Schiedsrichter haben es nicht leicht. sie müssen 22 Spieler im Auge behalten und haben keine Zeitlupe. Wir nehmen einige Szenen des 19. Spieltags der 3. Liga noch einmal unter die Lupe. 🔍
Energie Cottbus 0:1 VfR Aalen (SR: Christian Dingert, Gries)
Cottbus forderte Handspiel, Schiri Dingert ließ weiterspielen.
IG-Schiedsrichter: Dies ist kein strafbares Handspiel, da der Ball vom Fuß an den Arm springt. Die Regelauslegung heißt hier, wenn der Ball vom eigenen Körperteil an den Arm springt, ist nicht auf Handspiel zu entscheiden. Völlig richtige Entscheidung! Die Armhaltung ist hier völlig natürlich. Wenn man so einen großen Schritt macht, gehen die Arme automatisch nach oben. Wobei jedem Verteidiger klar sein muss, dass er bei einem solchen Einsatz, einen Elfmeter verursachen kann.
Hallescher FC 0:3 Karlsruher SC (SR: Jonas Weichenmeier, Frankfurt)
Heyer brachte Choi im Strafraum zu Fall, den von Jonas Weickenmeier verhängten Strafstoß verwandelte Antwon Fink eiskalt.
IG-Schiedsrichter: Der Strafstoß ist unstittig. Heyer mit dem langen Bein, traf den Gegenspieler im Sechszehner. Das ist Foul und ein Strafstoß. Interessant jedoch bei der Frage der persönliche Strafe. Hätte Moritz Heyer wegen „Notbremse“ mit Rot des Feldes verwiesen werden sollen? Hier agiert Heyer ballorientiert im Strafraum. Daher kein Rot, jedoch hätte der Schiedsrichter hier Gelb zeigen müssen.
SV Meppen 0:1 1. FC Kaiserslautern (Robert Kempter, Sauldorf)
Nach einer Eingabe von Links an den langen Pfosten grätsche Meppens Torjäger Nico Granatowski mit dem langen Bein und traf den Lauterer am Knöchel. Der Schiedsrichter der aus einem guten Blickwinkel entschieden ließ weiterspielen.
IG-Schiedsrichter: Anderes als der Schiedsrichter ist der Blickwinkel der TV-Kamera schlecht. Es sieht so aus, als ob es sich hier um ein Stürmerfoul handeln würde. Kann man auch so pfeifen -> Freistoß für die Verteidigung. Weiterspielen ist eine vertretbare Entscheidung des Schiedsrichters.
Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gab es auch nochmal Aufregung, denn Leugers war im Strafraum zu Fall gekommen, die Pfeife aber stumm geblieben.
IG-Schiedsrichter: Der Verteidiger geht hier klar zum Ball, spielt diesen wahrscheinlich auch und auch hier tritt der Stürmer eher den Verteidiger, ergo Freistoß für die Verteidung wegen des Stürmerfouls. Wenn man pfeift dann im Zweifel immer rauszu weg vom Strafraum. Der Strafstoß ist eine 100%ige Torchance. Da darf es keinen Zweifel daran geben. Weiterspielen respektive Eckball auch hier, wegen der nicht ausreichenden Kamerabilder, die vertretbare Entscheidung des Referees.
Würzburger Kickers 2:2 Sportfreunde Lotte (SR: Oliver Lossius, Bonn)
Eingeleitet durch Simon Skarlatidis und Baumann kam der Ball zu Hägele. Dessen Schuss wurde von Lottes Rahn so abgefälscht, dass er zur Vorlage für Kaufmann wurde, der frei vor Kroll zum 2:1 einschieben konnte. Lotte reklamierte auf Abseits, doch das Tor zählte dennoch (im Video ab 2:13).
IG-Schiedsrichter: Maßgeblich für die Abseitsstellung ist der Schuss. Trotz des Abfälschen entsteht keine neue Spielsituation. Das war kein Abwehrversuch. Daher Abseits. Das Abfälschen stellt keinen kontrollierten Schuss dar, sodass man hier nicht von „Ball kommt vom Gegner“ sprechen kann, welches keine Strafbarkeit darstellen würde, findet hier keine Anwendung. Daher war das ein irreguläres Tor und eine Fehlentscheidung von Assistenten Richard Hempel. Hier wäre eine Absprache zwischen Schiedsrichter und Assistent, wo die gemeinsamen Beobachtungen erörtert wird, hilfreich gewesen. Vielleicht wäre man dann im Team auf die richtige Entscheidung gekommen.
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