Fahrtkostenausgleich, was ist das denn?
Der KSA Heinsberg hat für die abgelaufene Saison 2021/2022 in den Amtlichen Mitteilungen Nr. 31-2022 einen Fahrtkostenausgleich errechnet. D.h. für alle Staffeln der Kreisligen A bis D werden für Meisterschaftsspiele die Fahrtkosten aufsummiert, die durch die An-/Abreise der Schiedsrichter*innen (-Gespanne) entstanden sind. Dann wird geteilt.
In der detaillierten Berechnung zahlt jeder Verein im Kreis Heinsberg pro Saison also die gleichen Fahrtkosten.
„Positive Beträge stehen für zu wenig gezahlte Fahrtkosten und bedeuten eine Nachzahlung, die durch die Kreiskasse eingezogen wird. Negative Beträge hingegen stehen für zu viel gezahlte Fahrtkosten und bedeuten eine Rückerstattung durch die Kreiskasse“.
Die Berechnung im Kreis Heinsberg finde ich beispielhaft positiv. Gibt es doch so bei den Vereinen bei der Anreise bzw. der Abrechnung der Schiedsrichter keine Diskussion am Platz von wegen „wo kommen Sie denn her?“ Oder „Hätte man denn nicht gleich einen Schiedsrichter aus Köln schicken können?!“
Der Vorteil liegt auf der Hand.
Die Schiedsrichter können durch den KSA im Kreisgebiet Heinsberg flexibler bzw. leistungsbezogener eingeteilt werden. Und pfeifen auch nicht immer nur in der Nachbarschaft Ihres Wohnortes. Sehen und pfeifen also nicht immer auf den gleichen Sportplätzen oder die Vereine.
Fahrtkostenausgleich. Ein Modell mit Vorzeigecharakter!
Trotzdem möchte ich noch einmal den Blick auf die Aufwandspauschale für Schiedsrichter lenken. Beim FVM werden seit dem Jahr 2019, wie im Kreis Heinsberg, in drei weiteren Kreisen 19.00 Euro pro Spiel (KLA – KLD) plus Fahrtkosten von 0,30 Cent/km gezahlt. In fünf von den neun Kreisen des FVM wird mit einer Pauschale von 35,00 Euro incl. Fahrtkosten abgerechnet. Egal wie viele km gefahren werden, das stößt bei einigen Kollegen negativ auf.
Aufwandsentschädigung Kreisliga 19,00 Euro plus 0,30 Cent/km Fahrtkosten:
- Kreis Berg,
- Kreis Aachen,
- Kreis Heinsberg.
- Kreis Euskirchen.
Aufwandsentschädigung Kreisliga pauschal 35,00 Euro ohne weitere Fahrtkosten:
- Kreis Köln
- Rhein-Erft Kreis
- Kreis Bonn
- Kreis Düren
- Kreis Sieg.
Die IG Schiedsrichter hatte zu den Spesen eine Abfrage gestellt. Und einen Vorschlag in die Diskussion eingebracht. Hier mal der Vorschlag und Beispiel für den FVM.
In jedem weiteren DFB-Landesverband müsste das individuell gestaltet werden.
Beispiel FVM.
Seit 2019 = 19,00 Euro plus 12,00 Euro Fahrtkosten (bei 20 km eine Strecke) = 31,00 Euro, Erhöhung um 9,00 Euro ergäbe 40,00 Euro Pauschale. Beim Modell 19.00 Euro plus Fahrtkosten ergäbe eine Erhöhung um 9,00 Euro (seit 2019 jedes Jahr 3,00 Euro) einen Spesensatz von 28,00 Euro.
Der Vorteil einer Pauschale von 40,00 Euro incl. 20 km einfache Fahrtstrecke liegt auf der Hand. Der Schiedsrichter kann, ob in der Nähe seines Wohnortes oder bis zu 20 km einfache Strecke flexibler eingesetzt werden und JEDER Verein zahlt das Gleiche (ähnlich wie beim eingangs beschriebenen Fahrtkostenausgleich im Kreis Heinsberg, den könnte man sich dann sparen).
Ein weiterer Vorteil der Pauschale für jedes Spiel ist, das für neue Schiedsrichter auch ein finanzieller Anreiz geschaffen würde. Mag sein, dass das Argument „Ehrenamt“ von vielen vorgebracht wird, das mag für mich oder andere ältere Kollegen auch gelten, aber mein Blick geht Richtung Gewinnung neuer Schiedsrichter. Es müssen auch finanzielle Anreize her, um neue Schiedsrichter zu gewinnen. Das ständige Argument, „für die läppischen 19,00 Euro tue ich mir das nicht an auf dem Sportplatz beschimpft zu werden“ zieht dann nicht mehr.
Rein steuerlich kann an den 0,30 Cent pro Km nicht gedreht werden. Aber, ab dem 21 km ist eine Erstattung von 0,35 Cent / km steuerlich möglich. Der Großteil der Spiele würde bestimmt mit der Pauschale von 40,00 Euro incl. 20 km einfache Strecke bedient werden können.
Bei Überschreitung der 20 km, sollten ab 21. km zusätzlich 0,35 Cent / km, ob Pauschale oder exakt berechnet, abgerechnet werden können. Das würde den Benzinpreisen und dem Steuerrecht gerecht werden.
Spesen bzw. Aufwandsentschädigung, eine endlose Diskussion in jedem DFB-Landesverband. Wie sieht es in Eurem Landesverband aus?
Ein Blick in die Spesentabelle beim Südbadischen Fussballverband von 2019 für die KLA – KLC zeigt mit 33,00 Euro pro Spiel plus Fahrtkosten von 0,30 Cent / km schon ein deutliches Nord/ bzw. West/Süd Gefälle für das gleiche Spiel bzw. Aufwand. Da sehe ich beim FVM oder in anderen DFB-Verbänden schon konkreten dringenden Handlungsbedarf zwecks Gleichberechtigung bei der Leistung und Wertschätzung der Schiedsrichter.
Wann war nochmal die Deutsche Einheit? Im Jahr 1990 ?
SBFV SR-Spesen Juli 2019_0 Spesen Südbadischer Fussballverband
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Sensationell. Letztlich geht es um eine Spesenerhöhung. Mehr nicht. Wer das alles immer finanzieren soll, ist egal. Hauptsache mehr Geld für den Schiedsrichter.
Es ging darum Alternativen aufzuzeigen. Und zu publizieren. Dies insbesondere zur Gewinnung neuer Schiedsrichter. Das Hobby Schiedsrichter muss attraktiver gestaltet werden. Es reicht einfach nicht mehr mit einer Freikarte für DFB Spiele zu winken und zu werben.
Es wird sich keiner aber wirklich keiner zu einem Neulingskurs anmelden, nur weil er etwas mehr Geld bekommt. Das sind alles kleinste Beträge, auf die hoffentlich niemand, angewiesen ist.
Ich bin der Meinung die Spesen sollten an die Inflation angepasst werden alles wird ja leider teurer überall leider.Man sollte da mit der Aktiellen Lage Zeit gehen denke ich meine Meinung.
Ehrenamt Schiedsrichter stimmt @Abdul wird keiner machen nur wegen der geringen Spesen in den unteren Spielklassen ja machen. Schiedsrichter im Ehrenamt gehen mit Leidenschaft und Spaß an die Sache ran und sind immer mit großer Begeisterung bei der Sache, und die „Spesen“ kann man z.b für eine Flasche Wasser dann ausgeben wenn man es möchte z.b