Nach den öffentlichen Anfeindungen im Anschluss an seinen letzten Bundesliga-Einsatz im Dezember, dachte der Unparteiische über ein Karriereende nach. Nun steht fest: Felix Zwayer pfeift wieder in der Bundesliga.
Schiedsrichter Felix Zwayer setzt seine Karriere nach einer zweimonatigen Auszeit fort. Das bestätigte der DFB am Mittwoch. Damit steht der 40-Jährige ab dem kommenden Wochenende wieder als Unparteiischer in den höchsten deutschen Spielklassen zur Verfügung.
„Ich fühle mich wieder gut, neu orientiert, gestärkt und sicher„, sagte Zwayer. Die Auszeit „nach sehr belastenden Geschehnissen und Momenten für meine Familie und mich“ habe er genutzt, „um wichtige Themen aufzuarbeiten und mich und die Situation zu sortieren„. Nun blicke er mit „voller Vorfreude und mit viel Rückenwind aus der gesamten Fußballgemeinschaft“ der Fortführung seiner „großen Leidenschaft“ entgegen.
Schiri-Chef besorgt über Soziale Medien
Zwayer hatte sich nach öffentlichen Anfeindungen infolge des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) selbst eine Pause verordnet und wollte über ein mögliches Karriereende nachdenken.
„Wir wünschen ihm eine erfolgreiche Rückkehr auf den Platz und auch wieder Freude bei seiner Tätigkeit als Schiedsrichter„, sagte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich: „Dennoch blicken wir weiter mit Sorge auf die Entwicklung in den sozialen Medien, der man nur mit übergreifendem Zusammenhalt und klarer Sanktionierung derjenigen begegnen kann, die Hassbotschaften oder Halb- oder Unwahrheiten verbreiten.“
Erstmal zweite Liga
Bereits durchgedrungen ist, dass Felix Zwayer am Sonntag im Fußball-Unterhaus eingesetzt werden soll. Durch diese erneut frühzeitige Veröffentlichung über diese Nachricht Zwayers muss man erneut den DFB kritisieren, denn diese haben aus der Vergangenheit überhaupt nichts gelernt. Nun wird das ganze wieder tagelang vor dem Spiel geleakt und die Sache mit den Halbwahrheiten rund um den Hoyzer-Skandal geht wieder von vorne los.
DFB nicht ganz unschuldig
Lutz-Michael Fröhlich braucht dringend eine Beratung im Umgang mit Medien. Zwayer hat da selber deutlich besser gehandelt mit seinem Rückzug und „Meine Geschichte“.
Wenn man nur die unzähligen Berichte, welche sich auf das Sportgerichtsurteil beziehen kennt, kann man den Eindruck gewinnen die Sache mit den von Robert Hoyzer angenommenen 300 Euro wären bewiesen gewesen. Doch das ist nicht so. Diese Tatsache bestreitet Felix Zwayer bis heute.
Er sagt selbst, Hoyzer hätte ihm das Geld ohne Zeugen in einem Hotelzimmer gegeben. Es steht hier also Aussage gegen Aussage. Unschuldsvermutung? Aussage-gegen-Aussage? Beweisumkehr?
Warum hat ihn dann das Sportgericht gesperrt?
Hoyzer war der einzige Zeuge gegen die eigentlichen Drahtzieher im Wettskandal. Daher musste seine Glaubwürdigkeit von allen Seiten geschützt und gestützt werden. Sein Strafverfahren wurde ohne Anklageerhebung eingestellt.
Warum hat er dann kein Einspruch einlegt?
Gegen das Anraten seines Anwalts um die Sache letztlich auf sich beruhen zu lassen, damit abschließen zu können und weil in diesem genannten Sportgerichtsurteil von Dr. Rainer Koch ausdrücklich drin steht, dass er nach der halbjährlichen Sperre seine Schiedsrichtertätigkeit wieder nachgehen kann.
Ist dies etwa der Dank dafür, dass sich Felix Zwayer überwunden hat, einen Kollegen ohne handfeste Beweise derart zu beschuldigen und damit weiteren Schaden abgewendet hat?