Am Freitagsspiel des 6. Bundesliga-Spieltags wurde der amtierende deutsche Meister FC Bayern München gegen den Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth mit einem 3:1-Auswärtssieg gerecht. Schon früh gingen die Bayern durch Müller in Führung, Kimmich legte in der 31. Minute zum 2:0-Pausenstand nach. Nach der Pause flog Pavard mit Rot aufgrund eines groben Foulspiels gegen Green vom Platz bevor die Bayern durch ein Eigentor von Griesbeck das 3:0 erzielen konnten. Den Anschlusstreffer erzielte Itten kurz vor Schluss.
Robert Schröder hatte in den ersten 60 Sekunden bereits früh die Möglichkeit bekommen zu zeigen, wie die Linie erstmal gesetzt wird. Zunächst wählte der Hannoveraner eine weitere Linie was direkt angenommen wurde.
Die erste mega Chance nach drei Minuten für die Bayern. Leon Goretzka bekam den Ball von den Fürthern zurück, die nicht entschlossen genug klären konnten und nahm den Ball mit vollen Risiko. Der Ball verfehlte nur um Zentimeter die frühe Führung.
Die Fürther machten die ersten 10 Minuten nicht sonderlich viel falsch. Sie pressten hoch doch genau das hohe Risiko wurde dann bestraft. Davies eroberte den Ball, lief die gesamte linke Linie durch, spielte denn Ball in die Mitte. Dort stand Thomas Müller komplett frei und schoss den Ball platziert ins linke Eck zur 1:0-Führung.
Das Spiel wurde immer deutlicher und ging nur noch auf ein Tor. Fürth hatte mit dem Ball nicht mehr viel zu tun. Branimir Hrgota hatte daran wenig Gefallen und setzte mal ein kleines, aber hartes Zeichen. Links außen kam der Schwede mit vollen Tempo gegen Lucas Hernandez viel zu spät und senste den Franzosen, jedoch mit angewinkelten Bein, um. Genau das erklärt dann, wieso es hier die gelbe Karte, aber eben nicht mehr, gab. Ein sehr guter und zwingender Einstieg in die Karten.
Die Bayern sind halt einfach die Bayern. Es war nicht das Spiel mit den monster Chancen. Doch dann kam Joshua Kimmich daher und zimmerte den Ball unhaltbar aus knapp 23 Metern ins lange Eck. Sascha Burchert streckte sich so weit er konnte, doch der Schuss war viel zu platziert.
Die zweite gelbe Karte der Partie gab es dann kurz vor der Pause für Leroy Sane. Eigentlich wollte der Münchner hier den Ball aufs Tor schießen schlug jedoch ein Luftloch. Statt den Ball traf Sane dann den Gegner und zog noch richtig durch. Vollkommen zurecht gab es dann die zweite gelbe Karte in der ersten Halbzeit.
Die zweite Halbzeit begann direkt mit eien Aufreger. Benjamin Pavard flog nach 47 Minuten mit Rot vom Platz.
Hier gab es nun zwei Sachen zu bewerten. 1. Notbremse? 2. grobes Foul?
Zu Punkt 1 kann man recht schnell sagen, dass Lucas Hernandez direkt daneben steht und perfekt in die Szene eingreifen konnte. Auch wenn hier sicherlich der Fürther Spieler die Kontrolle über den Ball hat, spielt dass dann letztendlich keine große Rolle.
Nun muss man Punkt zwei bewerten. Pavard kam in vollem Tempo ran und traf letztendlich Julien Green mit angewinkelten Bein auf den Fuß, berührt aber auch noch den Knöchel. Zudem sprang Pavard auch schon sehr früh ab, was dann nicht mehr viel mit „ballorientiert“ zu tun hatte. Das ist schon sehr schmerzhaft und erklärt definitiv die Entscheidung von Robert Schröder. Das ist eine Grätsche von hinten ohne Chance auf den Ball. Rot ist absolut vertretbar. Jedoch reden wir hier sicher von keiner 100 %igen roten Karte, da das Bein noch leicht angewinkelt ist. Wenn man aber sieht, zu welchem Zeitpunkt er schon reinspringt, ohne dass der Ball spielbar war. Da ist ein Ballspielen sehr unwahrscheinlich. Rot konnte man daher erklären und vollkommen nachvollziehen. Der Video-Assistent ist hier komplett raus, da Schröder die Szene als rotwürdig eingestuft hat und da keine klaren Punkte dagegen sprechen.
Diese Szene brachte das Spiel nun deutlich zum aufkochen, da nun auch die Gastgeber immer mehr die Zweikämpfe suchten auch mal darüber hinaus gingen. Schröder lies dort dann viel laufen, was den Bayern so gar nicht gefiel. Zurecht, wenn man die Rote Karte betrachtet.
Das zeigte dann auch ein ähnlicher Zweikampf, für den Hrgota in Hälfte 1 mit Gelb bestraft wurde, über den sich Julian Nagelsmann total aufgeregt hat. Schröder verlor immer mehr seinen Zugriff auf das Spiel, was er sich so selbst ausgesucht hatte.
Die Bayern machten das was sie am besten können, nämlich Tore schießen. Auch wenn die Fürther da etwa mithalfen. Ein Ball in den Strafraum der Kleeblätter wurde von Griesbeck unhaltbar ins eigene Tor gespielt. Somit konnten die Bayern nach 69 Minuten beruhigt mit einem 3:0 im Rücken spielen. Kurz vor Schluss dann das doch verdiente Tor für das Kleeblatt. Und dass brachte die Fans komplett zum ausrasten. Zwar änderte das am Ergebnis nicht mehr viel, trotzdem gab es allen in Weiß und Grün ein schönes Gefühl.
Fazit: In einem recht ruhigen Spiel zeigte Robert Schröder is zur Roten Karte eine gute Leistung. Den Platzverweis kann man vollkommen nachvollziehen und ging absolut in Ordnung. Doch diese Entscheidung brachte komplette Unruhe rein. Immer mehr wurde laufen lassen, was dann keine klare Struktur mehr hatte. So sammelten sich einige Diskussionen an, die definitiv vermeidbar gewesen wären. Klare Fehler unterliefen Schröder nicht, trotzdem muss man hier Unstimmigkeiten in der Zweikampfbewertung nennen.