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Mit Video | Europa League Late Night-Analyse Spezial mit dem schnellsten Platzverweis der Saison

In unserem heutigen Europa League-Spezial werfen wir einen Blick auf beide Halbfinalspiele und einen besonderen Fokus auf Clément Turpin.

Marsaille nach 2:0-Hinspielsieg über Red Bull Salzburg vor Finaleinzug +++ Atletico nach 1:1 im Hinspiel gegen Arsenal mit leicht besseren Chancen für das Rückspiel.

Arsenal 1:1 Atletico Madrid (SR: Clément Turpin)

Sime Vrsaljko holte sich nach erst 75 Sekunden die schnellste Gelbe Karte ab. Er ist nach einem unsauberen Querpass von Giménez in der eigenen Hälfte bereits ins Schlingern geraten, als er den durchstartenden Wilshere umgrätschte. Schnellster Platzverweis der Europa League-Saison: Der bereits verwarnte Vrsaljko hatte nach 10 Minuten schon Feierabend! Der Serbe verpasste im Mittelfeld gegen Lacazette zunächst die Balleroberung und trat dem Franzose ohne Rücksicht auf Verluste auf den rechten Knöchel. Er durfte sich über diese frühe Ampelkarte nicht beschweren. Klares rücksichtsloses Foul. Klares Gelb, und zweimal Gelb macht Gelb-Rot.

Diego Simeone rastete nach einem Allerweltsfoul von Héctor Bellerín völlig aus und wurde von Referee Turpin früh aus dem Innenraum verbannt. Er duldete keinen Widerspruch – BRAVO! Wie er Simeone für übemmäßige Kritik aus dem Innenraum verwies.  Co-Trainer Burgos war ab dann an der Seitenlinie verantwortlich. Dann forderte man Elfmeter: Lacazette lief in den Verteidiger, kein Elfmeter richtig. Seit der Gelb/Roten Karte stand im Emirates Stadium kaum noch das runde Leder im Mittelpunkt; in erster Linie ging es in den letzten Minuten um die Bewertung der Schiedsrichterentscheidungen. Auch Arsenal ließ sich davon aus dem Takt bringen.

In der 58. Minute hat Turpin 20 Meter vor dem Tor ein Foul verpasst zu pfeifen und danach pfeift er ein Handspiel nicht. Sind aber für mich aufgrund der Gesamtleistung Kleinigkeiten.

FazitIch habe bei Clement Turpin noch nie eine solch brilliante Entwicklung bemerkt. Er hat so viel Autorität in kurzer Zeit gewonnen. Der Newcomer der Saison und aus meiner Sicht. ohne Zweifel für große WM-Spiele geeignet. Kompliment!

Olym. Marsaille 2:0 Red Bull Salzburg (SR: William Collum)

In der Anfangsphase wurden erst einmal die Claims abgesteckt. Intensive Zweikampfführungen prägte das Geschehen. Da wird kein Zentimeter Rasen bereitwillig preisgegeben. Entsprechend bekamen die Hausherren nun den ersten Freistoß zugesprochen. Dimitri Payet hatte eine überraschend Variante in Petto, sucht mit einem flachen Steilpass Kostas Mitroglou. Der aber kam aus Abseitsposition. In den Rechtsschuss des Türken hinein ertönte der Pfiff. Tor für Florian Thauvin: Am rechten Torraumeck lag der Ball zum Freistoß für OM bereit. Dimitri Payet schritt wieder zur Tat, zog den Ball mit Druck auf den zweiten Pfosten. Alexander Walke unterschätzte die Sache, stand völlig falsch. Zudem lließ Andreas Ulmer im Rücken Florian Thauvin entwischen. Aus kurzer Distanz mogelte Florian Thauvin die Pille irgendwie über die Linie. Die Hand war da ebenfalls im Spiel, das aber geschah unabsichtlich, keine Bewegung zum Ball. Nach der Vorteilsauslegung kümmerte sich der Referee um Munas Dabbur und im Nachgang wurde Maxime Lopez für das Foul mit der Gelben Karte bedacht. Kurzer Zeit später war auch ein Salzburger an der Reihe. Nach einem Foul an Lucas Ocampos wurde Hannes Wolf verwarnt.
Nach 54 Minuten ein möglicher Strafstoß den Collum nach einem unvorsichtigen Zweikampf verpasst hat. Ziemlich überrascht, weil ich denke, dass Collum freie Sicht hatte und das Foul auch nicht schwer zu sehen war. Oder vielleicht doch „zu wenig für ein Foul“?
Fazit: William Collum mit einer ziemlich unberechenbaren Linie bei der Zweikampfbewertung. mal abgesehen von einer verpassten Gelben Karte für Ramalho nach einem rücksichtslosen Angriff in der 3. Minute sorgten viele Fouls um ihren Strafraum der Salzburg Spieler für Unmut, andererseits gab es zwei sehr „weiche“ Gelbe Karten um die Atmosphäre zu beruhigen mit entsprechender Tonhöhe. Mit vorbeugenden Pfiffen hätte man das vermeiden können. Nicht mein Stil, um ehrlich zu sein.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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