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Wachablösung an der Spitze der deutschen Schiedsrichtergilde?

Zeichnet sich eine Wachablösung an der Spitze der internationalen deutschen Elite-Schiedsrichter ab? Eine Analyse:

Dieter Albrecht – Redakteur IG Schiedsrichter

Von: Dieter Albrecht

Es hat den Anschein, zumindest was die Ansetzungen in der Champions League betrifft.

Während Daniel Siebert als bisherige Nummer eins auch am dritten Spieltag keine Berücksichtigung gefunden hat, steht Felix Zwayer bei der UEFA derzeit hoch im Kurs. Nach Arsenal gegen Eindhoven durfte der 42-jährige Berliner nun das Spiel Celtic Glasgow gegen Athletico Madrid (2:2) pfeifen und konnte erneute eine sehr gute Leistung abrufen. Lag beim Strafstoß für Madrid und der Gelb/roten Karte völlig richtig.

Zuvor hatte seine gute Spielleitung im diesjährigen Finales der Nations-League zwischen Spanien und Kroatien überzeugt.

Das kann zumindest einen Fingerzeig bedeuten, dass sich Zwayer gute Chancen ausrechnen kann, mit oder sehr wahrscheinlich anstelle von Siebert, für die EM 2024 in Deutschland nominiert zu werden. Auch Tobias Stieler dürfte sich über seine zweite Ansetzung gefreut haben.

Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit – trotz Heimbonus – keine zwei deutschen Schiedsrichter bei der EM 2024 geben. Das war 2021 anders. Da waren Deutschland, Holland, England, Spanien, zweimal vertreten. Ich frage mich aber, was ist mit Siebert im internationalen Bereich? Die Uefa hat Siebert übel genommen, dass er sich nach der letzten WM öffentlich geäußert hat.

Zwayer ist in seinen Leistungen auch eher schwankend. Er ist international gut dabei, hat in der Bundesliga aber einige Probleme. Dahinter sehe ich keinen, der sich in den Vordergrund schieben könnte.

Daniel Schlager ist die große Enttäuschung. Dabei hat er als vierter Mann seit Jahren, vor allem in der Champions League bei Felix Brych und auch danach zumindest von außen großen Erfahrungsunterricht erhalten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich Sven Jablonski entwickeln wird. Von seinen Leistungen und des Alters ist er der Beste den wir haben. Dahinter gibt es aber ein großes Vakuum. In die Zukunft gesehen, sieht es nicht rosig für die deutschen Schiedsrichter aus.

Unser Spitzenmann Felix Brych pfeift morgen auf Anforderung wieder ein hochrangiges Spiel in Griechenland. Das brisante Duell zwischen AEK Athen und PAOK Saloniki. Sein siebtes Spiel in diesem Land seit 2019. Erst im Mai dieses Jahres hat er das Pokalfinale zwischen beiden Vereinen geleitet. Das zeigt einmal mehr seine international immer noch sehr hohe Wertschätzung. Er hätte, wie der gleichaltrige Italiener Daniele Orsato (48), auch jetzt noch in der UEFA/FIFA tätig sein können.

Dieter Albrecht

41 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Lutz

    Für mich werden unsere Schiris viel zu früh für Fifa und UEFA Einsätze hochgemeldet, ich denke ein Eliteschiedsrichter sollte erst 5 Jahre Erfahrung in den Ligen der Bundesliga sammeln bevor man ihn hochmeldet

  2. Heinz Kloos

    Ausser Aydikin und Dingert könnt ihr alle vergessen

    1. Bernd Klar

      Die einzigen die sehr gut sind, Aydikin und Jablonski. Viele die zur Zeit in der 1. und 2. Bundesliga an der Pfeife sind, sind wirklich Pfeifen.

  3. Gernot Otto

    Die Crux in der SR-Gilde: Vielen Pfeifenmännern fehlt einfach die aus der Praxis bezogene Sichtweise und Bewertung. Dafür haben heutzutage Schwadronierer, Juristen und beredte Verkäufer-Typen auf dem Platz das Sagen – und immer einen oft an den Haaren herbeigezerrten Grund für die Entscheidung..

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