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Bayern mit Last-Minute-Ausgleich in Salzburg

Im Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League taten sich die Bayern lange sehr schwer gegen starke Salzburger, die in der 21. Minute durch Adamu in Führung gingen. Coman glich für die Bayern in der 90. Minute aus, in der vierten Minute der Nachspielzeit pfiff Oliver möglicherweise einen Bayern-Treffer durch ein vermeintliches Stürmerfoul weg.

Die Partie in der UEFA Champions League stand unter der Leitung vom Engländer Michael Oliver. Ihm assistierten Stuart Burt und Simon Bennett. Als Vierter Offizieller fungierte David Coote. Als VAR saßen in Nyon ebenfalls die Engländer Christopher Kavanagh und Darren England.

Das Spielgeschehen war von Anfang an sehr wild. Beide Teams lieferten sich von Anfang an ein packendes Spiel. Salzburg konnte stark mit den Bayern mithalten. Die Bayern hatten in der 10. Minute die erste große Chance durch Gnabry, der aber aus zehn Metern an RB-Schlussmann Köhn scheiterte. Danach ließen die Münchner nach und immer mehr zeigten sich die Unsicherheiten in der eigenen Abwehrreihe. In der 21. Minute konnte RB Salzburg diese bei einem super Konter über den rechten Flügel und Adeyemi nutzen. Der gab an der Strafraumgrenze nochmal ab zu Aaronson, der den Ball sauber durchließ zu Adamu. Der Salzburger Angreifer schloss schließlich unhaltbar für Ulreich ins rechte Eck ab. Schiedsrichter Oliver hatte wenig Probleme zu Beginn der Partie und wurde kaum gefordert. Dennoch fehlte in einem absolut rücksichtslosen Foul an Coman die gelbe Karte. Kurz vor der Pause forderten die Salzburger Elfmeter, als Süle einen Einwurf unfassbar schlecht zu Pavard ausführte, der dann im Zweikampf gegen Adeyemi diesen zu Fall brachte. Doch Pavard traf in dieser Szene leicht den Ball, bevor Adeyemi da war, sodass Oliver mit weiterspielen richtig lag. Nach einer Minute Nachspielzeit ging es in die Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten die Bayern Druck und hatten deutlich mehr vom Spiel, doch zu richtig guten Chancen kamen sie nur selten. Dann wurde Kimmich nach einem Bayern-Angriff in der Defensivbewegung von einem Salzburger Spieler mit einem Armschlag im Gesicht getroffen. Hier wurde der Arm ganz klar als „Werkzeug“ eingesetzt, weswegen eine gelbe Karte die zwingende Folge hätte sein müssen. In der 73. Minute hatte Coman die beste Chance für die Bayern, wieder parierte Köhn klasse. Knappe zehn Minuten vor Schluss. Knappe zehn Minuten vor Schluss hatte dann RB wieder eine super Chance. Adeyemis Schuss wurde von Ulreich pariert, bevor Pavard den Nachschuss von Adamu gerade noch so von der Linie kratzen kratzen konnte. Da hatten die Bayern noch Glück im großen Unglück. Die erste gelbe Karte teilte Oliver in der 83. Minute gegen Coman aus. Der Münchner Außenstürmer trat am Boden liegend gegen Capaldo und brachte diesen so zu Fall. Vollkommend unnötig! Genauso unnötig ist die zweite gelbe Karte in der Partie für den sonst sehr starken Salzburger Torwart Köhn. Er ließ sich bei einem Abstoß viel zu viel Zeit und wurde deshalb verwarnt. In der 90. Minute dann der Last-Minute-Ausgleich für den FC Bayern! Ein Flanke von der rechten Seite von Pavard leitete Thomas Müller im Zentrum perfekt weiter zu Kingsley Coman, der aus wenigen Metern ins kurze Eck schoss. Der mehr als verdiente Ausgleichstreffer in dieser Partie. Vier Minuten Nachspielzeit gab das englische Schiedsrichtergespann, in der Marcel Sabitzer eine recht kleinliche gelbe Karte sah. In der vierten Minute der Nachspielzeit wurde eine Flanke von Coman unglücklich abgefälscht und landete zentral im Salzburger Strafraum. Köhn kam raus und wehrte den Ball sehr unglücklich zu Sane ab, der relativ frei ins Tor hätte schießen können. Doch Oliver pfeift und entscheidet auf Stürmerfoul, weil Müller bei der unglücklichen Abwehr des Torwarts neben ihm stand. Eine Fehlentscheidung, die absolut nicht zur Linie des Schiedsrichters passt. Vermutlich auch eine schwere Fehlentscheidung, denn durch den schnellen Pfiff nahm er den Bayern vermutlich ein Tor, was der VAR sonst noch durch ein On-Field-Review korrigieren hätte können. Schade!

Fazit: Michael Oliver lieferte eine noch ausreichende Leistung in einem normal zu leitenden Spiel ab. Kurz vor Schluss leistete sich der englische Unparteiische einen schweren Fehler, der Pfiff war nicht auf dem Niveau einer Champions League Partie. Insgesamt wurde eine eigentlich weite Linie nicht konsequent umgesetzt. Mindestens eine Pflichtverwarnung fehlte nach dem Schlag gegen Kimmich.

Simon Schmidt

Sportjournalist Simon Schmidt aus Bayern stieg 2020 bei IG Schiedsrichter ein. Seither ist er Mitglied des Kompetenzteams. In seiner Freizeit engagiert er sich als Fußball-Schiedsrichter und ist leidenschaftlicher Fußball-, Formel 1- sowie Technik-Fan.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Otti

    Aus meiner Sicht eine unglaubliche Fehlentscheidung den Schuss von Sane abzupfeifen. Wenn man als Schiedsrichter hier ein klares Foul gesehen hat, gehört man nicht in die Champions League. Wenn er sich unsicher ist muss er einfach den Angriff zu Ende laufen lassen und kann dann immer noch pfeifen.
    Insgesamt keine Linie, zum Beispiel führt ein minimales Halten gegen Camara zu einem Freistoß, die gleiche Aktion gegen Müller aber nicht zu einem Elfmeter.

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