Wie Florian Badstübner in altes Muster verfiel. In der 2. Liga-Spieltagsanalyse werfe ich ausschliesslich einen Blick auf die beiden Aufregerszenen in Hannover und Kaiserslautern.
Hannover 96 – Karlsruher SC 2:1 (SR: Richard Hempel
Szene 1: Jessic Ngankam erzielte das zwischenzeitliche 1:1. Auch nach Prüfung durch den VAR hatte der Treffer Bestand. Hier sind die verschiedensten Framebilder im Netz, bei dem der Eindruck vermittelt wurde, dass möglicherweise Momuluh beim ersten Anspiel von Ngankam im Abseits stand. Hier bin ich aber beim VAR. Das war gleiche Höhe. Das Knie des KSC-Spielers ist weiter links und dann darf man die eingezeichnete Linie auf diversen Bildern nicht auf dem Boden legen. In so einem Fall hat de Video-Assistent das Lot genommen und da sieht man, es eben anders. [TV-Bilder – ab 02:35 Minuten]
Szene 2: Ein riesen Aufreger ereignete sich in der 88. Minute als Rapp gegen Tresoldi einen freien Ball klären wollte. Schiedsrichter Hempel ließ zunächst weiterspielen, doch dann schaltete sich der Video-Assistent ein und Hempel ging an den Monitor. Nach Betrachten der Bilder revidierte er seine ursprüngliche Entscheidung. Wenn man die Entscheidung in seiner Ganzheit betrachtet sprechen hier viel mehr Dinge gegen einen Elfmeter als dafür! Erstmal sieht er ihn gar nicht und Tresoldi wollte eigentlich nur den Elfmeter ziehen, legt es auch darauf an. Dann ist es nicht mal nach mehreren Anschauen der TV-Bilder eindeutig klar erkennbar, wer wie stark den Ball spielte. Der Versuch von Rapp ist auf jeden Fall da, er hat hier sicherlich nicht die Intension Foul zu spielen.
Dann kommt noch dazu, dass da überhaupt keine Torgefahr bestand, bei so einer unübersichtlichen Entscheidung eigentlich auch ein guter Faktor, dagegen ist eine minimale Berührung der einzige Grund zu pfeifen? Sorry Richie, aber in der 86. Minute alles nicht nachvollziehbar, bei so einem Pfiff sollte man wirklich mal die Situation in seiner Gesamtheit betrachten, und nicht jede kleinste Berührung, wenn es siese überhaupt gab, im Strafraum als Elfmeter auszulegen. [TV-Bilder – ab 03:20 Minuten]
Szene 3: Nach Spielschluss betrat KSC-Trainer Eichner den Rasen um Schiedsrichter Hempel zur Rede zu stellen. Dieser reagierte mit der roten Karte. Das ist richtig, weil er in konfrontierender Absicht den Platz betreten hat. Dafür ist gemäß Regel die rote Karte auszusprechen.
1.FC Kaiserslautern – 1. FC Magdeburg 3:2 (SR: Florian Badstübner)
Szene 4: In der Anfangsphase reklamierte der FCK zweimal auf Elfmeter. Erst traf Loric Ache am Schienbein, dann ging Yokota nach einem Trikotzupfer im Strafraum zu Boden. Die Pfeife von Schiedsrichter Badstübner blieb beidermals stumm. Für mich ist das Erste zwar eindeutig zu wenig, aber beim Zweiten zieht der Magdeburger Yokota förmlich das Trikot aus. Auch wenn der Lauterer hier etwas zu leicht zu Boden ging, sehe ich das als einen Elfmeter für Kaiserslautern und auf jeden Fall viel mehr Kontakt als bei der nächsten Szene… [TV-Bilder – ab 0:07 Minuten]
Szene 5: Daisuke Yakota tankte sich nach einem starken Steckpass in den Strafraum hinein und wurde nach Meinung von Badstübner von Falko Michel gehalten. Doch in den Bildern ist der Kontakt, wenn es ihn übergab, bestenfalls nur zu erahnen. Für mich unverständlich, warum hier Badstübner in sein altes stures Muster zurückfiel und sich vom Video-Assistent nicht helfen ließ. Dieser sehr leichte Kontakt darf niemals für einen Elfmeter reichen. Somit ist für mich sowohl der Elfmeter als auch die Verwarnung für Michel für mich falsch. Doch wenn der Schiedsrichter sich in dieser Szene für den Elfmeter entscheidet, ist das eigentlich auch wegen der Verhinderung einer klaren Torchance ohne Ball eine rote Karte.
Vielleicht lehne ich mich bei meiner Einschätzung auch etwas zu weit aus dem Fenster wenn ich sage niemals ein Elfmeter, denn wenn ich da so die verschiedensten Kommentatoren höre, sagt der eine eher nicht, der andere richtig entschieden. Wenn man aber die Kontakte suchen muss um sie eventuell zu finden, ist das alles andere als ein klares Foulspiel. Daher hätte ich beim eindeutigen Halten an Yakota gern einen Elfmeter gesehen, würde hier aber niemals pfeifen.
Und ich sage es nochmal. Für mich beharrte hier offensichtlich Badstübner auf seine Wahrnehmung und ließ sich vom VAR nichts einreden. Dieses Problem, hat ihm erst vor zwei Jahren den FIFA-Platz gekostet, weil er sich mit den Beobachtern gestritten hat. Das kann er sich vielleicht beim DFB erlauben, aber jetzt wo feststeht, dass er für die FIFA gemeldet wird, oh Gott. Da werden die mit ihm ihre helle Freude haben, wenn er sich nicht endlich um 180° dreht und auch mal Fehler einsieht. [TV-Bilder – ab 02:25 Minuten]
Szene 6: In der Folge überschlugen sich die Ereignisse. Michel, der den Elfmeter verschuldete, ließ sich zu einem Schubser gegen den sprintenden Yokota hineißen. Dadurch brachte der Magdeburger Yokota aus dem Tritt und verhinderte dadurch, dass den aussichtsreichen Angriff. Auch wenn es nur ein leichter Schubser ist, im vollem Lauf genügt dieser zum Zufallbringen und somit Gelb berechtigt. Aber da die erste erste Verwarnung falsch war, hätte er an dieser Stelle auch nicht den Platz verlassen müssen. Eine doppelt bittere spielentscheidende Fehlentscheidung. [TV-Bilder – ab 03:10 Minute]
Szene 7: Als unstrittig zu bezeichnen ist in der Schlussphase Gelb/Rot für Martijn Kaars zu bezeichnen, als er Redondo auf Höhe der Mittellinie in die Beine fuhr. [TV-Bilder – ab 04:58 Minuten]
Auch wenn es nur eine Randnotiz im Nachgang ist, wie ist die Ecke vor dem 2:2 einzuschätzen, bei der der Ball nicht mehr den Halbkreis berührt?
Ich habe ein totales Bild gesehen (vor der Ausführung) wo es danach aussieht, dass der Ball auf der Linie liegt.