Auch das Wochenende in der 2. Bundesliga verlief recht ruhig, lediglich am Montag wurde es emotional. Am Sonntag agierte der Schiedsrichter bei einem Platzverweis bisschen emphatielos ;). Dazu analysieren wir zwei etwas kompliziertere Szenen.
SV Sandhausen – FC St. Pauli 0:5 (SR: Deniz Aytekin)
Szene 1: Alexander Esswein grätschte Oladapo Afolayan ohne Rücksicht auf Verluste um und wurde von Schiedsrichter Deniz Aytekin mit der roten Karte vom Feld geschickt. Allerdings wurde er von VAR Harm Osmers nochmal vor den Bildschirm geholt. Dort sah er, dass die Grätsche von vorne kam und die Beine angewinkelt waren. Allerdings wurde die Aktion auch mit beiden Beinen, sehr intensiv und völlig unkontrolliert ausgeführt, sodass Aytekin bei seiner Entscheidung blieb. Sicher gab es für solche Aktionen auch schonmal gelb. Die strengere Einstufung vermag hier aber besser zu gefallen, da bei solchen Grätschen eine Menge passieren kann. [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]
SSV Jahn Regensburg – SC Paderborn 1:0 (SR: Dr. Martin Thomsen)
Szene 2: Uwe Hühnemeier verschätzte sich bei einer Grätsche und zog Prince Osei Owusu das rechte Bein weg. Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen ließ zunächst weiterlaufen, wurde dann aber von VAR Guido Winkmann zum Monitor gerufen. Dort erkannte er schnell, dass es sich um ein Foulspiel handelte und gab den Strafstoß für Regensburg. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 00:55 Minute]
Arminia Bielefeld – 1.FC Nürnberg (SR: Martin Petersen)
Szene 3: Benjamin Kanuric bearbeitete Florian Hübner bei einer Ecke mit den Armen, bevor dieser dann etwas verzögert zu Boden ging. Schiedsrichter Martin Petersen ließ zunächst weiterlaufen, eher VAR Johann Pfeifer zum Videostudium bat. Daraufhin korrigierte sich Petersen und gab Strafstoß für Nürnberg. Sicher lag hier zu Beginn der Situation etwas mehr, als ein handelsüblicher Zweikampf vor. Allerdings macht es wenig Sinn, als VAR dort reinzugehen und zu prüfen, ob der Ball dabei schon im Spiel war. Der wirklich fragliche Zeitraum des Zweikampfes ist doch dann später zu sehen, als Kanuric seinen Gegner schon nicht mehr berührt. Denn dann merkt Hübner erst, dass er nichts mehr ausrichten kann und lässt sich fallen. Ein sehr fraglicher Eingriff des Video-Assistenten und noch fraglicher Elfmeterpfiff. Eine Fehlentscheidung, diesen Strafstoß zu geben. [TV-Bilder – ab 07:20 Minute]
Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Falls jemand noch weiteres, aussagekräftiges Videomaterial besitzt, reichen wir eine Einschätzung gerne nach.