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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 27. Spieltag | 3. Liga

In unserer wöchentlichen Spieltagsanalyse aus diversen Spielen der 3. Liga zeigten die Unparteiischen über weite Strecken zeigten gute Leistungen und überzeugten mit guten Entscheidungen. Allerdings haben wir auch die ein oder andere Szene, bei denen Fehlentscheidungen getroffen worden sind.

SpVgg Unterhaching – Borussia Dortmund II 3:4 (SR: Marc Philip Eckermann)

Szene 1: Ben Westermeier stoppte Julian Hettwer an der Seitenlinie sehr robust und sah hierfür die gelbe Karte. Die Grätsche wurde von Schiedsrichter Marc-Philipp Eckermann absolut richtig eingeschätzt, ein Dortmunder Betreuer verlor die Fassung aber komplett und lief wild gestikulierend auf das Feld. Unverständlich, warum der Unparteiische ein derartiges Vergehen, welches nach dem Regeltext eine rote Karte nach sich ziehen würde, gar nicht sanktionierte. [TV-Bilder – ab 45:30 Minute]

Szene 2: Manuel Stiefler grätschte im eigenen Strafraum gegen Rodnei Elongo-Yombo, worauf Schiedsrichter Eckermann auf Strafstoß entschied. Eine sehr enge Situation, da durchaus eine Ballberührung des Hachingers vorlag. Allerdings war diese eher zufällige Folge dieser eigentlich schlecht getimten Grätsche. Auch ist nicht sicher festzustellen, ob nun zuerst der Ball oder der Spieler getroffen wurde. Der Pfiff ist hier in jedem Falle absolut vertretbar. [TV-Bilder – ab 01:36:30 Minute]

Szene 3: Maximilian Welzmüller traf Ole Pohlmann am Fuß, worauf Eckermann erneut Strafstoß für Dortmund gab. Das Foulspiel an sich war unstrittig, fraglich blieb nur der Ort des Geschehens, worüber sich größere Diskussionen entfalteten. Nach den TV-Bildern ist allerdings festzuhalten, dass der Kontakt auf der Strafraumlinie stattfand, sodass der Strafstoß die korrekte Entscheidung war. [TV-Bilder – ab 2:45 Minute]

SSV Jahn Regensburg – Erzgebirge Aue 0:0 (SR: Felix Weller)

Szene 4: Elias Huth lief in den Auer Strafraum und ging nach einem Zweikampf mit Erik Majetschak zu Boden. Schiedsrichter Felix Weller ließ das Spiel weiterlaufen und lag damit völlig richtig. Der Regensburger versuchte hier einen Strafstoß zu erzwingen und ging sehr bereitwillig zu Boden. [TV-Bilder – ab 02:07:30 Minute]

Viktoria Köln – SV Sandhausen (SR: Alexander Sather)

Szene 5: Edvinas Gridvainis grätschte risikoreich gegen Andre Becker und traf dabei den Ball, aber auch viel Gegner. Schiedsrichter Alexander Sather gab zurecht keinen Strafstoß. Der Unterschied zur Szene in Haching war die absolute Kontrolle über die Situation. [TV-Bilder – ab 1:06 Minute]

Szene 6: Der bereits verwarnte Florian Engelhardt hielt seinen Gegenspieler nach eigenem Ballverlust fest und erhielt von Schiedsrichter Sather die allerletzte Ermahnung. Eine zu großzügige Auslegung des Unparteiischen, der wohl einen weiteren Kölner direkt vor ihm gesehen hat und sich so nicht durchringen konnte, von der klaren Vereitelung eines aussichtsreichen Angriffs auszugehen. Allerdings sind die vorausgegangenen Eigenfehler ein ganz klares Indiz dafür, dass ein taktisches Foul folgt, da der Spieler seinen Fehler natürlich sofort wieder ausgleichen will. Hier hätte die gelb-rote Karte folgen müssen. [TV-Bilder – ab 1:47 Minute]

Dynamo Dresden – RW Essen 2:2 (SR: Lukas Benen)

