1.FSV Mainz 05 – 1. FC Union Berlin 1:1 (SR: Martin Petersen)
Szene 1: Nach einer Ecke kam es zu einem Kuddelmuddel im Union-Strafraum. Am Ende ging Ajorque wenige Meter vor dem Tor mit dem Kopf zum Ball. Robin Knoche kam ihm zuvor. Er haute den Ball weg, aber dann traf der Verteidiger unabsichtlich den Stürmer mit dem Fuß im Gesicht. Das war ein Foul von Knoche und es hätte eigentlich regeltechnisch Elfmeter geben müssen. Ajorque musste minutenlang behandelt werden, aber das Schiedsrichtergespann und der VAR sahen keinen Grund für einen Elfmeterpfiff. Offenbar haben sie das Spielen des Balles und der runtergehende Kopf höher bewertet als den Treffer im Gesicht. Der Kopf ist auch nicht zu tief, weshalb der Video-Assistent nach den Vorgaben eingreifen muss.
Körperkontakt im Strafraum = Elfmeter
Wenn der Kopf mit runter geht, pfeift man da als Schiedsrichter nicht gerne diese Zweikämpfe um den Ball ab, weil man dann sagt, der Kontakt ist selbstverschuldet. Schirisprecher Alex Feuerherdt hat da immer gern gesagt, dass sich Schiedsrichter in der Praxis für Kopf zu tief als Bein zu hoch entscheiden. Aber der Kopf ist nicht so tief, dass man das als gefährliches Spiel hätte pfeifen können. Dafür müsste er mit dem Kopf in eine Höhe heruntergehen, in der normal der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Letztlich finde ich schon, dass man da einen Strafstoß geben muss und dass es die richtigere Entscheidung gewesen wäre, den Strafstoß zu geben. [TV-Bilder – ab 1:45 Minute]
„Im Nachgang finde ich schon, dass die Argumente mehr für Elfmeter sprechen und wäre auch glücklicher gewesen, Elfmeter zu geben.“, sagt Schiedsrichter Martin Petersen nach Spielende über die Szene.“
Szene 2: In der 62. Minute der nächste große Aufreger im Union-Strafraum! Ein Steilpass erreichte Ajorque, der mit dem Ball in den Strafraum ging. Vogt grätschte dazwischen, er traf aber weder Ball noch Gegenspieler. Trotzdem hob Ajorque ab.
Kann Abseits eine Schwalbe aufheben?
Das ist eine philosophische Frage. Ja, eine Spielstrafe kann wegen der Abseitsstellung nicht mehr folgen. Aber auf der anderen Seite ist das ein subjektiver Täuschungsversuch und der Spieler weiß höchstwahrscheinlich nicht, dass er im Abseits steht. Dann weiß er aber, dass er eine Schwalbe gemacht hat. Es schaut super bescheiden aus und Martin Petersen hat sich nicht so sehr mit Ruhm bekleckert, sondern eher mal wieder seine „Martin Petersen-Spiele“ ausgepackt. Das die Schwalbe eine Abseitsstellung aufhebt, würde ich eher sagen nein, aber natürlich wenn der Assistent draußen mit der Fahne steht, sollte man sich überlegen, ob man davor schon anstalten macht und durchziehen will, die er da indem Moment schon durchziehen und schon auf gelb-Rot entscheiden will.
Hier würde ich schon eher sagen, dass die klare Schwalbe dementsprechend die Gelb-Rote Karte für den Stürmer bedeuten muss, aber regeltechnisch auch schwierig. Der Schiedsrichter entschied auch erst auf Schwalbe und holt direkt die Karten raus, aber dann ändert er seine Meinung, weil Ajorque im Abseits stand. Es ging weiter mit Freistoß für Union und ohne Karte. Da hat der Franzose Glück, denn die unsportliche Schwalbe hat mit der Abseitsstellung nichts zu tun. Der Mainzer hätte gelb-rot kriegen müssen. Die Unsportlichkeit bleibt eigentlich wie ein schweres Foul bestehen. [TV-Bilder – ab 6:23 Minute]
Fazit: Nochmals zusammenfassend. Da kommt man um einen Elfmeter nicht herum. Der Kopf war nicht zu tief, sonst muss man indirekten Freistoß wegen gefährlichem Spiel pfeifen und das geht hier nicht. Und die Unsportlichkeit wird durch Abseits nicht aufgehoben.
SpVgg Unterhaching – Hallescher FC 2:0 (SR: Dr. Max Burda)
Szene 3: Mit seinem ersten Profitreffer erzielte Hachings-Youngster Nils Oertel das vorentscheidende 2:0 für die Vorstädter. er holte sich den Ball weit in der eigenen Hälfte lief bis an den Strafraum, spielte einen Doppelpass und haute die Kugel unnachahmlich unter die Latte. Leichte Proteste gab es bei einem Zweikampf Oertels tief in der eigenen Hälfte. Doch dies war alles im Rahmen des Erlaubten. [TV-Bilder – ab 2:39 Minute]