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Top & Flop | Die Gewinner und Verlierer der Saison

Am Ende der Saison wird es mal wieder Zeit für ein kurzes Fazit. Welcher Schiedsrichter der drei deutschen Profiligen konnte überzeugen und für wen verlief die Saison eher weniger gut?

Von: Felix Stark

Wird man nach der Saison für ein großes Turnier nominiert, kann man seine Aufgaben gar nicht so schlecht erledigt haben. Das trifft zweifellos auf die deutsche Nummer 1 Dr. Felix Brych zu. Der Münchener Jurist gehört seit Jahren zu den besten Referees in ganz Europa und konnte zuletzt mit starken Leistungen, sei es im Champions League-Halbfinale oder im DFB-Pokal-Finale, auf sich aufmerksam machen. Für die Zeit nach dessen nahendem Karriereende hat sich allerdings schon ein möglicher Nachfolger bereitgemacht, den lange niemand so richtig auf dem Zettel hatte, der aber spätestens mit den vielen Topspielen in dieser Saison und der folgenden EM-Nominierung den Schritt zum Top-Level gemacht hat. Daniel Siebert fällt selten auf, was als Unparteiischer nicht gerade die schlechteste Eigenschaft ist. So konnte er beispielsweise die beiden Spitzenspiele der vergangenen Saison zwischen Bayern München und RB Leipzig völlig geräuschlos über die Bühne bringen. Man darf allerdings gespannt sein, wohin die Entwicklung mit zunehmender internationaler Erfahrung führt.

Ein weiterer Schiedsrichter, der lange im Mittelfeld mit dem Strom schwamm, ist Robert Schröder. Der Hannoveraner überzeugt, wie auch die zuvor genannten, mit einer umgänglichen Art, die sich langsam aber sicher unter den Schiedsrichtern durchzusetzen scheint. Das Vertrauen der Kommission hatte sich Schröder mittlerweile auch erarbeitet, sodass er am Ende der vergangenen Saison gar mit dem vorentscheidenden Abstiegsgipfel zwischen Augsburg und Bremen betraut wurde. Er könnte gar ein Kandidat für internationale Aufgaben sein, wenn man einen solchen Platz nicht eher an das große Talent im Oberhaus gibt.

Florian Badstübner pfiff seine erste Saison in der Bundesliga und überzeugte, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Sicher muss auch er noch wachsen und mit der Wichtigkeit der Spiele und den hoffentlich irgendwann komplett zurückkehrenden Zuschauern noch einige Feuertaufen bestehen. Eine große Zukunft dürfte ihm jedoch sicher sein!

Auch Schiedsrichter sind Kämpfer: Noch zur Winterpause stuften wir Martin Petersen im unteren Bereich der Liga ein. Nach schwachen Bundesligaspielen und dem öffentlichkeitswirksamen Abzug von seinem Spiel als VAR, nachdem er am Vortag beim Spiel Kiel gegen Würzburg nicht eingegriffen hatte, schien es für den Stuttgarter eine ganz schlechte Saison zu werden. Petersen kam aber zurück und tat das richtig gut! Er traf die wichtigen Entscheidungen sehr sicher, fiel nicht mehr groß auf und tankte damit wohl Selbstvertrauen. So kann es weitergehen!

In der Rückrunde standen die Bundesligaschiedsrichter längst nicht mehr so häufig in den Schlagzeilen, wie noch in der Hinrunde. So reduzierte sich auch in dieser Rubrik die Anzahl der Schiedsrichter, die auf eine eher durchwachsene Runde zurückblicken. Robert Hartmann dürfte sicher hierzu gehören. Nach einigen wenigen, aber doch recht deutlichen Fehleinschätzungen, ist hier wohl auch Vertrauen verloren gegangen, was sich vor allem an der Anzahl seiner Einsätzen in der höchsten deutschen Spielklassen ablesen lässt.

