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Was ich sofort ändern würde

Streitfall Handpiel: Für dieses Handspiel des Schalkers Caligiuri gab es einen Elfmeter. Frankfurt siegte 2:1
BamS-Schiri Thorsten Kinhöfer

Von Thorsten Kinhöfer (print-Ausgabe „Bild am Sonntag“)

Gefühl gab es selten so viel Debatten rund um Regel- und Schiedsrichterthemen wie in dieser Saison. Fast jede Woche neuer Zoff. Wer geglaubt hat, der Videobeweis beende alle Diskussionen, der sieht sich spätestens getäuscht.

Mein größter Aufreger in dieser Saison: das Handspiel. Herrje, was wurde da für ein Unheil angerichtet. Mal wurde die Regel so ausgelegt, dann wieder anders – alles wurde komplett durcheinandergewirbelt, bis keiner mehr durchblickte. Für die Fans, die Spieler und auch die Schiedsrichter ist das eine Katastrophe. Ich sehe da dringenden Handlungsbedarf. Nur wenn es klipp und klar ist, was Handspiel ist und was nicht, kann das Problem geregelt werden. Es darf nur noch das Handspiel geahndet werden, bei dem jeder Spieler sagt, dass das Absicht war. Punkt!

Streitfall Videobeweis: Schiri Ittrich schaut sich im Monitor eine Szene an. Nicht immer klappt das Zusammenspiel mit den Video-Assistenten gut.

Zweitens Thema: Videobeweis. Ich bin grundsätzlich ja ein Befürworter. Aber dafür muss das Zusammenspiel perfekt klappen. Pannen wie im Pokal-Halbfinale zwischen Bremen und Bayern darf es nicht geben. Damals bekamen die Münchener einen Elfmeter, weil der Schiedsrichter ein Foul im Fußbereich vermutete, der Video-Assistent aber einen Schubser bewertete.
Grundsätzlich finde ich es – pardon – zum Kotzen, das die Spieler immer noch ständig versuchen, den Schiedsrichter zu täuschen. Da wird sich gewälz, der Reklamier-Arm geht hoch und es wird lamentiert selbst wenn die Entscheidung völlg klar ist. Das hat mich zu meiner aktiven Zeit schon gewurmt und tut es bis heute.

Zwei Vorschläge möchte ich in den Raum stellen: 

  • Zeitstrafe für Täuschungsversuch gegenüber dem Schiedsrichter. Statt Gelb für meckern, lamentieren oder diskutieren – 15 Minuten runter. Ich glaube, dass hätte enorme erzieherische Wirkung.
  • Freistoß statt Elfmeter bei Handspiel im Strafraum. Wer aus nächster Nähe angeschossen wird (wie Dortmunds Weigl gegen Schalke) sollte nicht mit einem Strafstoß werden. Die Strafe „Elfmeter“ ist für ein Handspiel viel zu hoch. Wie wäre es mit Freistoß, zentral 25 Meter vor dem Tor? Dann hat der Gegner eine realistische Torchance, ohne dass es gleich die Höchststrafe gibt.

Die ganzen Diskussionen würden so aufhören, weil keiner mehr auf einen unberechtigten Elfmeter hoffen braucht.

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