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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 32. Spieltag | 3. Liga

Die letzte englische Woche dieser 3. Liga-Saison ging zu Ende und es wurde mal wieder viel diskutiert. Schon vorab, als Schiedsrichter Leonidas Exuzidis für die Partie Cottbus – Essen angesetzt wurde, der aus der Nähe von Essen kommt. Zudem gab es dann bei den Spielen unteranderem eine sehr strittige Rote Karte in Bielefeld, mehrere Elfmeter Diskussionen in Verl und vieles mehr. Hier unsere Top 3 des Spieltags und die weitere Analyse im Anschluss:

Platz 🥇 1 – Mario Hildenbrand: Schiedsrichter Mario Hildenbrand aus Wertheim wurde zum Aufstiegskandidaten Saarbrücken geschickt, die aus dem Erzgebirge die Auer begrüßten. Hildenbrand bewies wie auch in den vergangenen Spielen, dass er eine sehr starke Spielleitung an den Tag legen kann. Das Spiel war sehr intensiv geführt, jedoch ließ Hildenbrand viel laufen, pfiff nur eindeutige Sachen ab und es entstand ein Spielfluss der für beide Seiten angenehm war. 1-2 kleinere Fehler wie ein fehlendes Trikotziehen gab es, doch der Rest ging komplett in Ordnung, weshalb es zu sehr viel Lob kam, auch seitens der beiden Fanlager!

Platz 🥈 – Michael Näther: Der junge Schiedsrichter aus Neschwitz in Sachsen wurde am Dienstag Abend nach Hannover geschickt für die Partie Hannover 2 – Alemannia Aachen. Das Spiel verlief schon früh hart ab, als Näther nach 40 Minuten den Hannoveraner Husseyn Chakroun mit Gelb-Rot vom Platz stellte! Dies war auch berechtigt, da er den Aachener Kapitän Hanraths deutlich am Fuß trifft, der aber leider mehr aus der Szene macht und sich mehrfach wegrollt! Jedoch ging die zweite Gelbe dort mehr als in Ordnung! Das restliche Spiel hatte Näther jederzeit unter Kontrolle und er kam am Ende mit 5 Karten aus 20 Foulspielen aus der Partie!

Platz 🥉 3 – Tom Bauer: Ungewöhnlich aber durchaus verdient steht diesmal ein Schiedsrichter aus einer höheren Klasse auf dem dritten Platz! Er und sein Gespann wurden am Mittwochabend zu der Partie 1860 München – Sandhausen eingeteilt. Bauer zeigte dort eine wie von ihm gewohnt gute Leistung wenn man das Fürth – Schalke Spiel vor 2 Wochen außeracht lässt! Gefordert war er am Ende der Nachspielzeit in Hälfte 1, als Münchener Abiama aufs Tor schießen wollte und von einem Sandhausener mit einer Hochrisikogrätsche kurz vorher gestoppt wurde. Der Sandhausener trifft dabei nur den Ball und deshalb ist Ecke + Weiterspielen die richtige Entscheidung! Gut gesehen von Bauer!

Hannover 96 II – TSV Alemannia Aachen 1:1 (SR: Michael Näther)

Szene 1: Zunächst wurde Husseyn Chakroun (Hannover) wegen eines Haltens am Trikots Mitte der ersten Hälfte korrekt verwarnt. In der Folge wurde der Hannoveraner wiederholt ermahnt und ging zehn Minuten später mit vollem Kontakt am Fuß n Mika Hanraths (Aachen). Der 20-Jährige wollte da den Ball spielen, traf stattdessen aber den Aachener eindeutig und klar am Fuß. Was mich aber in dieser Szene unheimlich aufregt, wie der Aachener sich nach dem Treffer immer und immer am Boden wälzte, um auch nochmal dem Schiedsrichter, dass da was war. Völlig unnötig und unsportlich hielt er sich da übertrieben den Fuß und versuchte dem Schiedsrichter so zu zeigen, dass da mehr gewesen war. Solche Spieler machen mich wütend und für mich hätte er für diesen unsportlichen Einsatz Gelb verdient gehabt – mindestens aber eine klare Ansage. Durch eine solche Provokation werden junge Schiedsrichter wie Näther dann absolut verunsichert und haben Angst dem Spieler dann etwas zu sagen. Bei Aytekin dürfte sich so ein Theater keiner erlauben. [TV-Bilder – ab 01:00 Minuten]

Szene 2: In der Schlussviertelstunde foulte Jan-Luca Rumpf (Aachen) Mustafa Abdullatif (Hannover) kurz vor der Torauslinie und brachte durch ein Hineinstolpern zu Fall. Schiedsrichter Näther zeigte sofort auf den Punkt. Unstrittig! [TV-Bilder – ab 03:18 Minuten]

Arminia Bielefeld – Wehen Wiesbaden 0:2 (SR: Timon Schulz)

