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Fazit zum Schiedsrichterstreik: Schiedsrichter brauchen Respekt und Schutz!

Äußert sich der DFB Vorstand bzw. die weiteren Verbände oder VSO´s zur Situation Gewalt gegen Schiedsrichter oder äußern die sich nicht? Was möchte man in Zukunft für den Schutz der Schiedsrichter tun?

  • Werden die Rechts- und Verfahrensordnungen landesweit zum Schutz der Schiedsrichter angepasst oder nicht? (Beispiel Landesverband Berlin),
  • Gibt es die Unfallversicherung bei der VBG oder nicht?
  • Gibt es den Rechtsschutz für Schiedsrichter (Sportgericht, Strafrecht, Zivilgerichte) oder nicht?
  • Wer übernimmt im Schadenersatzfall den Schadenersatz?
  • Werden jetzt Deeskalationstrainings für Schiedsrichter durchgeführt oder nicht?
  • Werden Schulungen zum Online Spielbericht zum Thema Gewalt und Diskriminierung durchgeführt oder nicht?
  • Wann wird die DFB Statistik Gewalt und Diskriminierung nachvollziehbar / verifizierbar öffentlich?
  • Werden die Aufwandsentschädigungen für Schiedsrichter angepasst oder nicht?

Ihr wollt mehr Verbesserungsvorschläge? Stellen wir mal neue Forderungen öffentlich.

  • Die Verbände sollten einem neuen Schiedsrichter eine komplette Ausstattung stellen. Komplettes Trikot, Uhr, Pfeife, Karten, etc.,
  • Neue Schiedsrichter sollten ein Jahr lang bei jedem Spiel von einem Paten oder Beobachter begleitet werden. Das könnten auch inaktive Schiedsrichter machen, die nicht mehr pfeifen. Dafür sollte dann auch eine Aufwandsentschädigung festgelegt werden. Die inaktiven Schiedsrichter behalten dadurch ihren Schiedsrichterausweis und haben Wahlrecht beim Kreisschiedsrichtertag. Die neuen Kollegen werden adäquat angelernt und geschützt,
  • Schiedsrichter müssen als Zeuge vor dem Sportgericht entschädigt werden.

Der öffentlichkeitswirksame Streikaufruf der IG Schiedsrichter hat bundesweit für Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Das Thema keine Gewalt gegen Schiedsrichter ist in aller Munde. Ein voller Erfolg, was auch Kölns Lehrwart und Sky-Schiedsrichterexperte Alex Feuerherdt bestätigt und das grundsätzliche Anliegen für gerechtfertigt findet.

„Wenn der Streik dazu führen sollte, dass über das Thema diskutiert wird.“

Es macht wenig Sinn jeden einzelnen Schiedsrichter zu zählen, der sein Spiel zurückgegeben hat. Aus dem Kreis Berg wurde bekannt, dass sogar bei drei Verbandsspielen Schiedsrichter fehlten. Das mag als ein Beispiel dienen. Dem Streikaufruf wurde definitiv gefolgt, das erkennen wir aus den Rückmeldungen der Kollegen.

Ob drei, fünf, zehn oder Hundert. Die Anzahl der streikenden Schiedsrichter ist egal. Wichtig war, dass die Forderung bekannt und an die zuständigen Stellung transportiert wurde. Das ist jetzt geschehen.

Der Kommentar von Christian Kalaß bei „hl-sport“ ist gut und beschreibt sicher die Gefühle am besten. Ihr habt eine ganze Menge erreicht die letzten Jahre. Nicht das Kleingedruckte beachten und nicht Eitel sein über Kritik. Die kann mal berechtigt sein aber in der Sache hat sich die Aufmerksamkeit der letzten Jahre gelohnt um die Probleme im Schiedsrichterwesen zu beschreiben. Kein Schiedsrichter will streiken sondern Spiele leiten. Das einige durch aktuelle Ereignisse verunsichert sind ist nur menschlich und sollte schnell ausgeräumt werden. Dann haben bestimmt wieder alle Spaß am schönsten Hobby Schiedsrichter. Ich versuche täglich Teil einer Lösung zu sein und bin offen für alle Ideen und Gespräche.

Der Forderungskatalog ist den landesweiten Presseberichten und den Reaktionen aus den Verbänden bundesweit angekommen. Hallo Wach! Das war das Ziel. Die Frage ob Amateur-Schiedsrichterstreik die richtige Überschrift war, kann mit einem ganz klaren JA  beantwortet werden. Das bitten und betteln um Schutz war jetzt vorbei. Es stellt sich immer wieder Frage, wo die vom DFB viel zitierte Statistik zum Thema Gewalt und Diskrimierung verifizierbar online aufrufbar ist. Auch die Presse druckt das immer wieder ab, es fragt aber niemand nach der Quelle. Der DFB publiziert das nicht öffentlich. Ist das Journalismus vom Feinsten?

Nach dem Vorfall in Scherpenseel und nach dem Aufruf zum Schiedsrichterstreik wurde im Kreis Heinsberg eine Schulung zum Thema Gewalt und Diskrimierung zum Eintrag in den Online-Spielbericht und ein Deeskaltionstraining abgehalten.

Von Nord bis Süd wurde bundesweit berichtet. Die IG Schiedsrichter ist mit dem Forderungskatalog in ALLER Munde! Auf jeden Fall ein voller Erfolg! Genau das war das Ziel. Der Ball wurde jetzt an den DFB-Präsidenten, die Verbandspräsidenten und Obleute weiter gegeben wurde. Der Forderungskatalog ist bekannt und es wird eine Stellungnahme und Änderungen der RuVO werden erwartet.

Aus dem Kreis Berg wurde mitgeteilt, dass der Schiedsrichter als Zeuge bei einer stundenlangen Sportgerichtsverhandlung noch nicht einmal ein Sitzungsentgelterhält. Das sind Zustände. Kein Wunder, wenn beim Kreuzchen Gewalt im Online-Spielberichtsbogen immer NEIN angekreuzt wird. Wer möchte schon für seine paar Kröten für die Spielleitung da auch noch hin. Die Entschädigung als Zeuge bei einer Sportgerichtsverhandlung fehlt dann also im Forderungskatalog auch noch. Bei Gericht nennt man dies Verdienstausfall.

Der Ball liegt jetzt beim DFB und den Verbänden! Die Schiedsrichter haben sich auch ohne eine Gewerkschaft geäußert. Das war legitim. Jetzt sollten vom DFB und von den Verbänden Reaktionen folgen!

Die Schiedsrichter brauchen Respekt und Schutz.


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