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Streit um Werders Nicht-Treffer: Warum auch der VAR nicht hätte helfen können

Die Pokal-Niederlage von Werder Bremen gegen Paderborn schmerzt: Das nicht gegebene Füllkrug-Tor war der Aufreger des Spiels. Während Ex-Schiedsrichter Peter Gagelmann sein Bedauern ausdrückt, kritisiert Manuel Gräfe den vierten Offiziellen scharf. Zudem habe ich bei Lutz Wagner angefragt, wie er die Situation sieht.

Der frühere Bremer Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann sieht die Szene in der 102. Minute so:

Wenn aus schiedsrichtersicht etwas nicht so gut lief, ärgere ich mich mit.

Ex-Schiedsrichter Peter Gagelmann

In den TV-Bildern ist zu erkennen, dass genau bei der Ausführung der Paderborner Leipertz zu Boden ging. Schiedsrichter Willenborg gab zunächst den Treffer, doch dann mischte sich mit Frederick Assmuth der vierte Offizielle mit ein – aus 50 Meter Entfernung. Er will ein Foul von Bremens Chiarodia gesehen haben. Peter Gagelmann sieht das anders und sagt beim Portal „buten un binnen

Wenn man die Bilder sieht, ist es dann eher kein strafbarer Zweikampf gewesen.

Schiedsrichter Frank Willenborg kann die Bilder aber nicht sehen. In den ersten beiden Pokalrunden gibt es keinen Video-Schiedsrichter, weil die technischen Vorraussetzungen nicht bei allen Klubs gegeben sind.

Wunderbares Plädoyer für den Video-Schiedsrichter der häufig kritisiert wird. Es gibt ganz oft Szenen die ähnlich sind wie diese, die dann ganz schnell abgearbeitet werden und wo dann eigentlich zehn Sekunden später keiner mehr diskutiert, weil es eben so klar war“,

führt Gagelmann weiter aus.

Der Schiedsrichter schaute beim Zusammenstoß der beiden Spieler gerade zum Eckball, er vertraut offenbar auf das Urteil des vierten Offiziellen, der aber weit weg steht. Unverständnis, nicht nur bei Füllkrug.

Ex-FIFA/DFB- Schiedsrichter, ZDF-Experte,, Unternehmer.

Bei Twitter äußerte sich der ehemalige DFB-Schiedsrichter und ZDF-Experte Manuel Gräfe sehr klar zu der Szene:

Hier geht der 4. Offizielle zu weit, denn das Risiko, dass man so weit weg etwas nicht richtig erfassen kann und dann falsch bewertet, ist zu groß.

Erstaunlich, dass der vierte Offizielle so entscheidend eingreift. Das passiere aber schon mal, sagt Gagelmann.

Häufiger als man glaubt. Die Schiedsrichter sind natürlich verbunden per Headset und der Assistent ist eben genauso an der Linie ein Assistent, wie eben der vierte Offizielle, der den Schiedsrichter unterstützt und Dinge die er sieht und wahrnimmt sollte er natürlich auch kundtun und dem Schiedsrichter mitteilen.

Bei Werder können sie es kaum glauben, dass so ein wichtiges Tor zu Unrecht aberkannt wird. Peter Gagelmann denkt eher an den Schiedsrichter, denn mit Absicht, mache das kein Kollege.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner

Aufgrund der aktuellen Lage und der Ereignisse des Themas, habe ich mich dann bei DFB-Lehrwart Lutz Wagner rückversichert, wie er diese blöde Situation für das Schiedsrichterteam sieht und ob hier überhaupt ein Eingriff des Video-Schiedsrichters möglich ist.

Es ist eine Tatsachenentscheidung desjenigen Schiedsrichters, der sie wahrnimmt und wenn er sagt, der Ball war noch nicht im Spiel, dann ist es seine Wahrnehmung. Es war auf jeden Fall knapp. Genauso wird ja auch diskutiert, ob es überhaupt ein Foul war. Doch letztlich wurde auf dem Platz eben so entschieden.

Tatsachenentscheidung – dann kein VAR-Eingriff?

Wenn der Schiedsrichter den Eckball zurücknimmt mit der Begründung, dass schon vor der Ausführung gerangelt wurde und ein Foul stattgefunden habe, wie soll dann der Video-Assistent eingreifen? Es geht ja gar nicht um die Torerzielung, sondern es geht um Wiederholung des Eckballs und/oder direkter Freistoß und das ist keine Sache für den Video-Assistenten.

Die beste Entscheidung wäre einfach das Tor zu geben und fertig. Da hätte sich danach bis auf den „Gefoulten“ Spieler (zumindest glaubte er das wohl) keiner groß aufgeregt.

Tja, so ist es aber, im Nachhinein ist man immer schlauer 😉

schließt Wagner ab.

Es ist irgendwie unbefriedigend wenn da bei so einer Situation kein VAR rein geht, nur weil es um Formalitäten, bei denen es nur um Eckball oder Freistoß geht. Dann kann ich auch jeden Fußballfan verstehen der sagt…

„schafft den Mist wieder ab“.

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