In der ersten regulären Podcast-Folge des „Sechzehners“ drehte sich in der Nachberichtserfassung fast alles um das legendäre Ruhrpott-Derby zwischen Dortmund und Schalke. Dabei sprachen Sie auch mit dem wichtigen Mann, der die Entscheidungen getroffen hat: Felix Zwayer.
Als Schiedsrichter braucht man für die Aufarbeitung noch zwei drei Tage, um sich selbst zu reflektieren, was man gut und was nicht so gut gemacht hat. Rückblickend und analysierend ist Felix Zwayer durchaus zufrieden mit dem Revierderby. Tatsächlich versucht er möglichst viel nicht mit zu bekommen. Natürlich schaut er auch am Abend ins Sportstudio um die Stimmung mitzubekommen und hört auch auf fachlicher Seite und ins Privatleben um sich ein positives Zeichen zu holen.
Während eines Spiels blickt man auf das hier und jetzt auf dem Platz und nicht irgendwie zurück was gewesen ist oder sein könnte. Gleichwohl bereitet man sich darauf vor.
Wie war der Ablauf beim Handelfmeter?
Hochinteressant ist, dass Zwayer die Tonspur aus Köln besorgt und vorgetragen hat. Wir stehen nach zwei Jahren mit dem mit dem Videoassistent immer noch ganz am Anfang und da können immer mal wieder Fehler passieren.
Nach einer Flanke in die Mitte. Embolo schießt den Ball unmittelbar in einen Zweikampf mit Weigl aufs Tor. Zwayer steht so, dass er mit dem Rücken auf Embolo guckte und sah nur, dass der Ball der eigentlich aufs Tor geschossen wurde, Richtung Spielfeld flog. Er hatte aber keine Wahrnehmung mit welchen Körperteil der Ball von Weigl abgewehrt wurde und das hat Zwayer auch unmittelbar dem Videoassistenten mitgeteilt. In Richtung Foulspiel gedacht, sah das für ihn alles gut aus, aber er sah nicht, wie der Ball von Weigl im Strafraum abgeweht wurde. „Schau mal auf Handspiel“ so die Kommunikation, weil ich weiß, dass der Videoassistent alles mithört, wollte er ihn auch aufmerksam machen. So war die Kommunikation und Guido Winkmann konnte das checken. Dadurch lief das Spiel aber erstmal weiter. Nach exakt 36 Sekunden bis Guido dies checkte und sagte, „der Weigl hat den Arm ausgestreckt. Schau dir das bitte mal an“.
Besonders betont hat er es, dass er das Handspiel wegen der Auslegung pfeifen muss und das er Argumente gegen die Auslegung durchaus sympathisch findet.
Der Videoassistent darf keine Entscheidung treffen
Der Schiedsrichter musste das Spiel stoppen um auch eine auf der Gegenseite gute Torchance zu verhindern. Man kann es nicht erst in der nächsten Unterbrechung tun. Nach Betrachtung der Bildern war es die klare offensichtliche Fehlentscheidung und da hat es auch nichts mit Interpretation zu tun. Wenn der Schiedsrichter keine Wahrnehmung hat, dafür ist er da um einzugreifen. Ein Schiedsrichter auf dem Platz muss das Bild sehen. Nach aktueller Regelauslegung muss man hier auf Handspiel entscheiden. Der Arm ist auf Schulterhöhe geschossen, der Ball wurde geblockt und somit es das strafbar.
Hort euch einfach die Podcast-Folge mal an. Es ist hochinteressant was Felix Zwayer dazu sagt.