Es gibt Entscheidungen, die mich verzweifeln lassen. Der Hand-Elfmeter im Spiel zwischen Union und Gladbach zum Beispiel.
Von: Thorsten Kinhöfer
Gladbachs Luca Netz springt in der Rückwärtsbewegung zum Kopfball. Von hinten köpft Kevin Volland ihm den Ball aus einem Meter Entfernung gegen den Arm. Und Schiri Martin Petersen gibt Strafstoß.
Klar: Netz‘ Arme waren gehoben. Aber wie soll man bitte sehr zum Kopfball steigen, ohne die Arme mitzunehmen? Das geht nicht, das bestätigt einem jeder Sportwissenschaftler. Da einen Elfmeter zu geben, ist eine Farce. Weil es die Natur der Fußballregeln ad absurdum führt.
Diese sollen ein Fehlverhalten bestrafen. Aber dieses Handspiel war nie und nimmer ein strafwürdiges Vergehen. Weder war die Körperfläche unnatürlich vergrößert. Noch war das Handspiel absichtlich. Nur dann, so schreiben es die Regeln vor, ist das Vergehen zu ahnden. Wohlgemerkt: Hier geht es nicht um ein lapidares Handspiel im Mittelfeld, sondern um einen Elfmeter, der ein Tor nach sich zog. Ein potentiell spielentscheidender Pfiff.
Solch eine Entscheidung tut dem Fußball überhaupt nicht gut!
Kommentar IG Schiedsrichter: Wir wären nicht im geringsten darauf gekommen, dass diese Entscheidung als falsch diskutiert wird. In keiner der Zusammenfassungen wurde dies in Frage gestellt, auch in den DAZN-Highlights sprachen sie von richtiger Entscheidung. Her gehts um den vom Körper abgestreckten Arm und die Orientierung des Spielers, der Blick geht auf den Ball. Aber was will man machen, wenn ein Einzelner eine andere Meinung hat.
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Quelle: Bild am Sonntag/tk
Kinhöfer hat Recht. Man müßte sonst die Regeln ändern, dass ein Hochspringen zum Kopfball nicht mehr erlaubt ist.
Das hat bisher noch niemand erwogen!
Die Strafstoßregel bei Handspiel ist so was von schlecht und müsste dringendst korrigiert werden. Wenigstens auf die Ausgangslage wie vor ein paar Jahren. Dabei kann man Torerzielung mit der Hand weiterhin bestrafen.
Die Ifab hat leider in ihrer Sitzung keinen besseren vorschlag eingebracht. Schade!