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Rohrkrepierer – Jahr des Schiedsrichters – Ein Kommentar

Das Jahr des Schiedsrichters ist an der Basis kaum bekannt. 11 Kreisliga-Spiele habe ich in der neuen Saison gepfiffen, 22 Mannschaften, Trainer, Vereinsfunktionäre und auch Zuschauer befragt. Das Jahr des Schiedsrichters ist unbekannt.

Was nützt es den Kreisliga-Schiedsrichtern, wenn sich unsere oberen Funktionäre und auch Bundesliga-Schiedsrichter pressewirksam in Szene setzen, wenn das Ziel die Kreisliga-Basis zu erreichen verfehlt wird? Im Regelfalle ist das Jahr des Schiedsrichter nur unter den Schiedsrichtern selbst bekannt. Jeder Kreisliga-Schiedsrichter braucht nur bei seinem Spiel fragen, ob dies bekannt ist. Die Antwort habe ich vorweg genommen.

Beim Pokalendspiel der Amateure in Köln Höhenberg, Viktoria Köln vs. FC Düren wurde das Jahr des Schiedsrichters mal lapidar eine Stunde vor Anpfiff um 13.16 Uhr erwähnt (Anstoß war 14.15 Uhr), wo noch kaum jemand im Stadion war. Beim Regionalliga-Auftakt Alemannia Aachen vs. Wuppertal wurde gar nichts erwähnt.

Das Jahr des Schiedsrichters ist in der Kreisliga ein Rohrkrepierer!

Der Kreisverband Beckum trat am heutigen Sonntag in den Ausstand, weil es mit Beleidigungen, Bedrohungen und Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter weiter geht wie bisher.  Was nützt uns an der Basis dann das Jahr des Schiedsrichters? Enttäuschend, von Solidarität zu Beckum unter den Kollegen war nichts zu verspüren.

Ein weiterer Missstand bleibt auch noch zu kritisieren. Spieler, Trainer, Funktionäre und auch Zuschauer glänzen in der Kreisliga durch Regelunkenntnis. Weder alte, seit Jahren geltenden Regeln, noch die neuen seit 01 Juli 2023 geltenden Regeln sind bekannt. Das sind ja nahezu unerträgliche Zustände.

Durch Regelunkenntnis der Amateure in den Kreisligen werden die Schiedsrichter ständig in Diskussionen zu den Regeln verwickelt. Reklamationen in Unkenntnis der einfachsten Regeln sind an der Tagesordnung. Jeder fühlt sich berufen den Schiedsrichter, der std. lang Regeln gepaukt hat, an einer Leistungsprüfung mit Regeltest teilgenommen hat, die täglichen Regeltests in der IG Schiedsrichter geschaut hat, fühlt sich berufen, den Schiedsrichter zu belehren. 

Warum hat der Schiedsrichter gepfiffen? Reklamieren! Warum hat der Schiedsrichter ein Tor wegen unmittelbar vorher erfolgtem Handspiel nicht anerkannt? Reklamieren! Warum hat der Schiedsrichter denn jetzt mit verzögertem Pfiff Abseits gepfiffen? Reklamieren! Warum gibt es eine Vorteilsbestimmung beim Freistoß oder sonstigen Spielfortsetzungen? Reklamieren! Eine endlose Liste an Beispielen wäre weiter aufzuzählen.

Angebote vom jeweiligen Schiedsrichter-Ausschuss an die Vereine zwecks Regelschulungen oder sogar von den Schiedsrichtern selbst werden partout (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht angenommen. 

Mein Fazit: Mit besserer Kenntnis der Regeln an sich verstehen Spieler, Trainer Funktionäre und auch Zuschauer was ein Schiedsrichter gepfiffen hat. Können in der Tat mitreden. Aber vermutlich verlassen sich die meisten auf VAR und Videos in der x-ten Wiederholung. Und die Erklärung des Reporters. Nur das gibt es halt in der Kreisliga nicht. Da sollte man mal Eigeninitiative zeigen.

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