Am vergangenen Wochenende wurden einige Spieler früher zum Duschen geschickt. Wir analysieren alle Platzverweise, weitere Szenen und einem mutigen Schiedsrichter Winter.
Von: Felix Stark
Mit dem verwehrten Elfer in Hannover +++ den Platzverweisen in Kaiserslautern, Hamburg, Osnabrück und Rostock +++ der aberkannten roten Karte in Düsseldorf und dem verwehrten Handelfmeter in Fürth.
Hannover 96 – Karlsruher SC 2:2 (SR: Florian Lechner)
Szene 1: Kolja Oudenne setzte sich robust gegen Jerome Gondorf durch und legte ab zu Andreas Voglsammer, welcher zum 1:2 traf. Die Karlsruher wollten ein Foulspiel des Vorlagengebers erkannt haben, Schiedsrichter Florian Lechner pfiff aber zurecht nicht. Das war ein handelsüblicher Zweikampf. [TV-Bilder – ab 08:10 Minute]
1.FC Kaiserslautern – Hertha BSC 1:2 (SR: Harm Osmers)
Szene 2: Afeez Aremu grätsche gegen Pascal Klemens und traf diesen mit der offenen Sohle am Knie. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte zunächst die gelbe Karte, VAR Katrin Rafalski griff allerdings ein. Zurecht entschied sich der Unparteiische dann um und zeigte dem Lauterer die rote Karte. Trefferfläche und Art des Einsteigens sind unstrittig und auch der Treffer ist keineswegs nur ein Streifen, sondern ein deutlicher Treffer mit der Sohle. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]
Hamburger SV – SC Paderborn 1:2 (SR: Christian Dingert)
Szene 3: Filip Bilbija trat Nicolas Oliveira mit der offenen Sohle aufs Sprunggelenk und sah hierfür von Schiedsrichter Christian Dingert zunächst die gelbe Karte. VAR Markus Schmidt griff allerdings zurecht ein, da es sich hier um ein gesundheitsgefährdendes Foulspiel handelte. Daraufhin zeigte Dingert zurecht die rote Karte. [TV-Bilder – ab 03:50 Minute]
Szene 4: Miro Muheim brachte Raphael Obermair per Beinstellen zu Fall und sah die gelbe Karte. Allerdings griff VAR Schmidt auch hier ein. Der Paderborner hatte direkten Zug zum Tor während der nächste Hamburger Verteidiger sehr weit weg stand. So sah Muheim wegen der Verhinderung einer klaren Torchance die rote Karte. Man kann hier aufgrund des VAR-Einsatzes geteilter Meinung sein, ob es wirklich komplett ausgeschlossen war, dass der nächste Hamburger Verteidiger aufgrund der doch noch gehörigen Distanz zum Tor irgendwie eingreifen konnte. Betrachtet man nur die Entscheidung an sich, ist die klare Torchance schon eher vorhanden. [TV-Bilder – ab 04:15 Minute]
VfL Osnabrück – FC St. Pauli 1:1 (SR: Patrick Schwengers)
Szene 5: Der bereits verwarnte Niklas Wiemann zog Maurides kurz vor dem eigenen Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Patrick Schwengers zeigte dem Osnabrücker die alternativlose gelb-rote Karte. [TV-Bilder – ab 05:15 Minute]
SpVgg Greuther Fürth – 1.FC Magdeburg 1:1 (SR: Florian Heft)
Szene 6: Cristiano Piccini bekam den Ball im eigenen Strafraum an den Arm, Schiedsrichter Florian Heft gab aber keinen Strafstoß. Der Magdeburger versuchte hier, seinen Arm zum Körper zu ziehen. Allerdings flog der Ball hier genau dazwischen. Im Sinne des Fußballs war es eine lobenswerte Entscheidung, hier keinen Strafstoß zu geben. Bleibt nur zu hoffen, dass dies in den nächsten Wochen auch so entschieden wird. [TV-Bilder – ab 00:40 Minute]
Fortuna Düsseldorf – Holstein Kiel 0:1 (SR: Florian Badstübner)
Szene 7: Felix Klaus grätschte Tom Rothe von hinten ohne Chance auf den Ball um und sah hierfür von Schiedsrichter Florian Badstübner die glatt rote Karte. VAR Patrick Hanslbauer griff ein und schickte den Unparteiischen vor den Bildschirm. Dort sah er, dass der Kieler von der offenen Sohle nicht getroffen wurde, sondern auf dem Bein des Düsseldorfers wegrutschte. So reduzierte Badstübner die Karte zurecht auf gelb. [TV-Bilder – ab 00:15 Minute]
Hansa Rostock – FC Schalke 04 0:1 (SR: Nicolas Winter)
Szene 8: Junior Brumado checkte Blendi Idrizi weg und traf seinen Gegner dabei mit dem Ellenbogen am Kopf. Es kam zu einem kuriosen VAR-Eingriff. Erst nach der 30-minütigen Untrebrechung wegen Ausschreitungen auf den Rängen prüfte Schiedsrichter Nicolas Winter die Bilder und entschied völlig zurecht auf Platzverweis für den Rostocker. Die intensive Aktion gegen den Kopf des Gegners stellte ein brutales Foulspiel dar. Eine solche Entscheidung, bei dieser aufgeladenen Atmosphäre zu ändern, da gehört eine ganze Menge Mut dazu.
Wir brauchen mehr Schiedsrichter mit Eiern…
Hier wurde der Ellenbogen als Waffe benutzt und da schreiben die Regeln die rote Karte vor. Von Seiten der Bank und auch vom Spieler kam hier keinerlei Beschwerde auch wenn dazwischen eine gute halbe Stunde das Spiel unterbrochen war. Die lange Unterbrechung bereitete der richtigen Anwendung des VAR keine Probleme, soweit es eine geschlossene Unterbrechung war. Etwas anderes, wie z.B. die von manchen Fans behauptete Fortführung des Spiels nach dem Foulspiel, ist nirgends zu sehen. [TV-Bilder – ab 00:35 Minute]
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