In unserer Einschätzung zu den gesehenen Situationen der Bundesliga-Konferenz warfen wir den Blick nach Köln, Berlin und Paderborn:
FC Köln :1 FC Augsburg (SR: Tobias Stieler)
Zu Beginn des Spiels gab es Aufregung auf beiden Seiten: Zunächst tankte sich Simon Terodde am Elfmeterpunkt durch, scheiterte aber mit einem gestocherten Schuss an Tomáš Koubek. Anschließend flankte Benno Schmitz von rechts und Dominick Drexler ging nach leichtem Zupfer von Framberger zu Boden. VAR Tobias Welz prüfte die streitbare Situation! Aber es gab zu Recht keinen Strafstoß. Zwei Minuten später gab es dann doch den Elfmeter für Köln: Das war bitter für Köln, erst gab es keinen Elfmeter gegen Drexler, was korrekt war, dann wurde Niederlechner von Czichos umgerissen. Diesmal gab Stieler den Elfmeter. Korrekte Entscheidung! Natürlich ärgerte sich Czichos, der zudem noch verwarnt wurde, aber es war eine leichte wahrnehmbare sichtbare Berührung von Czichos gegen Niederlechner.
Czichos muss einen Bock von Jakobs mit Gelb/Rot bezahlen. Der Linksverteidiger spielte einen fatalen Rückpass in den Fuß von Niederlechner und Czichos konnte sich nur noch mit einem Klammergriff helfen. Nach der Gelben Karte, die zum Elfmeter in der Anfangsphase führte, gab es die zweite Verwarnung und damit den Platzverweis. Völlig korrekt. Noch vor der Pause stellte Schiri Stieler den nächsten vom Platz. André Hahn hatte das Bein viel zu hoch und trag Drexler leicht im Gesicht. Damit flog auch er vom Platz und so spielten fortan wieder zehn gegen zehn.
Tobias Stieler hatte viel zu tun. In der ersten Halbzeit zeigte er sechsmal Gelb, zweimal Gelb/Rot, musste über zwei Elfmeter und ein mögliches Abseitstor entscheiden. Kein leichter Nachmittag für Tobias Stieler.
Hertha BSC 1:2 Borussia Dortmund (SR: Sven Jablonski)
Keine Tätlichkeit bei Herthas Grujic: Im Sprint traft Grujić Guerreiro auf der rechten Außenbahn mit der Schulter im Gesicht, sodass der Berliner schon früh den Gelben Karton sah. Auch das war für uns die richtige Entscheidung. Bei einem Armeinsatz unterscheidet man zwischen einem Arm als Werkzeug und einer Waffe. Hier war es zudem auch nur die Schulter womit er ihn im Gesicht getroffen hat, weshalb man dort von einem rücksichtslosen Einsatz spricht.
Auch in Dortmund flog einer vom Platz und das war bitter! Im Zentrum sprintete Selke auf Hummels zu, der tollpatschig das linke Bein ausfuhr. Im letzten Moment dämmerte Hummels, dass er schon Gelb hat und zog das Bein zurück. Das kam allerdings zu spät, da Selke am linken Sprunggelenk getroffen wurde und sich spektakulär mehrmals überschlug. Dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig als Gelb/Rot zu zücken.
Hertha erzielte nach der Pause das 2:2: Im Zentrum ließ Grujic mit einer schnellen Körperdrehung gleich zwei Dortmunder stehen. Der Angreifer passte den Ball im perfekten Moment auf Selke, der dabei aber hauchart im Abseits stand. Selke feuerte die Kugel lässig ins rechte Eck. Schiri Jablonski entscheidet vollkommen zurecht auf Abseits, da Selke mit der linken Hacke ganz knapp im Abseits steht. Dennoch zeigt die Szene, dass auf Dortmund noch 40 harte Minuten warten.
SC Paderborn 2:3 RB Leipzig (Bibiana Steinhaus)
Die Ostwestfalen bejubelten nach der Pause ihren Ehrentreffer, nach dem Mamba durch einen langen Schlag aus der eigenen Hälfte frei vor Mvogo aufgetaucht war und unten links eingeschoben hat, ging die Fahne des Assistenten aber wegen Abseits sofort hoch; die knappe Entscheidung wurde vom Video-Assistenten bestätigt.
Bibiana Steinhaus mit einer aus meiner Sicht ganz starken Partie zum Saisondebüt und guter Körpersprache. In der Nachspielzeit wurde es nochmal hektisch, beinahe Szenen wie in Freiburg. Der Ordnungsdienst in Paderborn war abgesichert. Sofort der Ordner auf den Platz und versuchte mit zu schlichten. Nachdem Steinhaus die Lage sondierte, wurde abgestraft. Am Ende sahen Timo Werner und Klaus Gjsalua die Gelben Karten. Gnadenloses Konfliktmanagement von Steinhaus.