Szene 3: Nikolas Agrafiotis (Wiesbaden) gelang mit dem ersten Wiesbadner Angriff der 2:1-Anschlusstreffer. Als er bei der Ballmitnahme den Ball kontrollierte, vermuteten einige ein Handspiel. Doch wie die Hintertorkamera zeigte, war das hier der obere Teil des Schulterkopfes, sodass er das Tor auf regelkonforme Art und Weise erzielte. [TV-Bilder – ab 30:52 Minuten]

Szene 4: Kurz vor dem Pausentee brachte sich Schiedsrichter Schulz durch eine äußerst fragwürdige rote gegen Tarik Gözüsirin (Wiesbaden) sich selbst in Bedrängnis. Der Wiesbadener unterband im Mittelfeld eine Umschaltsituation der Bielefelder mit einem taktischen Foul durch Vereiteln eines aussichtsreichen Angriffs und stieg von hinten gegen Joel Grodowski (Bielefeld) und traf ihn mit der Sohle in den Bereich der Achillesferse. Das sah schon im laufenden Spiel als eine zu harte Entscheidung aus und die Bilder der Zeitlupe bestätigten am Ende diesen Verdacht. Zwar lässt er hier das Bein stehen, aber das ist keine wuchtige, aktive und böse Bewegung, kein Treffer mit der offenen Sohle in die Achillesferse. Er geht da eher schrittweise in den Gegner hinein und tritt in die Beine des Gegenspielers, ohne Chance auf den Ball. Aber dieser war nicht so heftig und brutal., dass er eine rote Karte rechtfertigt. Er tritt ihn nur ganz leicht ohne hohes Tempo, ohne Dynamik und keiner hohen Intensität. Da war auch viel Zufall dabei. Hier wäre die gelbe Karte für den Wiesbadener völlig ausreichend gewesen. [TV-Bilder – 02:45 Minuten]

VfB Stuttgart II – Viktoria Köln 1:2 (SR: Kevin Behrens)

Szene 5: In der letzten Minute der Nachspielzeit kam wieder der alte Spruch mit dem „toten Schiedsrichter“ zum Tragen, als der Stuttgarter Sessa den Kölner Schulz am Bein traf, gab Schiedsrichter Behrens keinen Strafstoß. Gaz schwierig für den Unparteiischen. Für mich aber eher ein Elfmeter. Sessa stellt hier sein langes Bein rein und wurde dann vom schwingenden linken Bein am Stutzen getroffen. [TV-Bilder – ab 05:30 Minuten]

SG Dynamo Dresden – FC Ingolstadt 04 (SR: Felix Weller)

Szene 5: In der 9. Minute gleich eine strittige Szene im Ingolstädter Strafraum. Simon Lorenz (Ingolstadt) brachte den Dresdner Jakob Lemmer zu Boden. Schiedsrichter Weller gab den Elfmeter für Dresden nicht. Für mich eine Fehlentscheidung. Hier liegt der Verteidiger schon am Boden und hat keine reelle Möglichkeit den Ball zu treffen und dann fällt der Dresdner über das hohe Bein. Der Ingolstädter hebt  unmittelbar vor dem Kontakt sein Bein um den Dresdner zu stoppen. [TV-Bilder – ab 0:35 Minuten]

Szene 6: Jakob Lemmer (Dresden) erzielte die vermeintliche Dynamo-Führung. Doch, weil der Dresdner den Ball nach der langen Flanken mit der Hand mitnahm und den Ball ins Tor befördert, wurde er von Schiedsrichter Weller zu Recht aberkannt. Wenn der Ball unmittelbar vor der Torerzielung an die Hand geht, darf das Tor nicht zählen. Völlig egal, ob kurze Distanz oder nicht absichtlich. Das hat Weller aber auch sehr gut gesehen. Durch die Handberührung war der Ball danach im Tor. [TV-Bilder – ab 01:35 Minuten]

Szene 7: In der 75. Minute ging Mika Baur nach einem leichten Halten zu Boden. Schiedsrichter Weller entschied für mich zu Recht auf weiterspielen. Für mich passte das Ziehen nicht zum leichten Faller des Dresdners. [TV-Bilder – ab 01:49:52 Minuten]

Szene 8: Bei einer Öhmichen Eingabe von links schoss dieser Ball an den Arm eines Ingolstädters. Hier ist es aber kein strafbares Handspiel, da es eine recht kurze Distanz war und vorallem der linke Arm des Ingolstädters vor den Körper gehalten wurde, liegt für mich kein absichtliches Handspiel vor.  [TV-Bilder – ab 02:01:48 Minuten]

Sportclub Verl – Borussia Dortmund II 0:1 (SR: Felix Grund)

