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Untersoll Berechnung – Was passiert mit dem Geld?

Abgabenordnung (AO) – § 3 Steuern, steuerliche Nebenleistungen
(1) Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.
 
Untersollgeld. 
Was ist das? In jedem Verband müssen Vereine meist für Mannschaften ab 18 Jahren je einen, bei höher klassigen Mannschaften auch mehr Schiedsrichter stellen. 
Was passiert wenn diese Schiedsrichter pro Mannschaft eines Vereines nicht gestellt werden?
Der Verein muss für jeden fehlenden Schiedsrichter eine Strafe in Geld an den jeweiligen Verband bezahlen.
Ab dem 25. Monat im Untersoll, d.h. fehlender Schiedsrichter pro Mannschaft, wird die Strafe verdoppelt. 
 
Fleissige Leser der Amtlichen Mitteilungen können das nachvollziehen. Dort sind diese Strafzahlungen gelistet. Und nicht nur die Untersoll Strafen. Bei den Beträgen, welche dort schwarz auf weiss abgedruckt sind, kommen schon enorme Summen zusammen.
 
Da stellt sich doch die Frage, von wegen was passiert in den Verbänden mit dem Straf Untersoll Geld, was erhoben wird, wenn zu wenig Schiedsrichter gestellt werden?
 
Vorweg wird unterstellt, dass Lehrabende, welche vom jeweiligen KSA durchgeführt werden, erst mal gratis sind. Der KSA arbeitet ehrenamtlich und wird nicht bezahlt (Sitzungsgeld?). Die ebenfalls ehrenamtlich tätigen Schiedsrichter kommen meist jeden Monat ohne Fahrtkosten Erstattung oder Spesen zur Teilnahme an den Weiterbildungen.  
 
Böse Zungen haben stets behauptet, der jeweilige Verband finanziert sich teilweise damit.
Oder was passiert mit dem Geld? Gibt es eine Statistik, wo die Untersoll Beträge pro Verband transparent aufgelistet werden? Wir rechnen selbst einmal als Beispiel das Untersollgeld beim FVM aus (Quelle nachvollziehbar: Amtliche Mitteilungen des FVM –  Rechenfehler vorbehalten).
 
Beispielhaft nur für einen Verband im DFB:
In den folgenden 9 FVM Kreisen wurde das Untersoll pro Quartal/Monat wie folgt gerechnet:
1.400 Euro p.M. – 4,200 Euro – 16.800 Euro p.a. – AM 50-2022 – Quartal – Kreis Berg.
1.207 Euro p.M. – 3.620 Euro – 14.480 Euro p.a. – AM 50-2022 – Quartal – Kreis Bonn.
   887 Euro p.M. – 2.660 Euro – 10.640 Euro p.a. – AM 52-2022 – Quartal – Kreis Euskirchen.
1.230 Euro p.M. – 3.690 Euro – 14.760 Euro p.a. – AM 01-2023 – Quartal – Kreis Köln.
   607 Euro p.M. – 1.820 Euro –   7.280 Euro p.a. – AM 01-2023 – Quartal – Kreis Rhein-Erft.
1.370 Euro p.M. – 4.110 Euro – 16.440 Euro p.a. – AM 01-2023 – Monat – Kreis Aachen.
1.703 Euro p.M. – 5.110 Euro – 20.440 Euro p.a. – AM 48-2022 – Quartal – Kreis Düren.
   763 Euro p.M. – 2.290 Euro –   9.160 Euro p.a. – AM 45-2022 – Quartal – Kreis Heinsberg.
   360 Euro p.M. – 1.080 Euro –   4.320 Euro p.a. – AM 40-2022 – Quartal – Kreis Sieg
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9.527 Euro p.M. – 28.580 Euro – 114.320 Euro p.a. Untersoll Strafzahlungen beim FVM (p.a. = Hochrechnung).
 
Zusätzlicher Hinweis beim Kreis Berg: Bei 29 Vereinen fehlen 55 Schiedsrichter, Stand 31.12.2022.
Zusätzlicher Hinweis beim Kreis Aachen: Das Schiedsrichter Untersoll wird monatlich errechnet.
 
Weiterer Hinweis: Die Verbände erheben über die Kreise Ordnungsgelder gegen amtierende Schiedsrichter. Dieses Strafgeld gegen Schiedsrichter sollte zu der jetzt errechneten Summe dazu gerechnet werden.
 
Wohin fliesst also das FVM Straf Untersollgeld in Höhe von 114.320 Euro p.a für fehlende Schiedsrichter ?
Was wird mit dem Geld gemacht? Bzw. was könnte damit gemacht werden ?
 
Zur Verwendung des Untersollgeldes sind folgende sachlich produktiven Vorschläge bekannt:
– der Verband sollte zur Neugewinnung jedem neuen Schiedsrichter eine Ausrüstung, Trikot, Pfeife, etc. stellen.
– der Verband sollte zu Schulungszwecken die Spesen für junge Schiedsrichter Assistenten in der Kreisliga übernehmen
   (für Spiele die eigentlich nicht mit Schiedsrichter Assistenten besetzt werden).
– der Verband sollte den Schiedsrichtern die DFB SR Zeitung gratis per Post zukommen lassen.
– der Verband sollte für die Schiedsrichter die VBG Unfallversicherung (kostet keine 5 Euro pro Jahr) abschliessen.
– der Verband solle für die Schiedsrichter eine Rechtsschutzversicherung abschliessen.
– der Verband sollte bei Lehrabenden der Schiedsrichter den Schiedsrichtern ein Sitzungsgeld zahlen.
– Vereine die im Übersoll sind, sollten eine Belohnung bekommen.
– Beobachter und insbesondere Paten (für neue Schiedsrichter) sollen vernünftige Spesen incl. Fahrgeld bekommen.
– Bestands Schiedsrichter sollten ein Deeskalations Training für Schiedsrichter bekommen.
– …………………
 
Was passiert also praktisch in Eurem Verband mit dem Strafgeld an Untersollzahlungen? Was ist bekannt?
Sind das beim Untersollstrafgeld, wie bei den Steuern Geldleistungen ohne Gegenleistung, wie in der Abgabenordnung dargestellt? 
 
Oder sollte man in den jeweiligen Kreisen das von den Vereinen des Kreises gezahlte Geld teilweise zurück fordern können,
damit dieses in die Finanzierung des Schiedsrichterwesens des jeweiligen Kreises gesteckt werden kann? 
 
Als Fazit eine ganz klare Meinung:
Das Strafgeld der Untersollzahlungen muss zu 100 % in die Finanzierung des Schiedsrichterwesens fliessen. 
 
Produktive Vorschläge ? Bitte unbedingt kommentieren.
 
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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Holger Körner

    Evtl. wissen ja die Kreisgeschäftsführer wo genau diese Gelder hingehen , und wofür Sie verwendet werden .

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