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Afrim Salihu (📸 Florian Würthele)

Schiedsrichter gesperrt für Freundschaftdienst

Kollege Afrim Salihu vom SV Donaustauf meldete sich bei uns wegen eines Vorfalls, für den er nun drei Monate gesperrt wurde. VSA Sven Laumer reagiert nicht. 

Was war passiert?

Er ist seit 20 Jahren Schiedsrichter bei der Schiedsrichtergruppe Regensburg in der Oberpfalz.

Am 28. Februar 2023 wurde er für ein Trainingspiel angerufen, welches in einer halben Stunde stattfinden sollte.

Mir wurde kein Auftrag für das Spiel erteilt.

Er hat mit dem Verein sehr gute Verhältnisse, weil seine Schwiegermutter das Sportheim jahrelang betrieben hatte. Am Ort wurde ihm nichts weiter gesagt.

Erst nach der Halbzeit als  er fragte was mit auswechseln ist, hat er erfahren, dass das Spiel nicht angemeldet war. Er sagte beiden Trainern das die Sache nicht richtig ist  und das Spieler bei Verletzungen nicht versichert seien.

Mir ist das noch nicht passiert.

Er hat dann das Spiel zu Ende gepfiffen. Es war ja nichts besonderes, zwei gelbe Karten, Ergebnis war 2:2.

Kein Geld verlangt 

Danach fuhr er wieder nach Hause ohne das er für das Spiel Spesen verlangte. Er hat es als ein Freundschaftsdienst angesehen. Etwa eine Woche später rief ihn Bezirkschiedsrichter-Obmann Weigert an und fragte ob er das Spiel gepfiffen hat, was er ihm auch mit ja geantwortet hatte.

Nunmehr hat ihm die Schiedsrichtergruppe intern für 3 Monate gesperrt wegen irgendwelchen Schutzmaßnahmen. Für was denn?

Am 27. Mai wurde er dann  zum Sportgericht zur Verhandlung berufen wo er grundsätzlich die ihm zur Last gelegten Taten zugab. In seinen irgendwelchen 20 Jahren Schiedsrichter-Tätigkeit hat er sich stets vorbildlich verhalten und sich nichts zu schulden kommen lassen.

Gericht sperrt ihn 3 Monate 

3 Monate, des heißt vom 03. Juni bis 03. September 2023. In einer vollen Saison heißt das ungefähr 40 Spiele, bloß die 3 Monate von der Gruppe etwa 60 Spiele.

Probleme mit Obmann 

Unsere Gruppe bzw. der neu aufgestellte Obmann Florian Islinger aus Regensburg „ist sehr arrogant, der ganze Ausschuß auch von ihm gewollt von seinen Assistenten und Freunden„, berichtet er.

In unserer Gruppe sind ungefähr 20 ausländische Schiedsrichter verschiedener Herkunftsländer. „Mir wurde auch die Rückkehr in die Kreisliga verwehrt, weil bei uns die alten Grenzen gefallen sind„, sagt Salihu.

VSO reagiert nicht 

Sowohl er als auch IG Schiedsrichter hat sich bereits bei Verbands-Schiedsrichter-Obmann Prof. Dr. Sven Laumer kontaktiert. Bis jetzt haben wir diesbezüglich keine Antwort erhalten.

Menschlich tief enttäuscht

Wir appellieren daher dringend ein Gespräch mit Florian Islinger und Sven Laumer an um die Differenzen zu lösen

Wahrscheinlich hätte an seiner stelle jeder bereits aufgehört, aber „das will er gerade wegen dieser Leute nicht. Aber er möchte diese Angelegenheit ans Licht bringen und will hören, wie andere Kollegen damit umgehen würden.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Dieter Albrecht

