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DFB-Elf nach 4:2-Sieg gegen Portugal zurück im Turnier

Eine furiose deutsche Mannschaft zeigt eine starke Reaktion im Vergleich zum Spiel gegen Frankreich. Nach frühen Rückstand drehte das Team von Jogi Löw die Partie und steht nun sehr gut in der Tabelle. Der ein oder andere Wackler bei den Zweikämpfen tun der Leitung von Anthony Taylor keinen Abbruch.

Der Schiedsrichter für das zweite Spiel der deutschen Nationalmannschaft war der Engländer Anthony Taylor. Er leitete die Partie der DFB-Elf gegen Titelverteidiger Portugal. Der 42 Jahre alte ehemalige Gefängnisangestellte ist derzeit bei seinem ersten Nationalmannschaftsturnier im Einsatz.

Von: Felix Stark

Die deutsche Nationalmannschaft stand vor dem Aufeinandertreffen mit Portugal gehörig unter Druck, schien damit aber umgehen zu können. Denn sie starteten ganz stark: Robin Gosens traf spektakulär ins Tor, Assistent Gary Beswick sah aber Serge Gnabry in der Mitte im Abseits, der auch klar zum Ball ging. Keine einfache Entscheidung für den Assistenten, der aber richtig lag.

Wie es nach solchen Situationen eben so ist, setzte Portugal einen Konter und traf sofort zur Führung: Diogo Jota legte quer zu Christiano Ronaldo, der hinterm Ball stand und den Ball problemlos ins Tor schob. Deutschland war aber gut im Spiel und schlug zurück: Nach einer schönen Seitenverlagerung schlug Robin Gosens den Ball scharf vor das Tor, wo Ruben Dias, von Kai Havertz eng bedrängt, den Ball ins eigene Gehäuse lenkte.

Schiedsrichter Taylor fuhr eine recht englische Linie, die vor allem dem Spiel der deutschen Mannschaft gut tat, da die Portugiesen natürlich eher über die technische Schiene kommen. Sicher sind der Rempeln von Havertz und der das Fußfoul von Müller Aktionen, die die Präsenz des Schiedsrichters erfordern. Dennoch sollte klar sein, wie die Schiedsrichter bei dieser Europameisterschaft agieren und zwar so, dass alle unteren Mittel ausgeschöpft werden, bis der Einstieg in die persönlichen Strafen erfolgt. So blieben die Hausherren dran, was die Portugiesen gar zu einem weiteren Eigentor durch Raphael Guerreiro zwang. VAR Stuart Attwell checkte zwar noch eine Abseitsposition von Robin Gosens, das Tor blieb aber bestehen.

Gleich nach der Pause gab es die nächste Co-Produktion zwischen Gosens und Havertz, welche Letzterer gar zum 3:1 abschloss. In der Zweikampfbewertung machten es die völlig unterschiedlich agierenden Mannschaften Anthony Taylor nicht leicht, einen gesunden Mittelweg der erlaubten Härte zu finden. Es gelang ihm aber, mit Ausnahme der kleinen Flugeinlage von Ruben Dias, welcher gegen Kroes einen Freistoß ohne Kontakt erhielt, ganz gut.
Der Spieler des Spiels dürfte nach einer Stunde wohl gefunden sein: Joshua Kimmich servierte punktgenau auf den Kopf des extrem starken Robin Gosens, der zum 4:1 einköpfte. Wenig später erhielt der körperlich, wie auch spielerisch auffällige Havertz für ein Foulspiel an Ronaldo die gelbe Karte. Der portugiesische Superstar war es dann auch, der einen Ball sehenswert von der Torauslinie kratzte, sodass Jota mit dem 4:2 wenig Mühe hatte. Eine vorherige Aktion vom Torschützen wurde durch den VAR geprüft, dieser war aber nicht mehr am Ball, denn sonst hätte sich Ronaldo im Abseits befunden. Es handelte sich also um ein korrektes Tor.

Mathias Ginter erhielt als nächstes die Verwarnung, nachdem er recht rabiat in Jota hinein rutschte. Richtige Entscheidung! Einen gewaltigen Hammer packte Renato Sanches aus, der den Ball aus der Distanz an den Pfosten jagte. In der Schlussphase entfachten die Portugiesen noch einmal kräftig Druck und tauchten ein ums andere Mal gefährlich vor Manuel Neuer auf.

Ein Thema, das in Deutschland ganz anders gehandhabt wird, ist das Thema Unsportlichkeiten: Nach einem Foulspfiff gegen sich donnerte Sanches den Ball wütend gegen die Mauer und hätte in der Bundesliga längst gelb gesehen. Leider wird dies international mehr oder weniger ignoriert, wofür die Referees selbst aber recht wenig können. Jede Vereinheitlichung außerhalb der Regel kommt durch Anweisungen, also wird s die einfach nicht geben.

Die deutsche Abwehr war bis zum Schluss nicht mehr zu knacken und so gewann man gegen Portugal mit 4:2.

Fazit: Schiedsrichter Anthony Taylor agierte beeindruckend souverän. Es wurde ein gesundes Maß an Härte zugelassen und die Zweikämpfe meist richtig bewertet. Schön wäre aus Sicht des Bundesliga-geprägten Zuschauers eine Verwarnung gegen Sanches wegen Ballwegschlagens gewesen. Ein Sonderlob geht an die Assistenten Gary Beswick und Adam Nunn, die schwierige Situationen einwandfrei einschätzten.

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