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Warum es bei der Kane-Gala knapp war

Im Bundesliga-Klassiker sah Schwarz-Gelb nur Rot. Der BVB verlor durch drei Harry Kane-Tore 0:4 und hatte Glück, Mats Hummels nicht mit Rot zu verlieren. In Mainz gab es Verwirrung um einen Eckball und in Köln wurde erstmals ein Spieler verwechselt, sodass der VAR eingreifen musste. Meine Einschätzungen:

Reiner Kuhn, SR-Experte

Von: Reiner Kuhn

SC Freiburg – Borussia Mönchengladbach 3:3 (SR: Dr. Felix Brych)

Szene 1: Mit Verdacht auf einen Strafstoß für die Gäste wurde Schiedsrichter Felix Brych in die Review Area gerufen. Lienhart hatte Jordan ballfern zu Boden gerissen. Nachdem sich Brych die Szene selbst ansah gab er Elfmeter für Gladbach. Aus meiner Sicht auch die richtige Entscheidung, Lienhart zudem zu verwarnen. Weigl trat an, scheiterte zunächst mit einer schwachen Ausführung auf die halbhohe Ecke von Atubolu, doch weil einige Freiburger den Sechzeher zu früh betreten haben, funkte erneut VAR Perl und der Strafstoß wiederholt. Ausschlaggebend für die Wiederholung war aber wohl der Freiburg-Keeper der vor Ausführung des Elfmeters die Linie verlassen hat. Zwar ein ganz minimales nach vorne laufen, aber das reicht, weil er daraus einen Nutzen zog und den Strafstoß parieren konnte. Im zweiten Versucht machte es Schütze und Torwart dann besser, sodass der Treffer zum 3:1 korrekt erzielt wurde.

Szene 2: In den Schlussminuten gab es nochmal Strafstoß für Freiburg! Im Kampf um einen aufsprigenden Ball kam Chiarodia zu spät gegen Weißhaupt und traf das SCF-Eigengewächs am rechten Fuß. Zurecht entschied Brych auf Elfmeter. Vincenzo Grifo zeigte keine Nerven und besorgte den 3:3-Ausgleich.

SV Darmstadt 98 – VfL Bochum  1:2 (SR: Marco Fritz)

Szene 3: In der 70. Minute war Darmstadt mal wieder in Unterzahl! Weil Moritz Kwarteng nach einem weiten Ball so gut wie durch war und danach Holland umdribbelte, verpasste der Kapitän der Hessen dem Bochumer einen Tritt unter die Kniescheibe und sah als letzter Mann zu Recht dafür die Rote Karte!

Szene 4: Weil Torsten Lieberknecht wollte, dass der bereits verwarnte Anthony Losilla vom Platz gestellt wird, sah Darmstadts Trainer Gelb. Erst spielte der Darmstädter gefährlich und traf mit dem hohen Bein den Gegner, dann spitzelte er zudem den Ball nach hinten, um die Spielfortsetzung zu unterbinden. Im Ergebnis und nach der Regel hätte Losilla hier mit Gelb/Rot vom gehört. Aber: Nun rufe ich in Erinnerung und denke an den Platzverweis letzte Woche als Schiedsrichter Timon Schulz im Drittligaspiel Viktoria Köln gegen 1860 München dafür Karten verteilte, was auch keiner so recht akzeptierte. Hier nun ließ Marco Fritz die Karte stecken. Wie verfahren wir also jetzt im Profibereich,  wenn das Ergebnis keiner akzeptiert? Hier wäre Einheitlichkeit gut. Dann ist aber auch die Entscheidung des Schiedsrichters zu akzeptieren!

1.FC Köln – FC Augsburg 1:1 (SR: Christian Dingert)

Szene 5: Rund um die gelbe Karte für Augsburgs Jeffrey Gouweleeuw nach einem unterbundenen Vorstoß der Vorstädter gab es in der Folge ordentlich Verwirrung, da Schiri Dingert den Augsburger erst mit Gelb-Rot vom Platz werfen wollte – nur hatte Gouweleeuw noch gar keine Verwarnung gesehen. Der Schiri korrigierte sich auf Hinweis von VAR Hanslbauer und musste danach auch noch die Kölner Bank beruhigen, die ohnehin Rot forderten.