Eher unzufrieden ist wohl auch Felix Zwayer. International wird der Berliner FIFA-Referee kaum mehr berücksichtigt und auch national schlichen sich ein paar unglückliche Auftritte, wie zuletzt im Relegationsspiel zwischen Köln und Kiel, ein. Ein Grund hierfür könnte seine extrem enge Linie sein, die einfach zunehmend auf weniger Gegenliebe stößt.

Auch die Referees der 2. Bundesliga nehmen wir unter die Lupe: Naturgemäß können die Aufsteiger wohl auf die beste Saison zurückblicken, wir möchten hier aber mit einem anderen Schiedsrichter beginnen: Dr. Robert Kampka stieg vor einem Jahr aus der Bundesliga ab und leitet seine Spiele seitdem schon fast besser, als vorher. Nachdem es wohl sehr unwahrscheinlich ist, dass man den Mainzer nochmal aufsteigen lässt, können sich die Zweitligisten in Zukunft auf einen äußerst souveränen Referee freuen.

Nun aber zu den Aufsteigern: Dr. Matthias Jöllenbeck und Tobias Reichel durften bereits in der vergangenen Saison in einigen Probespielen ihre Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen und taten dies mit Erfolg. Auch von unserer Seite nochmal Herzlichen Glückwunsch!

Eine äußerst souveräne Runde pfiffen auch Alexander Sather und Nicolas Winter, die hier sicher auch in der nächsten Saison eine gute Rolle spielen werden.

Im Unterhaus fielen eigentlich wenige Schiedsrichter leistungsmäßig ab. Am ehesten zu nennen ist wohl hier Dr. Martin Thomsen, der immer mal wieder unfreiwillig im Blickpunkt stand. Bei Florian Heft scheint es aber, in die richtige Richtung zu gehen. Er konnte seine Anzahl an Karten in der Rückrunde deutlich zurückschrauben.

Die 3. Liga brachte im vergangenen Jahr gleich einige Gewinner hervor. Die deutlichen Fehleinschätzungen wurden, wie schon in der Hinrunde, eher von höherklassigen Schiedsrichtern getroffen.
Anders, als zur Bundesliga, werden zur 2. Liga erneut Probeschiedsrichter zugelassen. Dr. Max Burda, Franz Bokop und erneut Patrick Hanslbauer werden einzelne Spiele erhalten, um sich für eine endgültige Beförderung zu empfehlen. Ganz besonders freuen wir uns für Franz Bokop, der in der 3. Liga lange Erfahrung sammelte und sich diese Möglichkeit mit äußerst konstanten Leistungen verdiente.

Direkt in die 2. Liga wurden Florian Lechner und Robin Braun befördert. Während Lechner vor allem in seinen Probespielen in der 2. Liga seine Sache sehr ordentlich machte, darf man auf Braun gespannt sein, dessen Aufstieg eher überraschend kam, aber keineswegs unverdient ist. Im Kandidatenkreis war sicher auch Lukas Benen, der in der Rückrunde aber nicht mehr ganz so überzeugend auftrat, wie in der Hinrunde. Aufgeschoben ist in seinem Falle aber ziemlich sicher nicht aufgehoben.

Wer absteigt, ist meist nicht vom Glück verfolgt. Dennoch ist, wie bei den Mannschaften, meist etwas Wahres dran. Tobias Fritsch konnte nach einigen Jahren in der 3. Liga zuletzt stabilere Leistungen zeigen, sich aber nie wirklich steigern. So fällt er dann auch zu Recht dem perspektivischen Denken im Talentschuppen 3. Liga zum Opfer. Ein richtiger Verlierer ist Jonas Weickenmeier unterdessen eigentlich nicht. Die Herausnahme aus der 3. Liga war nach einer schwachen Saison absolut nachvollziehbar. Als Assistent machte er aber im Team Kampka oder auch zuvor bei Daniel Schlager in der 2. Liga auf sich aufmerksam und darf zur neuen Saison den spezialisierten Assistentenplatz von Markus Häcker in der Bundesliga übernehmen. Glückwunsch hierzu!

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