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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 34. Spieltag | 3. Liga

In der 3. Liga zeigten die Unparteiischen gute Leistungen. In Sandhausen, München Dresden gab es aber große Diskussionen.  

Von: Felix Stark

Mit den Strafstößen in Sandhausen und Halle, den nicht geahndeten Foulspielen in Sandhausen, München und Dresden sowie den Platzverweise in München und Lübeck. Unsere Spieltagsanalyse:

SV Sandhausen – Arminia Bielefeld 1:2 (SR: Florian Badstübner)

Szene 1: Edvinas Girdvainis hielt Fabian Klos im eigenen Strafraum unnötig am Trikot fest und Schiedsrichter Florian Bastübner entschied auf Strafstoß für Bielefeld. Unstrittig die korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 0:30 Minuten]

Szene 2: Tim Knipping ging im eigenen Strafraum völlig ungeschickt gegen Fabian Klos in den Zweikampf und traf den Bielefelder am Fuß. Schiedsrichter Badstübner ließ das Spiel allerdings weiterlaufen. Hier hätte es Strafstoß für Bielefeld geben müssen. [TV-Bilder – ab 02:15 Minuten]

Szene 3: Nikolai Rehnen lief mit schlechtem Timing aus seinem Tor und brachte Thaddäus Momuluh zu Fall. Badstübner entschied zurecht auf Strafstoß für Bielefeld. Den Strafstoß selbst schoss Leondro Putaro ins Tor, berührte den Ball dabei allerdings doppelt. Dieser Treffer hätte nicht zählen dürfen. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

TSV 1860 München – 1.FC Saarbrücken 1:1 (SR: Fabienne Michel)

Szene 4: Marcel Gaus grätschte kompromisslos gegen Kilian Ludewig und traf dabei minimal den Ball. Schiedsrichterin Fabienne Michel ließ deshalb das Spiel weiterlaufen, agierte dabei aber viel zu großzügig. Ein solches Einsteigen von hinten darf aufgrund einer minimalen Ballberührung nicht laufen gelassen werden und muss mit der gelben Karte geahndet werden. [TV-Bilder – ab 01:24 Minute]

Szene 5: Leroy Kwadwo brachte Simon Stehle kurz vor dem eigenen Strafraum zu Fall und sah hierfür von Schiedsrichterin Michel die rote Karte. Richtige Entscheidung, da eine klare Torchance vorlag. Die Außenwirkung war dabei allerdings extrem schlecht, da sie erst deutlich sichtbar die gelbe Karte in der Hand hatte und per Headset korrigiert wurde. [TV-Bilder – ab 01:54 Minute]

Dynamo Dresden – Viktoria Köln 0:2 (SR: Dr. Max Burda)

Szene 6: Tom Zimmerschied kam nach Zweikampf mit Stefano Russo zu Fall. Schiedsrichter Dr. Max Burda ließ das Spiel weiterlaufen, sodass Simon Handle in der Folge das 0:1 erzielen konnte. Hier lag ein sehr enger Zweikampf vor, den man zwar recht einfach abtöten kann, aber auch einfach mal laufen lassen kann. Hier muss Dynamo mit der vertretbaren Entscheidung des Unparteiischen leben. Ein Foulpfiff wäre aber durchaus im Rahmen des Möglichen. [TV-Bilder – ab 01:43:00 Minute]

VfB Lübeck – Borussia Dortmund II 0:5 (SR: Jonas Brombacher)

Szene 7: Der bereits verwarnte Ulrich Taffertshofer kam gegen Franz Roggow zu spät und erhielt von Schiedsrichter Jonas Brombacher die gelb-rote Karte. Kann man so machen, ein gewisser Spielraum für eine letzte Ermahnung ist aber wohl noch erkennbar. [TV-Bilder – ab 01:30:50 Minuten]

Hallescher FC – SC Verl 1:0 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 8: Daniel Mikic spielte einen sehr kurzen Rückpass zum eigenen Tor und arbeitete dann gegen Domenic Baumann mit den Armen, worauf dieser zu Boden ging. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger entschied sich gegen einen Strafstoß und lag damit auch richtig. Die Intensität des Kontakts würde hier nicht zu einem Strafstoß passen. [TV-Bilder – ab 27:30 Minuten]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Wolfgang Plonner

    Die Auswertungen zu Szene 4 und 5 kann ich so nicht verstehen.
    Bein Einsteigen von Gaus (Szene 4) kommt dieser von hinten. Der Einsatz geht auch nicht am Gegenspieler vorbei zum Ball. Und dieser wird dabei getroffen. Sondern der Einsatz geht durch den Spieler hindurch und die Verletzung wird in Kauf genommen.

    Bei Szene 5 vereitelt die Schiedsrichterin durch ihren vorschnellen Pfiff erst die Torchance. Und will die gelbe Karte geben . Als sie dann merkt dass sie durch diese Entscheidung eine Rudelbildung ausgelöst hat. Wird aus gelb rot. Auch aus Eigenschutz. Ob hier der Assistent mit wirkte. Kann ich nicht beurteilen. Aber es sollte die Szene beruhigen. Den Vorteil abzuwarten wäre besser gewesen

  2. Toco JJ

    Zu Szene 4:

    Ich finde es eine fatale und nicht tolerable Entscheidung von Fabienne Michel, das Spiel nach dem Einsteigen gegen Ludewig nicht zu unterbrechen. Die SR haben die Hoheit über sportliche Entscheidungen, aber noch viel wichtiger: sie tragen auch eine Mitverantwortung dafür, dass die Spieler nach 90 Minuten gesund vom Feld gehen – indem sie überharte Zweikämpfe sanktionieren. Ludewig musste nach diesem indiskutablen Foul sofort ausgewechselt und sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Kollege Rafati hätte glatt rot gezeigt.

    Für mich ist diese Verantwortungslosigkeit von Seiten der SR viel schlimmer als z.B. eine Elfmeter-Fehlentscheidung. Die Gesundheit der Spieler muss immer über dem sportlichen stehen!

    1. Felix Stark

      Beim Foulspiel von Gaus ist sicherlich auch eine rote Karte möglich. Die gegebene rote Karte ist hundertprozentig korrekt. Es ist auch nicht ratsam, hier einen möglichen Vorteil abzuwarten. Erst die gelbe Karte zu ziehen, ist natürlich schlecht.

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