In der 2. Bundesliga verlief das Wochenende für die Unparteiischen zufriedenstellend. Wir analysieren einen verpassten Platzverweis, eine härtere Gangart gegen Unsportlichkeiten und eine komplizierte Abseitsszene.
SV Darmstadt 98 – Eintracht Braunschweig 2:1 (SR: Dr. Robert Kampka)
Szene 1: Christoph Zimmermann griff im eigenen Strafraum völlig unnötig mit dem abgestreckten Arm nach oben zum Ball. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka erkannte dieses Vergehen zunächst nicht, nach Intervention durch VAR Guido Winkmann gab es aber dann völlig zu Recht den Strafstoß für Braunschweig. [TV-Bilder – ab 01:50 Minute]
Szene 2: Jan-Hendrik Marx ging im Duell mit Kenan Bennetts zu Boden und Schiedsrichter Kampka gab erneut Strafstoß, wurde aber wieder von VAR Winkmann korrigiert. Der wahrgenommene Treffer im Beinbereich lag minimal vor, stellte aber absolut kein Foulspiel dar. Sicher wird die eine Seite sich wieder am Kriterium der klaren Fehlentscheidung haben, aber es ist doch nunmal der Auftrag des gesamten Schiedsrichterteams, für sinnvolle und klare Entscheidungen zu sorgen. [TV-Bilder – ab 04:00 Minute]
Szene 3: Nathan de Medina reklamierte nach einem Foulspiel lautstark und warf den Ball weg. Kampka zeigte dem bereits verwarnten Braunschweiger die konsequente gelb-rote Karte. Richtige und im Sinne der Anweisung, Unsportlichkeiten konsequent zu ahnden, gute Entscheidung. [TV-Bilder – ab 05:00 Minute]
Karlsruher SC – SpVgg Greuther Fürth 2:1 (SR: Frank Willenborg)
Szene 4: Der bereits verwarnte Stephan Ambrosius leistete sich ein harmloses Foulspiel im Mittelfeld und schoss danach den Ball weg. Auch das ist eine Unsportlichkeit und ist korrekterweise zu ahnden. Schiedsrichter Frank Willenborg tat dies und schickte den Karlsruher mit der gelb-rotem Karte vom Feld. [TV-Bilder – ab 03:10 Minute]
Szene 5: Marco Meyerhöfer kam im eigenen Strafraum bei einer Klärungsaktion minimal zu spät und traf statt dem Ball Gegenspieler Fabian Schleusener. Schiedsrichter Willenborg ließ zunächst weiterlaufen, VAR Felix Zwayer griff aber ein und schickte den Unparteiischen vor den Monitor. Dort erkannte er den Treffer am Fuß und gab zu Recht Strafstoß für Karlsruhe. [TV-Bilder – ab 04:50 Minute]
FC St. Pauli – 1.FC Kaiserslautern 1:0 (SR: Martin Petersen)
Szene 6: Der bereits verwarnte Nicolai Rapp wollte einen Ball klären und verfehlte diesen. Er zog dann stattdessen gegen Connor Metcalfe voll durch und traf diesen an der Wade. Schiedsrichter Martin Petersen beließ es bei einer letzten Ermahnung, hier hätte aber aufgrund des rücksichtslosen Foulspiels die gelb-rote Karte folgen müssen. [TV-Bilder – ab 00:15 Minute]
Hannover 96 – SC Paderborn 3:4 (SR: Benjamin Cortus)
Szene 7: Kompliziert wurde es für Schiedsrichter Benjamin Cortus und Videoassistent Patrick Hanslbauer: Julian Börner traf Robert Leipertz im eigenen Strafraum am Bein, was ein klares Foulspiel darstellte und auch geahndet wurde. Kompliziert machte es die Aktion von Florent Muslija, welcher im Abseits stand und den Ball dann mit einer aktiven Bewegung durch die Beine laufen ließ. Allerdings war sehr fraglich, ob diese aktive Aktion auch eine aktive und damit strafbare Abseitsstellung begründen konnte. Nach Ansicht der Bilder kann man sagen, dass Muslija weder den Gegner am Spielen des Balles hindert oder dahingehend beeinflusst, noch versucht, denn Ball zu spielen. Diese Situation sah sehr aktiv entsprechend der Abseitsregel aus, wenn man aber genau die Merkmale aus dem Regelwerk abbrüht, kann man das Ergebnis des Unparteiischengespanns, den Strafstoß zu geben, verstehen. [TV-Bilder – ab 02:20 Minute]