Szene 7: Tom Zimmerschied ging kurz vor dem Essener Strafraum im Zweikampf mit Mustafa Kourouma zu Boden, Schiedsrichter Lukas Benen zeigte allerdings dem Dresdener die gelbe Karte wegen eines Täuschungsversuchs. Richtige und sehr mutige Entscheidung des Unparteiischen, da Zimmerschied hier ohne gegnerischen Kontakt das Bein abstellte und irgendwie zu Boden gehen wollte. Dieser typische Bewegungsablauf wurde hier sehr gut erkannt. [TV-Bilder – ab 0:25 Minute]

Szene 8: Zimmerschied traf zur vermeintlichen Führung für Dresden, allerdings traf Stefan Kutschke zuvor Andreas Wiegel mit dem Arm im Gesicht. Zurecht gab Schiedsrichter Benen den Treffer nicht. Hier hätte man auch über eine gelbe Karte für Kutschke nachdenken können. [TV-Bilder – ab 2:05 Minute]

Szene 9: Zimmerschied traf später erneut, allerdings hatte dieses Mal Assistent Daniel Fleddermann etwas dagegen, der eine Abseitsposition signalisierte. Eine sehr knappe Situation, die nach den TV-Bildern sehr gut und richtig bewertet wurde! [TV-Bilder – 1:48:30 Minute]

Preußen Münster – MSV Duisburg 3:1 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 10: Joshua Bitter kam gegen Joel Gordowski zu spät und brachte diesen mit einer Grätsche zu Fall. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka zeigte dem Duisburger wegen der Verhinderung einer klaren Torchance die rote Karte. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 1:05 Minute]

Hallescher FC – VfB Lübeck (SR: Timo Gansloweit)

Szene 11: Aaron Herzog traf Tunay Deniz im eigenen Strafraum mit hohem Bein im Gesicht. Schiedsichter Timo Gansloweit entschied völlig zurecht auf Strafstoß für Halle. Absolut unverständlich, wie man bei solch klaren Vergehen so vehement protestieren kann. [TV-Bilder – ab 0:27 Minute]

Szene 12: Jannik Löhden zog Domenic Baumann am Arm zu Boden, Schiedsrichter Gansloweit ließ aber weiterlaufen. Eine Fehlentscheidung, der eingeklemmte Arm war von hinten zwar sehr schwer zu sehen, dennoch handelte es sich um ein Foulspiel. [TV-Bilder – ab 1:35 Minute]

Szene 13: Niklas Kastenhofer und Domenic Baumann gingen zum Kopfballduell, bei dem der Lübecker den Ellenbogen leicht ausgefahren hatte. Gansloweit gab Strafstoß für Halle, hier lag aber absolut kein Foulspiel vor, auch die vom Unparteiischen angedeutete Bewegung mit dem Ellenbogen gab es nicht, es handelte sich eher um eine normale Sprungbewegung. [TV-Bilder – ab 3:41 Minute]

1.FC Saarbrücken – Arminia Bielefeld (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 14: In der 4. Minute forderte Saarbrücken Elfmeter. Aus halblinker Position im Strafraum liess Nicklas Shipnoski einen strammen Schuss ab. FC-Torhüter Tim Schreiber parierte den Schuss. Nassim Boujellab eilte zum Nachschuss, aber ging im Duell mit Marcel Gaus zu Boden. Die Pfeife des Referees bleibt jedoch stumm. Eine vertretbare Entscheidung nach dem harten aber kein elfmeterwürdigen Zweikampf. [TV-Bilder – ab 0:30 Minue]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Wb

    Zu Szene 8: Die Meinung klares Foul und gelb für Kutschke ist relativ exklusiv. Wiegel fängt ganz klar mit dem „bearbeiten“ des Stürmers an der strafraumgrenze an. Kutsche ist zwar kein Kind von Traurigkeit, aber hier ist das kein Foul von ihm.Das theatralische Gesichthalten von Wiegel ohne klaren treffer verdient eher eine gelbe Karte.
    Man sollte sich die Szene auch nochmal hier ansehen:
    https://www.mdr.de/sport/fussball_3l/video-bericht-dynamo-dresden-rot-weiss-essen-102_zc-c3cf8d64_zs-59ba73d7.html

    Ansonsten waren die andrren Entscheidungen (Abseits, kein Elfer)von Benen aus meiner Sicht in Ordnung, aber dieses Tor nicht zu geben war eine Fehlentscheidung.

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