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In dieser Szene wurde nicht auf Strafstoß entschieden: Timo Hübers trifft Florian Neuhaus (re.)

VAR da was? Aufregung bei Nullnummer im Rheinderby

Borussia Mönchengladbach kam im Rheinderby beim 1. FC Köln nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus, haderte aber bei einer Situation mit dem  Schiedsrichter Zwayer. Der Effzeh hingegen verzweifelte an katastrophaler Chancenverwertung.

Von: Reiner Kuhn 

Für die Kölner ging es zwei Wochen nach der deftigen 1:6-Klatsche beim BVB gegen die Fohlen um Wiedergutmachung – nämlich um die Vorherrschaft am Rhein.

„Dieses Spiel ist einfach was Besonderes! Wir müssen alles reinhauen, um zu gewinnen und unser Ziel Klassenerhalt so schnell wie möglich zu erreichen“,

so Coach Steffen Baumgart vor der Partie bei DAZN. Mit den kämpferischen Worten des Trainer im Ohr erwischte der Effzeh auf dem extrem rutschigen Geläuf nach kleiner Pyroverspätung der Gästefans den deutlich besseren Start.
Zunächst verpasste Davie Selke nach überfallartigem Konter über Linton Maina die dicke Gelegenheit zum 1:0 – da waren gerademal zwei Minuten rum. Mit dem Support der eigenen Fans im Rücken erspielten sich die Geißböcke Chance um Chance – nur mit dem Tore erzielen wollte es nicht so recht klappen. Zwei Gelegenheiten von Kingsley Schindler blieben ebenso erfolglos wie ein Freistoß von Florian Kainz, der aus 20 Metern nur um Millimeter verzog.

Und die Borussia? Blieb im ersten Durchgang offensiv komplett blass und lief den Geißböcken – die sich eine Führung verdient hätten – unter Dauer-Druck nur hinterher.

Einzig ein Foulspiel von Timo Hübers an Florian Neuhaus, sorgte für Aufregung. Nach Hofmanns Flachpass von der rechten Grundlinie war Neuhaus mit dem Rücken zum Tor stehend vor Hübers am Ball und ging dann nach einem Kontakt am linken Knöchel zu Boden. Der reichte aber weder Schiedsrichter Felix Zwayer noch dem VAR für einen Elfmeter aus.

„Das ist eine klare Fehlentscheidung. Da gibt es nichts zu diskutieren. Wozu gibts da den VAR?

ließ DAZN-Experte Sami Khedira in der Halbzeitpause seinen Unmut freien Lauf. In der Tat hatte da der Effzeh durchaus Glück. Doch, es ist immer schwierig für den VAR da reinzugehen, wenn der Schiedsrichter einen klaren Blick auf die Situation hat und es für ihn zu wenig war. Interessant ist, ob es ein (klares) Foul war. Es hat bis auf Neuhaus kurz keiner reklamiert, es kam nichts von der Bank. Man muss sich das auch erst mehrfach anschauen, ob und wie er getroffen wurde. Wenn Zwayer da Elfmeter gibt, kann man auch nichts sagen. Aber wenn man schon erst fünfmal die Zeitlupe schauen muss, um einen Treffer zu sehen, dann kann es auch nicht absolut klar gewesen sein. Ganz schwierig. Vergleicht man das mit dem Elfmeter im Pokalfinale Frankfurt gegen Bayern, als Felix Zwayer der Kontakt nach VAR-Review nicht langte, ist es verständlich, dass er diese leichten Kontakt im realen Ablauf nicht gab, anhand der Zeitlupe, wird er hier aber klar getroffen, sodass der Strafstoß für Gladbach die bessere Entscheidung gewesen wäre hier. Ausgehend davon, dass mittlerweile auch die besseren Entscheidung  vom Video-Assistenten korrigiert werden sollen, hätte Sören Storks hier wohl auch eingreifen müssen. Ob Felix Zwayer dann aber nach Ansicht der Bilder auf Strafstoß entschieden hätte, bleibt fraglich, wenn man sich a) an die Szene im Pokalfinale sich erinnert, als er den Elfmeter zurücknahm oder auch b) Tobias Welz kürzlich wegen der Wahrnehmung nicht an den Bildschirm ging. 

Wenn man jetzt die Bilder genau betrachtet, hätte man da -trotz seiner Wahrnehmung- eingreifen müssen, weil wieso sollte da sein Bein auf einmal nach vorne gehen. Das wäre dann schon eine sehr gut gemachte „Schwalbe“. Der Ball war nicht im Spiel.

Weil Kampf und Leidenschaft aber keine Tore

Wie schon zum Start nahmen auch die Geißböcke nach der Pause das Zepter in die Hand und drückten auf das so erlösende 1:0! Das hätte jedoch beinahe Neuhaus auf Seiten der Fohlen erziehlt – sein Schuss verpasste das Tor von Marvin Schwäbe allerdings denkbar knapp.

In der Folge nutze sich das Duell meist im Mittelfeld ab – hochkarätige Torchance sprangen dabei sowohl für die Gastgeber als auch für die Borussia nicht heraus. Auch in der Crunch-Time schienen beide Teams mit dem Remis zufrieden zu sein, bis auf Eric Martel! Der 20-Jährige hauchte der zerfahrenen zweiten Hälfte noch einen Hauch Leben ein, verzog aber aus 16 Metern um einen Meter.

Danach passierte zum Leidwesen der 50.000 Zuschauer gar nicht mehr. Die Quittung: das sechste sieglose Spiel in Serie für den FC! Nie zuvor unter der Leitung von Steffen Baumgart warteten die Geißböcke auf einen Dreier wie aktuell. Am kommenden Samstag geht es für die Kölner beim FC Augsburg darum, die Serie zu brechen. Mönchengladbach empfängt am Sonntag den VfL Wolfsburg.

Reaktionen der Beteiligten

https://www.kicker.de/farke-nach-fehlentscheidung-es-bringt-nichts-wenn-ich-durchdrehe-945044/artikel

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