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Anton Dinslaken, Schiedsrichter beim Fussballverband Mittelrhein, Redakteur IG Schiedsrichter (📸 fupa.net)

Schiedsrichter erhalten – Gespanne bei U18 Schiedsrichtern

Mal Gedanken gemacht zum Thema, wie können wir neue Schiedsrichter im ersten Jahr halten? Bis dato wurden den neuen Schiedsrichter bei ca. den ersten 3 Spielen Paten beigestellt (kann in den Verbänden unterschiedlich sein) und dann wurden diese mehr oder weniger allein gelassen. Das muss nicht in jedem Verband so sein, zumindest beim Fussballverband Mittelrhein ist nicht anderes bekannt. Dann gibt es die dann die berüchtigte Abmeldequote im ersten Jahr. Zu Beginn einer neuen Schiedsrichter Laufbahn geht es doch nicht darum Spiele auf Teufel komm raus zu besetzen, sondern Schiedsrichter zu erhalten und auszubilden. Oder?
 
Vermehrt ist auch zu beobachten, dass insbesondere Schiedsrichter unter 18 Jahren gewonnen werden können. Der Kölner Stadtanzeiger berichtet im Interview mit Dr. Christos Katzidis, dem Präsidenten des Fussballverbandes Mittelrhein (FVM):
 
„Auch mehr Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter beim FVM. Auch die Zahl der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter stieg um 5,2 Prozent auf 2001, bei den Jungschiedsrichtern unter 18 Jahren sogar um 25,4 Prozent!“
 
„Auch bei den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern steigt die Zahl der Unparteiischen um 5,2 Prozent auf 2.001 (2022: 1.896). Bei den Jungschiedsrichterinnen und -schiedsrichtern unter 18 Jahren gibt es sogar einen Zuwachs von 25,4 Prozent. Die Zahl stieg von 282 jungen Unparteiischen im Vergleich zum Vorjahr auf 378!“
 
Eine doch recht positive Nachricht aus dem FVM.  Habe daher mal einen neuen Vorschlag erarbeitet.
 
Der Vorschlag lautet:
Die neuen Schiedsrichter unter 18 Jahren sollten in der A-Jugend evtl. B-Jugend im Gespann, d.h. zu dritt eingesetzt werden.
Beim dritten Spiel hat jeder einmal gepfiffen.
 
Vorteil wäre, dass die neuen Kollegen NICHT allein auf dem Platz sind. Zu dritt ist man stark auch gegen Anfeindungen. Und lernt voneinander und nicht nur von einem Paten. Ein Team im Gespann schweisst auch zusammen. Spassfaktor ist da. Ein Pate sollte allerdings auch eingesetzt werden, bei den ersten Spielen, aber dann später nicht mehr immer. Mit diesem Vorschlag sehe ich eine Chance mehr Schiedsrichter im ersten Jahr zu halten.
 
Nehmen wir auch mal nur 21 neue Schiedsrichter, lässt sich einfacher rechnen. 21 neue Schiedsrichter bräuchten auch 21 Paten. Bei 3 Spielen, Mindestbepatung, wären das 3 x 21 = 63 Pateneinsätze. In der derzeitigen Praxis fast ein Ding der Unmöglichkeit. Die Paten sollen ja selbst noch aktiv Spiele pfeifen. Vielen älteren Schiedsrichtern reicht auch ein Spiel pro Woche zu pfeifen.
 
BWL Kosten Kalkulation zum Thema Neue Schiedsrichter U18:
Neuer Spesensatz beim FVM ab 01.07.2023 – A-Jugend bzw. B-Jugend = 30 Euro, Assistenten = 12,00 Euro, Pate = 20,00 Euro
 
Einsatz jeweils drei Schiedsrichter, jeder in einem eigenen Spiel, mit Paten: 
3 x 30,00 Euro = 90,00 Euro plus Pate 3 x 20,00 = 60,00 Euro = Summe 150,00 Euro.
Bei mind. drei Spielen Bepatung = 150,00 Euro x 3 Spiele = Summe 450,00 Euro.
 
Einsatz als Gespann mit Paten:
30.00 Euro plus 2 x 12,00 Euro = 54,00 Euro plus Pate 20,00 Euro = Summe 74,00 Euro.
Bei drei Spielen im Gespann = 3 x 74,00 Euro = Summe 232,00 Euro
 
Anmerkung: 
Im Gespann braucht nur ein Pate je Spiel beobachten. Sowieso schwierig Paten zu finden.
Bei drei Spielen hat jeder neue Schiedsrichter einmal gepfiffen. 
Das Gespann der neuen Schiedsrichter oder bei weniger neuen Schiedsrichtern (nicht durch drei teilbar) könnte auch mit bereits bestehenden Schiedsrichtern aufgefüllt werden.
Wäre noch besser, dann sollte aber der neue Schiedsrichter pfeifen.
 
Betriebswirtschaftlich betrachtet bei 3 Spielen 450,00 Euro minus 232,00 Euro = Summe der Ersparnis = 218,00 Euro
 
Die Vorteile im Gespann wurden schon gelistet. 
– Die neuen Schiedsrichter sind nicht allein mit allen Kommentaren konfrontiert. 
– Im Team macht stark und Spass.
– Im Gespann lernt man voneinander.
– Im Gespann werden weniger Fehler gemacht.
– Ganz früh lernen diese Schiedsrichter das pfeifen im Gespann.
– Der Pate schützt das Gespann bei den ersten Spielen im Aussenbereich (Zuschauer).
– Der betriebswirtschaftliche Vorteil der Kosten wurde errechnet. 
 
Bei der monetären Einsparung könnte überlegt werden,  die Patenschaft bzw. das Gespann bei weiteren Spielen untereinander mit jeweils anderen Schiedsrichter zu besetzen. Und mehr Spiele im Gespann zu machen. Immer nur ein Pate erforderlich.
 
Ich bin aus meiner langjährigen Erfahrung fast sicher, dass dieses Modell bei neuen Schiedsrichtern klappen könnte.
Und wir würden nicht so viele neue Schiedsrichter im ersten Jahr verlieren. Das Thema sollte mal diskutiert und evtl. getestet werden. Die Alternative wäre so weiter zu machen wie bisher und womöglich nach wie vor viele Schiedsrichter im ersten Jahr zu verlieren.
 

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