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Nach hitziger Schlussphase: Union Berlin zieht ins Viertelfinale ein

Der 1. FC Union Berlin zieht nach einem großen Pokalfight gegen den VfL Wolfsburg ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein.

Mit der Regeldurchsetzung des Bundesligaduells wurde ein Unparteiischengespann an die alte Försterei geschickt das von FIFA-Schiedsrichter Sascha Stegemann angeführt wird. Bei sinem 20. Pokaleinsatz wird er unterstützt von Christof Günsch und Frederick Assmuth sowie Sven Jablonski als vierten Offiziellen. Ab dem Achtelfinale stehen auch die Video-Assistenten zur Verfügung. Diese heißen heute, Sören Storks und Markus Wollenweber.

Das Spiel nahm sofort Fahrt auf und die Wölfe legten los, wie die Feuerwehr und knackten die tiefstehenden Berliner früh. Nachdem eine Flanke von rechts eigentlich schon verteidigt war, machte Arnold den zweiten Ball fest und legte auf Gebhardt ab, der sofort auf den völlig freien Waldschmidt durchsteckte. Haberer hob derweil das Abseits auf, sodass Waldschmidt nicht in der verbotenen Zone stand und aus neun Metern überlegt abschließen konnte. Der Linksschuss zum 1:0 durch Luca Waldschmidt passte perfekt ins rechte Eck. Torwart Rønnow war chancenlos.

Das frühe Gegentor war im wahrsten Sinne des Wortes die kalte Dusche für die Eisernen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt regnete es Bindfäden über dem Stadion an der alten Försterei. Die Hausherren erarbeiteten sich nach einer knappen Viertelstunde eine Ecke, der prompt zum 1:1-Ausgleich führte. Josip Juranović führte den Eckstoß kurz aus, bekam die Kugel wieder und zog die Hereingabe dann scharf mit rechts zum Tor in Richtung zweiten Pfosten. Robin Knoche lief im perfekten Moment ein, setzte sich ab, bekam die Kugel und drückte das Leder aus nicht mal drei Meter gekonnt über die Linie.

Vor der Pause hatte auch Schiedsrichter Stegemann seine Daseinsberechtigung, indem er zwei Unioner verwarnte. Nachdem Haberer den Ball verlor, konnten die Wölfe einen Konter vortragen. Rani Khedira muss Svanberg mit einem taktischen Foul stoppen. Zurecht der Einstieg in die persönlichen Strafen. Bevor der Konter trat Niko Gießelmann auch noch gegen nach und erwischte den Wolfsburger von hinten am Fuß. Nachdem sich der Vorteil durch das taktische Foul von Khedira erübrigte hatte, zückte der Unparteiische nachträglich auch gegen Gießelmann die gelbe Karte.

Bis auf die beiden frühen Tore, blieb das Spiel eine Mogelpackung. Bis auf einen Lattentreffer von Siebatcheu gab es nämlich keinerlei weitere nennenswerte Strafraumszenen. Zuletzt zogen sich die Berliner nach einer sehr dominanten Phase wieder etwas zurück, wodurch das Match in den letzten Minuten vor der Pause völlig ausgeglichen war. Einen weiteren Treffer gelang beiden Teams dann aber bis zur Pause nicht mehr. Es ist bisher ein echte Pokalfight mit einer gerechten Pausenführung.

Die Niedersachsen gingen nach dem Wechsel durchaus eine etwas härtere Gangart, die jedoch vom Unparteiischen nicht unterbunden wurde. Bei einem hohen Flankenall checkte Lacroix Becker kurzerhand von hinten um. Grundsätzlich lautet da eine Anweisung bei Oberkörpervergehen recht großzügig zu sein, doch dies hätte Freistoß für Union geben müssen, da ein deutliches Foul von hinten gegen den Oberkörper vorlag.

Doch in der Phase wo sich die Nickligheiten häuften, zeigte Stegemann gegen Svanberg nach einem zu späten Einsteigen gegen Khedira die erste Verwarnung gegen die Wölfe. Aber so richtig Fahrt aufnehmen wollte dieses Pokal-Achtelfinale auch im zweiten Durchgang nicht. Immer wieder zog sich ein Team zurück, ohne dass der Gegner mit dem zusätzlichen Ballgewinn etwas anzufangen wusste. Das Spiel wurde zwar sehr intensiv geführt, lebt aber letztlich von der Spannung, Kampf, Einsatz, Leidenschaft und der Ausgangslage, dass es heute einen Sieger geben muss. Große Chancen hüben wie drüben waren nämlich absolut Fehlanzeige.

In der 77. Minute sorgte dann Stegemann für den Ausgleich der Personalstrafen als er Wolfsburgs Micky van de Ven auch verwarnte. Die Hauptstädter drückten gegen Ende nochmal auf das Tempo und erzielten in der 79. Minute den 2:1-Siegtreffer. Juranovic hate im Zentrum das Auge für den startenden Khedira, den er perfekt in den Lauf bediente. Die anschließende Flanke von Khedira kam nun deutlich besser auf den zweiten Pfosten, wo Becker per Kopf bereits abschließen konnte, aber den besser positionierten Behrens sah. Per Kopf bediente er den Joker, der die Kugel aus zwei Metern nur noch über die Linie drücken musste. Ein hervorragend vorgetragener Angriff der Eisernen.

In der Schlussphase wurde er nochmal wild, hervorgerufen durch eine sehr harte Gelb/Rote Karte für Niko Gießelmann. Die Eisernen wollten nach der fälligen einen Freitoß schinden und Gießelmann ging im Dribbling gegen Baku und Paredes theatralisch zu Boden. Für eine Schwalbe zeigte ihm der Schiedsrichter die zweite gelbe Karte. Eine harte Auslegung.

Ab dieser Phase hatte Stegemann mehr Mühe als mit dem Rest des Spiels. Immer wieder wurde seine Entscheidung angezweifelt. Auf der anderen Seite ließ er das Spiel im Strafraum laufen, was eher eine Schwalbe darstellte. Insgesamt kann man aber dem Schiedsrichter eine gute Leistung bei sonst großzügiger Linie attestieren. Gen Ende hatte er aber ein paar Probleme in der korrekten Zweikampfbewertung.

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