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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 29. Spieltag | 3. Liga

Komplett ohne Platzverweis kamen die Schiedsrichter in der 3. Liga aus. Dafür gab es einige interessante Szenen im Strafraum und zur Torerzielung.

Von: Felix Stark

FC Ingolstadt 1:0 SV Waldhof Mannheim (SR: Jonas Weickenmeier)

Caniggia Elva schoss auf das Mannheimer Tor, wo Torhüter Timo Königsmann den Ball abwehrte. Assistent Timo Wlodarczak zeigte allerdings an, dass der Ball die Linie bereits überschritten hatte. Wir können es nicht absolut auflösen, da sich hier keine TV-Kamera direkt auf der Torlinie befand. Somit müssen wir uns auf die Wahrnehmung des optimal postierten Assistenten verlassen. Das zur Verfügung stehende Material lässt uns aber auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Ball die Linie mit vollem Umfang überschritten hat. [TV-Bilder – ab 01:30 Minute]

Arianit Ferati schoss einen Ball aufs Ingolstädter Tor, der dann auch den Weg ins Gehäuse fand. Allerdings hob Assistent Wlodarczak die Fahne, sodass das Tor nicht zählte. Zu Recht, denn Mitspieler Marcel Costly befand sich in einer strafbaren Abseitsposition. Es gibt zwei Fälle, in denen eine Abseitsposition eines Spielers ohne Ballkontakt als aktiv angesehen wird: Zum einen das Sichtlinienabseits und zum andern die klare und offensichtliche Aktion. Um letztere handelte es sich dann bei Costlys Bewegung zum Ball auch, mit der er Torwart Fabijan Buntic entscheidend irritierte. [TV-Bilder – ab 02:20 Minute]

FC Hansa Rostock 1:0 Hallescher FC (SR: Eric Müller)

Stipe Vucur blockte eine Hereingabe mit dem nach vorne abgestreckten Arm, das Spiel lief jedoch weiter. Hier wurde der Arm in den Weg des Balles hinein platziert, was ein strafbares Handspiel darstellte. Schiedsrichter Eric Müller hätte also auf Strafstoß für Rostock entscheiden müssen. [TV-Bilder – ab 01:15 Minute ]

MSV Duisburg 3:2 Türkgücü München (SR: Tobias Fritsch)

Alexander Sorge versuchte, mit dem rechten Bein noch irgendwie an den Ball zu kommen, brachte aber nur den alleine aufs Tor zulaufenden Aziz Bouhaddouz zu Fall. Schiedsrichter Tobias Fritsch entschied auf Strafstoß für Duisburg und zeigte Sorge die gelbe Karte. Das Foul war unstrittig, doch war gelb angemessen? Man muss bei der Verhinderung einer klaren Torchance bewerten, ob der fehlbare Spieler versuchte, den Ball zu spielen. Ist dies der Fall, bleibt es bei einer gelben Karte. Deshalb spielt es auch keine Rolle, dass dieses Foul etwas plump aussah, der Versuch, an den Ball zu kommen, war jedenfalls klar zu erkennen! Da das Regelwerk nur die Intention verlangt, ist die Verwarnung auch die korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:40 Minute]

David Tomic eroberte gegen Yi-Young Park den Ball und legte auf Orhan Ademi ab, der zum 3:2 traf. War bei der Balleroberung aber alles korrekt? Der Duisburger arbeitete mit ordentlich Armeinsatz, worauf Park zu Boden ging. Durchaus grau und nicht alles, was in solchen Situationen nach Foulspiel aussieht, ist auch eines. Nichts desto trotz wäre hier der Pfiff wohl die bessere Wahl. [TV-Bilder – ab 03:20 Minute ]

SpVgg Unterhaching 2:3 KFC Uerdingen (SR: Patrick Alt)

Adriano Grimaldi traf zum vermeintlichen 0:3, doch Schiedsrichter Patrick Alt suchte die Kommunikation mit Assistent Nikolai Kimmeyer und entschied dann auf Freistoß für Unterhaching wegen einem vorausgegangenen Handspiel von Grimaldi im Mittelfeld. Die Entscheidung war korrekt, der Ablauf erinnerte jedoch etwas an technikfreie Kommunikation in tiefsten Amateurklassen. Das muss besser gelöst werden! Sei es über Headset, Funkfahne, oder offener Fahne hätte Kimmeyer auf sich aufmerksam machen müssen, worauf ein unproblematischer Pfiff im Mittelfeld gefolgt wäre. So brachte sich das Gespann aber unnötig ins Gespräch! [TV-Bilder – ab 01:35 Minute]

Dave Gnaase wurde im Hachinger Strafraum ungeschickt von Max Dombrowka ausgebremst, der in der schlechteren Position war und den Laufweg kreuzte. Schiedsrichter Patrick Alt entschied zu Recht auf Strafstoß für Uerdingen. Eine gelbe Karte, welche den Platzverweis bedeutet hätte, ist nicht nötig, da es sich um weder um ein Box-Vergehen, noch um eine Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs ohne Ballbezug im Strafraum handelte. [TV-Bilder – ab 03:30 Minute]

SV Meppen – FC Bayern München II (SR: Patrick Schwengers)

Florian Egerer blockte einen Torschuss mit der seitlich abgestreckten Hand. Schiedsrichter Patrick Schwengers entschied daraufhin zu Recht auf Strafstoß für Bayern. [TV-Bilder – ab 01:10 Minute]

Nach einem Zweikampf zwischen Christoph Hemlein und Kilian Senkbeil zeigte Schwengers auf der anderen Seite auf den Punkt. Leider sind die Bilder hier maximal schlecht! In der einen Perspektive sieht es danach aus, als ob Hemlein dem Münchener auf das Bein fällt und in der nächsten Einstellung könnte man meinen, dass sich Senkbeil in den Zweikampf hineinlehnt. Allem Anschein nach waren aber beide Spieler im Zweikampf ordentlich aktiv, was die Situation für einen Strafstoßpfiff wohl zu unklar macht! [TV-Bilder – ab 02:15 Minute]

FSV Zwickau 2:1 SV Wehen Wiesbaden (SR: Florian Heft)

Der zuvor deutlich im Abseits stehende Manfred Starke erhielt einen Ball, nachdem Dennis Kempe diesen absichtlich gespielt hatte. Er lief dann zusammen mit Morris Schröter auf das Wiesbadener Tor zu und legte anschließend zu diesem ab. Allerdings brauchte er hierfür wohl zu lange, denn Assistent Finn Kohn signalisierte eine Abseitsstellung. Tatsächlich steht Schröter schon auf der Strafraumlinie, während der Ball sich noch davor befindet. Wohl die richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:00 Minute]

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