Szene 9: Nach einer Hereingabe v0n Kammerbauer hielt zunächst Franz Roggow (BVB) Lars Lokotsch (Verler) am fest. In der Folge revanchierte sich der Verler als er von hinten den Dortmunder leicht klammert. Schiedsrichter Grund war beides allerdings zu wenig für einen Strafstoß. Ich finde hier kann man weiterspiele lassen. Das macht de Verteidiger clever, natürlich hält er dort ein bisschen, aber das kann man so akzeptieren. [TV-Bilder – ab 01:17 Minuten]

Szene 10: Nach einer Stunde ein weiteres Duell der beiden Streithähne. Der Verler kam im Strafraum nicht an den Ball, weil ihm  Roggow seinen Fuß im Gesicht getroffen hatte. Wieder kein Elfmeter entschied der Unparteiische Felix Grund. Dies ist schon ein sehr grenzwertiger Zweikampf aber für mich mehr ein Strafstoß.. Der Angreifer trifft den Ball mit dem Kopf und der Verteidiger verfehlt den Ball mit dem Fuß und haute diesen den Fuß in sein Gesicht [TV-Bilder – ab 01:59 Minuten]

1860 München – SV Sandhausen 2:0 (SR: Tom Bauer)

Szene 11: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Dickson Abiama (München)  zuerst am Ball, wurde dann aber mit einer hochriskanten Grätsche am Schuss gestört. Schiedsrichter Bauer zeigte sofort „Ecke“ an. Ganz stark gesehen von Schiri Bauer. Der Sandhäusener traf nur den Ball. [TV-Bilder – ab 01:02:19 Minuten]

VfL Osnabrück – FC Hansa Rostock 0:1 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 12: Vorm 1:0 der Rostocker wurde ein vorangegangenes Foulspiel reklamiert, doch weder bei der Balleroberung von Benno Dieze tief in der eigenen Osnabrücker Hälfte war ein normaler Zweikampf und später wurde Braydon Manu vom Ahmet Gürleyen leicht geschubst. Das war für mich viel zu wenig. [TV-Bilder – ab 01:24:15 Minuten]

Szene 13: Nach etwas mehr als einer Stunde lag der Ball erneut im Tor. Der vermeintliche Doppelpack zählte aber nicht, da Assistent Ben Henry Uhrig eine Abseitsstellung in der Entstehung signalisiert hatte. Leider gab es hier keine Wiederholung, sodass die Szene nicht abschließend geklärt werden konnte, ich hatte aber den Eindruck, dass hier Haugen von hinten reinlief und beim Abspiel wohl auf gleicher Höhe mit dem Osnabrücker war. Nimmt man die Rasenmarkierung zur Hilfe ist der Osnabrücker Verteidiger sogar einen kleinen  Schritt vorm Angreifer. Für mich hätte der Treffer tendenziell anerkannt werden müssen. Ganz schwer für den Assistenten zu entscheiden und selbst ein Video-Assistent hätte mit diesen Bildern nur mit der Führungskamera Probleme, da diese nicht auf Höhe steht. [TV-Bilder – 01:35:42 Minuten]

Energie Cottbus – Rot-Weiss Essen 0:1 (SR: Leonidas Exuzidis)

Szene 14: Janis Juckel (Cottbus) traf Tom Moustier (Essen) zu leicht mit seinem ausgestreckten Arm, der Cottbuser trifft aber hier auch klar den Ball und der Essener fällt dann über sein Bein. Fehlentscheidung die gelbe Karte zu geben. [TV-Bilder – ab 51:40 Minuten]

Szene 15: Klaus Gjasula (Essen) kam im Mittelfeld gegen Dominik Pelivan (Cottbus) deutlich zu spät und traf den Energie-Spieler leicht am Knöchel. Schiedsrichter Exuzidis gab den Essener Gelb. Richtige Entscheidung. Der Cottbus hat hier den Fuß am Boden und trifft dann auch den Fuß des Esseners. Das Foulspiel war nicht brutal sodass Gelb hier die richtige Entscheidung ist. [TV-Bilder – ab 01:21:16 Minuten]

Szene 16: Im Strafraum ging Lucas Copada (Cottbus) nach einem Zweikampf mit Gjasulazu Boden. Dieser traf den Angreifer leicht am Fuß und ging zu Boden. Den Ball trifft er nicht aber er trifft auch nicht so klar  Copada. Das ist mir zu wenig für einen Elfmeter, denn es ist nur eine leichte Berührung am Fuß. [TV-Bilder – ab 01:34:50 Minuten]

Szene 17: In der 88. Minute eine ähnliche Aktion wie zuvor im Strafraum der Essener. Ein Verteidiger berührte den Cottbuser mit einem leichten Kontakt am Fuß ohne das eine Grenze zum Unerlaubten überschritten wurde. Mir sind solche Zweikämpfe eher zu wenig, da wieder der Zweikampf nicht so hart geführt wurde. [TV-Bilder – ab 02:01:32 Minuten]

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