In Gruppe A sind die wichtigsten Entscheidungen nach Uruguays mühsamem 1:0-Sieg gegen Saudi Arabien bereits gefallen. Uruguay hat durch den Siegtreffer von Luis Suarez gemeinsam mit Gastgeber Russland das Achtelfinal-Ticket bereits vor dem letzten Spieltag sicher. Saudi Arabien und Ägypten haben dagegen keine Chance mehr auf die K.o.-Runde.
Zum wiederholten Male versuchten es die Südamerikaner über außen, diesmal über rechts. Varela kratzte die Murmel soeben noch von der Torauslinie und Luis Suárez stand daneben goldrichtig. Sein Rückpass in die Strafraummitte wurde an das saudische Außennetz abgefälscht, doch die Unparteiischen entschieden zu Unrecht auf Abstoß. Der Superstar regte sich verständlicherweise. Pech für die Urus! Dazu würde ich aber sagen, dass Suarez selbst die Sicht zum gut positionierten Assistenten verdeckte. Hätte Ecke geben müssen aber ein erklärbarer Fehler. Wenn es bei diesem einen bleibt, ist dieser getrost zu vernachlässigen. Allerdings ist diese Situation auch kein Fall für den Video-Assistenten, denn bei Eckbällen, Freistößen und Einwürfen, greifen die nunmal nicht ein.
In der 31. Spielminute ging Ali Albulayhi (Saudi-Arabien) rustikal in den Zweikampf mit Cavani (Uruguay). Er spielte AUCH den Ball, aber wenn er da mit Tempo in den Mann geht und den Spieler an der Wade trifft, muss das aus meiner Sicht normalerweise einen Freistoß nach sich ziehen. Schwer nachzuvollziehen, zumal Turpin nur wenige Meter vom Geschehen entfernt und freien Blick hat. Aber auch da wieder, er spielt den Ball und somit ist weiterspielen ein erklärbarer Fehler.
Zehn Minuten nach der Pause schindete Carlos Sanchez geschickt einen Freistoß gegen Al-Faraj vor dem gegnerischen Tor heraus. Ein minimaler Kontakt am Oberschenkel hat vorgelegen, aber nach dem Grundsatz „Nicht jeder Kontakt ist ein Foul“, für mich viel zu wenig für einen Freistoß. Sanchez hob schon ab, bevor der Kontakt kam. Nach einer großzügigen Linie in Hälfte eins, passte dies nicht zur bisherigen Linie des Unparteiischen.
Fazit: Ein eher langweiliges WM-Spiel auf mäßigem Niveau hatte Clemént Turpin bei seinem Debüt zu leiten und hatte dabei, mal abgesehen von einigen Kleinigkeiten, überhaupt keine Problem. Er wurde kaum gefordert, jedoch verpasste er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine Verwarnung nach einem Foul von einem uruguayischen Spieler. Einzige Herausforderung für Turpin waren die Auseinandersetzungen von Suarez mit gegnerischen Spielern. Der Franzose wird mit Sicherheit ein zweites dann hoffentlich etwas anspruchvolleres Spiel bekommen. Wäre interessant, wie er sich dann schlägt. Ach ja, Video-Assistent Szymon Marciniak hätte eigentlich auch Kaffee trinken können. 😉 Wieso es allerdings bei nur einem Tor ohne Gelbe Karten, ohne Videounterbrechung und kaum Unterbrechungen 4! Nachspielzeit gab, erschließt mir ehrlich gesagt nicht.