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Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

In Bremen wurde eine Schwalbe vom VAR entlarvt, in Gladbach zwei Treffer nach Videobeweis zurückgenommen, während ein gegebener Elfmeter bestehen blieb.

Borussia Mönchengladbach – VfB Bochum 4:2 (SR: Sven Jablonski)

Szene 1: Bochum jubelte zunächst über die frühe Führung, nachdem Bernardo den Ball in folge einer Ecke Stögers aus kurzer Distanz über die Linie gedrückt hatte. Er hatte ihn aber zuvor mit dem rechten Oberarm mitgenommen. Bach Hinweis des Video-Assistenten wertete Schiedsrichter Sven Jablonski den Kontakt als Handspiel und nahm den Treffer korrekt zurück. Ein unmittelbares Handspiel vom Angreifer ist immer strafbar.

Szene 2: In der 32. Minute gab es Foulelfmeter für Mönchengladbach! Koné wurde nach einem geblockten Schuss durch den grätschenden Ordets nur leicht getroffen. Dennoch zeigt der Schiedsrichter Sven Jablonski auf den Punkt. Die Zeitlupenbilder zeigten aber, dass sich beide Spieler beim Klärungsversuch um den Ball gegenseitig getroffen haben. Für mich aus den gesehenen TV-Bildern während der Konferenz eher kein Elfmeter beim 2:0 für Gladbach. Wenn beide Spieler zum Ball gehen und sich jeweils gegenseitig treffen, kann ich nicht eine Seite mit Elfmeter bestrafen. Es war aber auch keine klar falsche Entscheidung, weshalb der VAR diesmal nicht eingriffen hat. Aber darüber wird Bochum sich sicherlich beschweren.

Szene 3: Mönchengladbach bejubelte zunächst den dritten Treffer, nachdem Florian Neuhaus nach einem Doppelpass mit Jordan aus mittigen 13 Metern unten links vollendete. Jordan hatte mit einem klaren Trikotzupfer gegen Ordets aber verhindert, dass dieser den Schuss des Mönchengladbachers noch behindert. Nach eigener Begutachtung in der Review-Area nahm Schiedsrichter Sven Jablonski den Treffer zurück.

SV Werder Bremen – SV Darmstadt 98 1:1 (SR: Florian Badstübner)

Szene 4: Zunächst gab es Elfmeter für die Hausherren. Florian Badstübner zeigte auf den Punkt. Am Sechzehner versuchten es Ducksch und Schmid mit einem Doppelpass, den Maglica abfangen konnte. Aber der Verteidiger klärte den Ball nicht, sondern ging ins Dribbling. Dabei verlor der Innenverteidiger den Ball an Ducksch, der an Schuhen vorbeiging und dann zu Boden ging. Doch die Wiederholungen zeigten, dass der Keeper Ducksch nicht traf und der Angreifer der Hausherren ohne Berührung zu Boden gegangen ist. Richtigerweise wurde Badstübner zum Bildschirm gerufen und schaute sich die Szene erneut an. Auch der Unparteiische erkannte, dass es sich eher um eine Schwalbe vom Angreifer handelte und Schuhen tatsächlich seinen Gegenspieler nicht berührt hat. Badstübner drehte sich zum Spielfeld und nahm den falschgegebenen Strafstoß  wieder zurück. Folgerichtig sah Marvin Ducksch noch die Gelbe Karte für die Schwalbe. Der Bremer war natürlich mit der Entscheidung überhaupt nicht einverstanden, aber sie war völlig richtig. Hier hat Video-Assistent Hanslbauer seinen Kollegen vor einem klaren Fehler bewahrt.

Szene 5: Die Lilien eroberten sich die vermeintliche Führung. Über die linke Seite kombinierten sich die Gäste durch. Mehlem brachte den Ball in den Sechzehner zu Polter, der sich zu einfach behaupten konnte. Sebastian Polter schloss hervorragend aus sieben Metern und extrem spitzen Winkel ab. Zetterer  hatte die Kugel aber nur nach vorne abprallen können. So musste Sharke die Kugel aus fünf Metern nur noch über die Linie drücken. Aber der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsstellung von Sharke zurückgenommen.

Szene 6: Darmstadt macht in der Nachspielzeit den Siegtreffer, doch er zählte nicht. Weil Tim Sharke bei der Ballannahme mit der Hand am Ball war. Natürlich hat er den Arm vorm Körper gehalten, aber er machte danach das Tor. Somit durfte regeltechnisch der Treffer wegen unmittelbaren Handspiels vor dem Tor nicht zählen. Ist das bitter für Darmstadt!

Die Rücknahme des Skarke-Treffers ist bitter aber korrekt. Handspiel unmittelbar vor der Torerzielung ist nach Regel 12 der DFB Regeln stets strafbar, ob absichtlich oder nicht. Über die Regel kann man diskutieren, die Entscheidung und der VAR Einsatz sind alternativlos.

Bayer 04 Leverkusen – 1. FSV Mainz 05 2:1 (SR: Timo Gerach)

Szene 6: Bei einem Konter trat Mwene Frimpong in die Hacken und brachte diesen zu Fall. Timo Gerach liess mit einer in den ersten 45 Minuten weiterlaufen, woraufhin sich der Niederländer und auch Coach Alonso lautstark beschwerte. Hier wäre der Referee jedoch gut beraten gewesen wegen der Vereitelung eines aussichtsreichen Konters abzupfeifen. Auch wenn es nur leichter kontakt war, aber er war entscheidend für den Sturz.

Szene 7: An der Mittellinie kam Jessic Ngankam deutlich zu spät und trat diesem dann mit offener Sohle in der Achillessehne. Nach kurzer VAR-Überprüfung sah der zuvor erst eingewechselte Joker Ngankam glatt Rot. Die völlig richtige Entscheidung, auch wenn keine Absicht vorlag.

Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk

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