    Ich frage mich, warum der Fall so hoch aufgehängt worden ist? Natürlich müssen auch Freundschaftsspiele angemeldet werden. Es kann ja eine schwere Verletzung passieren, die u.U. zu einem Versicherungsfall mit Langzeitwirkung wird. Allerdings gibt es einen Unterschied. In meiner aktiven Zeit hat ein Stader Verbandsligist (ich war kein Mitglied dieses Vereins) an meinem Wohnort mitunter kurzfristige Testspiele – anstatt Training – n der Woche, zumeist mit benachbarten Vereinen, vereinbart. Ich wurde dann vom Fussballobmann angerufen, ob ich das Spiel leiten würde. Natürlich habe ich mir Rückendeckung geholt und die Testspiele unentgeltlich ohne offizielle Ansetzung (ausgenommen ein Bier danach) geleitet. Theoretisch hätten diese Spiele auch von einem Vereinsmitglied ohne Schiedsrichterprüfung geleitet werden können. Für mich als Bezirksschiedsrichter war das wie ein normales Wochentagstraining, nur zum Unterschied mit Pfeife.
    Einen altgedienten Schiedsrichter, der nach eigenen Angaben den Sachverhalt zuvor nicht kannte, dafür drei Monate zu sperren, halte ich für kleinkariert. Wohl dem Kreis oder Bezirk der sich bei dem allgemeinen Schiedsrichtermangel so etwas noch leisten kann. Das fällt unter die Rubrik der urdeutschen Gründlichkeit. Weitsichtiges Denken ist mitunter sehr hilfreich. Ein Hinweis (mündlich oder schriftlich) an den betreffenden Schiedsrichter hätte hier absolut ausgereicht, ohne gleich das Sportgericht einzuschalten.
    Eine derartige Disziplinierung, dazu noch bei einem altgedienten Schiedsrichter, halte ich als früherer Sportrichter für unangebracht. Viel schlimmer wäre es, wenn dieser Schiedsrichter als mögliche Konsequenz nach Ablauf der Sperre die Pfeife an den berühmten Nagel hängt. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Wem wäre damit gedient? Ich gehe mal davon aus, dass die Herkunft des betreffenden Schiedsrichters bei der Entscheidung keine Rolle gespielt hat.

  2. thomaswetzel1@freenet.de

    Das kann doch wohl nicht wahr sein.Seit wann wird ein Schiedsrichter als Angeklagter zum Sportgericht zitiert weil er ein nicht angemeldetes Spiel geleitet hat und dann gesperrt. Ich kann mir nicht vorstellen das die RuVO das hergibt. Was ist denn im Kreis Regensburg los? .Eine Ermahnung hatte es doch sicher auch getan ,oder musten sich der kso und sein Kreis besonders hervorheben. Was hat der Schiedsrichter denn so verwerflich es getan? Er hat ein Spiel gepfiffen,mehr nicht ! Sicher hätte er besser im Vorfeld seinen Ansetzer darüber informieren sollen oder spätestens im Nachhinein . Aber dieses „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ ist gelinde gesagt dämlich.

  3. Anton Dinslaken

    Nach meinem juristischen Sachverstand,
    dass ist jedenfalls beim Fussballverband Mittelrhein so, kann ein Schiedsrichter NUR vom jeweiligen Schiedsrichter-Ausschuss bestraft werden.
    Revision Verbandsschiedsrichter-Ausschuss, bzw. weitere Revision beim Verbandssportgericht.

    Daher wundert es mich schon ein wenig, dass hier von einem Sportgericht was geschrieben wird.
    Evtl. ticken ja auch die Uhren in Bayern anders.
    Ein Sportgericht wird auch nur auf Antrag tätig. Kann sich ein Verfahren nicht selbst ranziehen?
    Wo ist der Antrag an das Sportgericht? Wer hat diesen gestellt?

    Mir fehlen also auch noch eine Abmahnung bzw. ein Beschluss des jeweiligen Schiedsrichter Ausschusses.
    In der entsprechenden RuVO steht auch die Zuständigkeit des Sportgerichtes, beim FVM fehlt explizit die Zuständigkeit für Schiedsrichter.
    Allein das Schiedsrichterwesen intern ist für die Schiedsrichter beim FVM zuständig.

  4. Dieter Albrecht

    Ein Sportgericht – das gilt für alle Ebenen – kann nicht von sich aus tätig werden und ermitteln. Dazu muss ein Antrag vorliegen. Aus den beiden vorangegangenen Kommentaren ist ersichtlich, dass im Kreis Regensburg tatsächlich die Uhren wohl anders ticken. Eine Bestrafung in dieser Form ist völlig unangemessen. Ein Hinweis hätte es absolut getan. Da wollten gewisse Personen, wohl Macht durch Stärke demonstrieren. Unsinn nach dem Motto: Wie verliere ich einen weiteren Schiedsrichter!
    Ergänzung: Das Sportgericht hätte die Sache auch an den Spielausschuss zurückgeben können. Ich habe das als KSG-Vorsitzender in geringfügigen Angelegenheiten mehrfach getan.

    1. Holger

      Man braucht die Schiedsrichter, und Sie dann zu bestrafen sei es mit Ordnungsgelder etc .Ist leider völlig kontraproduktiv, und das verstehen leider manche Kreise und Verbände nicht.

  5. Andreas

    Ob die Strafe so hoch sein muss, kann sicher darüber diskutiert werden. Allerdings weiss jeder, das unangemeldete Spiele nicht geleitet werden dürfen. Interessant ist, dass die Scharfmacher und Strafenfanatiker hier auf einmal ganz viel Milde einfordern. Warum eigentlich?

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