Es gibt Szenen, da muss man sich die Fragen stellen, wie so ein Fehler einem Bundesliga-Schiedsrichter passieren kann.

Von: Thorsten Kinhöfer
Mainz gegen Augsburg, kurz vor der Pause: Der Mainzer Mwene legt den Ball an FCA-Keeper Dahmen vorbei. Der fährt die Arme aus, trifft den Gegenspieler und bringt ihn zu Fall. Mit Verlaub, aber einen klareren Elfmeter kann ich mir nicht vorstellen. Zumal Schiedsrichter Tobias Reichel fünf Meter daneben steht und freie Sicht hat. Doch es bedurfte erst des VARs, um Reichel dazu zu bringen, um auf den Punkt zu zeigen.
Das darf in der Bundesliga nicht sein!
Wer diesen Strafstoß live nicht erkennt – bei allem Verständnis für die Referees -, muss sich fragen, ob diese Leistung ligatauglich ist.
Klar: Der Video-Beweis bewahrte Reichel vor einem schweren Fehler. Aber als Bundesliga-Schiri muss ich so etwas live sehen. Denn jeder Einsatz des VARs bedeutet ja nur, das dem Referee auf dem Spielfeld ein klarer Fehler passiert ist.
Das Ziel muss also immer sein, ein Spiel ohne VAR über die Bühne zu bringen. In Mainz klappte das gestern leider nicht.
Quelle: Bild am Sonntag/tk
Er hebt schon massiv ab nach der Berührung. Ich dachte auch erst, es wäre kein Foul gewesen.
Ich verstehe die Kritik von Hr. Kinhöfer nicht, wurde doch der Fehler vom VAR korrigiert – und genau dafür ist er doch eingeführt worden! Dies dem SR als Malus anzukreiden, ist für mich absurd. Vielmehr beschreibt der Kommentar, exemplarisch ausgedrückt in der Zielbeschreibung des vorletzten Satzes, eines der Grundprobleme des Zusammenspiels zwischen SR und VAR.