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Stand beim Klassiker mehrfach im Mittelpunkt: Schiedsrichter Harm Osmers

Die Gefahr bei Topspielen

Nach dem etwas missglückten Klassikerdebüt von Harm Osmers stellt sich nun die Frage, wie man in Spitzenspielen mit ihm und anderen Schiedsrichtern umgehen soll. Ein Kommentar von Dieter Albrecht. 

Dieter Albrecht – Redakteur IG Schiedsrichter

Von: Dieter Albrecht

Borussia Dortmund gewann nach über zehn Jahren in München völlig verdient (2:0). Doch der Schiedsrichter stand (leider) durch diskutable Entscheidungen im Mittelpunkt. Vom Fachblatt „kicker“ bekam der Unparteiische aus Hannover die Note mangelhaft (5), was aber keine offizielle Bewertung ist, lediglich die Meinung eines kritischen Redakteurs.

„Hätte nach Ryersons Einsteigen gegen Musiala (31.) zwingend in die Review-Area gehen und gemessen an der aktuellen Schiedsrichter-Linie Rot für den Dortmunder zeigen müssen.“

Zudem hätte es nachträglich betrachtet auch einen Handelfmeter für Bayern und demzufolge auch Rot für den Dortmunder geben müssen, als  Mats Hummels einen Ball mit weit erhobenen Arm blockt, wie auch der DFB in seiner Auswertung feststellte.

„Beim Handspiel wird zwischen natürlicher und unnatürlicher Armhaltung unterschieden.“

In der Vergangenheit hatten die Top-Schiedsrichter immer mal wieder Ärger mit den Dortmundern, was dazu führte, dass sie dort längere Zeit oder gar nicht mehr angesetzt wurden (Felix Zwayer, Sascha Stegemann, Manuel Gräfe).

Nun auch Harm Osmers?

Ich glaube jedoch nicht, dass Harm Osmers in München „verbrannt“ wurde. Das nenne ich völlig überzogen. Erkennbar bleibt jedoch, dass es ein akutes Problem für die Top-Spiele gibt. Zumindest war es kein letztlich alles entscheidendes Spiel. Allenfalls wichtig für Borussia Dortmund, wenn es um Platz drei oder vier für die Champions League geht.

Deshalb ist es ganz wichtig, als Beispiel einen Deniz Aytekin noch weitere Jahre in der Bundesliga einzusetzen und wie Dr. Felix Brych über die „Altersgrenze“ hinaus zu verlängern, wenn der in Kürze hoffentlich wieder völlig fit sein wird und den vorgeschriebenen Leistungstest besteht. Alles andere ist bereits mehrfach deutlich gemacht worden.

Hier müssen im Sommer dringend personelle Veränderungen, bis hinauf in den internationalen Bereich eingeleitet werden. Bastian Dankert und Christian Dingert sollten ihren Platz auf der FIFA-Liste nach mehr als einem Jahrzehnt in der Bedeutungslosigkeit endlich frei machen. Sie erhalten – wenn überhaupt – nur noch unterwertige Ansetzungen von der FIFA bzw. UEFA.  Ähnlich ist es bei Sascha Stegemann.

Es wartet hoffnungsvoller Nachwuchs. Deren Namen aus der 2. Bundesliga und 3. Liga sind bereits mehrfach genannt worden. Das wären zum Beispiel Florian Exner, Dr. Robin Braun, Dr. Max Burda, Richard Hempel, Tom Bauer, Lars Erbst und Cristian Ballweg. Sie müssen schnellstens in sogenannten Probespielen ihre Chance mit Einsätzen in der  1. oder 2. Liga bekommen. Und die Vereine dürfen dann auch nicht jammern, wenn sie mal nur einen „Praktikanten“ bekommen, während andere einen gestandenen Erstliga-Schiedsrichter erhalten.

Dazu muss man aber klar sagen, ohne potentiellen Nachwuchs geht es nicht!

Das machen auch die Vereine, indem sie U-19-Spielern in Bundesligaspielen eine Einsatzchance geben. Warum soll ähnliches nicht auch bei den Schiedsrichtern möglich sein?

Dieter Albrecht

41 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Abdullah

    Osmers hat kein Problem mit dem BVB. Hat ja alle kritischen Aktionen zu Gunsten des BVB beurteilt. Der Rest des Artikels ist korrekt. Es muss sich schnell viel in eine andere Richtung drehen. Talente sind da. Knut Kircher übernehmen Sie und machen bitte die deutschen Schiedsrichter wieder zu den Besten der Welt

  2. Dieter Albrecht

    Einen Glückwunsch an Florian Exner bei seinem Bundesligastart in Hoffenheim. Der erste Schritt zum Generationswechsel ist getan.

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