1.FSV Mainz 05 – RB Leipzig 2:0 (SR: Bastian Dankert)

Szene 6: In der 19. Minute wollte RB einen Elfmeter!  Nach einem Ballgewinn von Schlager im Mittelfeld machten die Leipziger das Spiel schnell und nach einem tiefen Pass in den Sechzehner ging Baumgartner nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden und wollte Elfmeter. Doch die Pfeife von Dankert blieb zu Recht still.

Szene 7: Absolute Verwirrung. Simons an der Torauslinie im Duell mit Fernandes. Der Leipziger schießt den Mainzer an und alle rechneten mit einer Ecke, die Raum ausführen wollte. Doch die gab es gar nicht. Die Mainzer schnappten sich kurzerhand einen zweiten Ball und trugen den Ball schnell nach vorne. Kohr schloß im Strafraum ab, verzog aber und der Ball war im Aus. Glücklicherweise blieb es folgenlos. Nicht auszudenken, wenn daraus ein Treffer erzielt worden wäre… Da hat das Schiedsrichterteam um Bastian Dankert aber ganz schön geschlafen!

Szene 8: Erneut lag der Ball im Tor, doch die Fahne ging hoch. Zählte der Treffer? Der VAR schaute sich die Szene nochmal an. Fernandes flankte einen Freistoß direkt aufs Tor. Blasewich kam raus und faustete das Leder weg, doch die Leipziger bekamen die Kugel nicht geklärt und Onisiwo setzte nach. Er flankte das Leder von rechts aus zehn Metern an den Fünfer, wo Barreiro den Ball per Kopf über die Linie drückte. Dankert schaute sich die Aktion am Bildschrim noch einmal an und da Costa stand beim Zuspiel passiv im Abseits, griff nicht ein und so zählte der Kopfballtreffer von Barreiro korrekt.

1.FC Union Berlin – Eintracht Frankfurt 0:3 (SR: Sven Jablonski)

Szene 9Aufreger im Strafraum der Eintracht! In der 72. Minute forderte das ganze Stadion Elfmeter, doch Schiedsrichter Jablonski zeigte sofort an, dass es weitergeht. Aïssa Laïdouni wurde von Buta mit dem Arm zu Fall gebracht Das war zu wenig für einen Elfmeter! Es gibt den Kontakt, doch der Berliner fiel zu leicht.

Borussia Dortmund – FC Bayern München 0:4 (SR: Deniz Aytekin)

Szene 10: Nach knapp einer Stunde gab es in einem einseitigen Bundesliga-Klassikers Aufregung auf Seiten der Bayern. Mit offener Sohle traf Mats Hummels Harry Kane bei einer Grätsche am Schienbein und wurde dafür verwarnt. Zwar war es eine klare Bewegung zum Ball, aber für mich ist eine Grätsche mit offener Sohle und heftigen Treffer am Knöchel eher Rot als nur Gelb, weil bei einem Tritt auf den Knöchel die Gesundheit beeinträchtigt wird. Und das sollte immer über dem Trefferbild stehen.

Fazit: Ich fand Deniz Aytekin gestern wieder nicht sonderlich gut. Die Einstiegskarte gegen Sane war absolut unangebracht. Das geht voll auf seine Kappe, weil er vorher das Foul an ihm pfeifen muss und das Hummels-Foul hätte Rot sein können. (Kicker-Note: 3)

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Kritik an Aytekin. Der einer der anerkanntesten Unparteiischen ist. Sicher war das mit Sané falsch, aber er hatte das Spiel die ganze Zeit im Griff.

    Wenn so kleinlich kritisiert wird, wünsche ich mir das bei den anderen SR auch. Da wird hingegen immer nach ausreden gesucht und auf vertretbar aber tendenziell wäre eine andere Entscheidung besser. Dankert unfassbar mit dem Eckball. Fritz ganz schwach dafür nicht gelb rot zu geben. Dingert mit Blackout. Aber Aytekin ist das Problem…. Klar

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