Der VfL Wolfsburg verlor denkbar unglücklich das Bundesligaspiel gegen Werder Bremen. Nach acht Spielen ohne Sieg schlugen die Bremer sicherlich nicht unverdient die Wölfe mit 3:2.
Das Spiel begann bereits früh mit einem Aufreger: Aus der Drehung donnerte Osako das Leder los, das vermutlich an der Eckfahne gelandet wäre. Allerdings war die Hand von Guilavogui weit über dem Kopf, sodass Referee Kampka nach Ansicht der Videobilder nichts anderes übrig blieb als auf Elfmeter zu entscheiden. Einige waren jedoch der Ansicht, dass Handelfmeter zu unrecht gegeben wurde, weil der Ball vom Bein an den Arm abgesprungen ist. Diese Regelauslegung gilt jedoch nur, wenn der Ball bei einer Grätsche vom Beim an den Arm springt, weil man dann sagt, man habe über den Arm keine Kontrolle mehr.
Ganz lässig nahm Rashica ein paar Schritte Anlauf, sah, dass Casteels ins linke Eck sprang, und schob die Kugel entspannt zur Führung ins flache rechte Eck. In den Zweikämpfen war von Beginn ordentlich am stauben. Roussillon traf Gebre Selassie mit dem Fuß leicht am Kopf, sodass Kampka die nächste Ermahnung verteilen muss.
In der 31. Minute eine kuriose Szene: Einen langen Ball konnte Pavlenka an der Sechzehnerkante kurz vor Weghorst aufnehmen, doch das Leder rutschte dem Keeper wieder aus den Händen. Weghorst ging zur Kugel und wurde von Pavlenka zu Fall gebracht, der allerdings Glück hatte, dass die Fahne des Assistenten nach oben geht.
Nach dem Ausgleich von Wout Weghorst waren es die Bremer, die hier wieder in Führung gingen. Auf der linken Seite wurde Klaassen zu Fall gebracht, doch Kampka entschied auf Vorteil, sodass Augustinsson weitersprinten konnte. Der Bremer flankte den Ball überragend neben den Elferpunkt, wo Bittencourt zum Kopfball ansetzte und das Runde unhaltbar ins linke Eck jagte.

Beide Teams hatten jeweils eine starke Halbzeit. Die erste ging an die Bremer, die weite Hälfte an die Wölfe und so war es angesichts der zunehmenden Feld- und Chancenvorteile nicht verwunderlich, dass die Bremer die späte Führung erzielten. Im Zentrum hatte Eggestein viel zu viel Platz und marschierte rund 30 Meter über den Platz. Vor dem Sechzehner passte Eggestein das Runde mit ganz viel Übersicht in den Lauf von Rashica, der halblinks in den Strafraum einzog und das Spielgerät aus rund 13 Metern trocken ins rechte Eck feuerte.
Fazit: Referee Dr. Robert Kampka leitete ein Spiel mit vielen packenden aber im wesentlichen fairen Zweikämpfen. Die Videobeweis-Situationen mit Handspiel, Abseits und vermeintlichen Strafstoß und extrem geiler Vorteilsauslegung moderierte er cool und souverän weg. Eine wieder einmal sehr gute Leistung eines meiner Schiedsrichtervorbilder