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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 31. Spieltag | 2. Liga

Die 2. Liga bot am vergangenen Wochenende drei Spiele, bei denen die Unparteiischen Gesprächsstoff boten. Bis auf einen verpassten Strafstoß und ein fehlender Platzverweis liegen erklärbare, wenn auch nicht immer richtige Entscheidungen vor.

Arminia Bielefeld – SpVgg Greuther Fürth 1:1 (SR: Tobias Stieler)

Szene 1: Bryan Lasme traf zum 1:0 für Bielefeld, die Entstehung warf allerdings Fragen auf. Bastian Oczipka ging ins Kopfballduell und nahm die Hand mit, welche sich dann auf Kopfhöhe befand. Nachdem er dort den Ball berührte, leitete er den erfolgreichen Angriff ein. Für VAR Sven Jablonski lag hier eine sehr hohe Eingriffsschwelle vor, da Schiedsrichter Tobias Stieler direkt daneben stand und sofort auf weiterspielen entschied. Rein regeltechnisch dürfte hier wohl kaum Absicht vorgelegen haben. Dennoch muss die Hand bei dieser Aktion nicht so weit oben sein. Deshalb wäre es für den Schiedsrichter ratsam gewesen, die Szene mit einem klassischen Sicherheitspfiff zu beenden. Das hätte mehr Akzeptanz geschaffen, als die vorliegende Interpretation. [TV-Bilder – ab 02:00 Minute]

Szene 2: Frederik Jäkel traf den bereits fallenden Branimir Hrgota am Fuß. Schiedsrichter Steiler entschied auf Strafstoß, was eine durchaus harte Entscheidung war. Man erinnert sich an das Pokalhalbfinale der vergangenen Woche, als eine ähnliche Szene mit guten Argumenten nicht geahndet wurde. Stieler entschied sich für die Gegenmeinung, gegen die der VAR auch hier nicht einwenden kann. Sehr wohl konnte VAR Sven Jablonski aber bei der Ausführung eingreifen, bei der ein Fabian Klos den Strafraum zu früh betrat und den gehaltenen Strafstoß klärte. So gab es zu Recht die Wiederholung. [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]

Hamburger SV – SC Paderborn 2:2 (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 3: Miro Muheim trat Florent Muslija völlig unnötig bei Weg aus dem Strafraum auf den Fuß. Schiedsrichter Dr. Robin Braun gab zu Recht Strafstoß für Paderborn. [TV-Bilder – ab 07:00 Minute]

Hansa Rostock – SSV Jahn Regensburg 2:0 (SR: Frank Willenborg)

Szene 4: Lukas Hinterseer versuchte im Duell mit Jan Elvedi einen Strafstoß zu ziehen, indem er sich in den Gegner lehnte und einen Kontakt suchte. Schiedsrichter Frank Willenborg pfiff nicht und lag damit auch richtig. Der Regensburger blieb hier völlig passiv und verhielt sich in feinster Weise regelwidrig. [TV-Bilder – ab 00:45 Minute]

Fortuna Düsseldorf – Holstein Kiel 3:0 (SR: Dr. Arne Aarnink)

Szene 5: Emmanuel Iyoha drang in den Strafraum ein und wurde von Finn Bartels, welcher ihn dann plus umrannte. Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink entschied sofort auf Strafstoß für Düsseldorf. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:45 Minute]

SV Darmstadt 98 – FC St. Pauli 0:3 (SR: Tobias Reichel)

Szene 6: Adam Dzwigalla versuchte einen Ball abzuschirmen, wurde dabei aber von Marvin Mehlem überrascht und traf diesen dann klar am Fuß. Schiedsrichter Tobias Reichel ließ weiterlaufen und auch VAR Patrick Hanslbauer griff nicht ein. Dabei handelte es sich um ein eindeutiges Fußfoul! Hier hätte es Strafstoß für Darmstadt geben müssen. [TV-Bilder – ab 00:50 Minute]

Szene 7: Adam Dzwigalla hielt den mit dem Rücken zum Tor stehenden Philipp Tietz leicht fest, Schiedsrichter Reichel gab aber wieder keinen Strafstoß. Dieses Mal allerdings mit Recht, da dieser Zweikampf im handelsüblichen Rahmen blieb. [TV-Bilder – ab 01:25 Minute]

1.FC Nürnberg – 1.FC Kaiserslautern 3:3 (SR: Florian Exner)

Szene 8: Ben Zolinski streckte Kwadwo Duah nieder. Dieser Vorfall blieb Schiedsrichter Florian Exner zunächst verborgen, VAR Markus Schmidt schaltete sich allerdings ein und bat den Unparteiischen vor den Bildschirm. Nach langem Studium gab er die gelbe Karte für den Lauterer. Dabei handelte es sich um eine leider erklärbare Fehlentscheidung. Zolinski kam hier zu spät und sprang in den Nürnberger hinein, nachdem der Ball längst gespielt war. Dabei agierte er mit ausgefahrenem Ellenbogen, womit er Duah im Gesicht traf. Dieser Vorgang hätte aufgrund der übertriebenen Härte eine rote Karte nach sich ziehen müssen. Unglücklich für Exner, dass der ausgefahrene Ellenbogen bei den Bildern aus so großer Entfernung extrem schwer zu erkennen war. Ziemlich sicher hätte er sich anders entschieden, hätte er den Vorgang aus nächster Nähe eingespielt bekommen. [TV-Bilder – ab 00:55 Minute9

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Wenn ihr weiteres, aussagekräftiges Videomaterial habt, reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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