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Zahnarzt (fast) ohne Patienten

Zweitliga-Schiedsrichter Benedikt Kempkes sorgt für bestmöglichen Schutz für sich und seine Patienten.

Der 34-Jährige Zweitliga-Schiedsrichter ist selbständiger Zahnarzt in einer Gemeinschaftspraxis in Lahnstein – und zählt damit zu den Betroffenen der Corona-Krise.

Wir haben ca. 60 Prozent Umsatzeinbußen“ ,

sagt Benedikt Kempkes. „Obwohl die Praxis geöffnet ist und wir alle erdenklichen zusätzlichen Hygienemaßnahmen ergriffen haben, sagen viele Patienten aus Sorge um ihre Gesundheit ihre Termine ab.“

Gleichzeitig sei jeder Patient ein Risiko für den Arzt. „Ich bin bei jeder Behandlung nah am Mund, anders ist es nicht möglich. Da das Virus hauptsächlich über den Speichel und Tröpfchen verbreitet wird, ist der Mund-Rachen-Raum, in dem wir arbeiten der größte Risikobereich„. Dennoch betont der Zahnarzt: „Wir führen alle notwenigen Behandlungen durch. Nur auf Zahnreinigungen verzichten wir, da hier besonders viel Aerosol (feine Tröpfchen) entsteht, das lange in der Luft verweilt.

Welche Hygienemaßnahmen führt er dagegen ins Feld? „Wir haben den Betrieb in zwei Schichten aufgeteilt, um auf eine eventuelle Infektion innerhalb der Praxis verzichten zu können und das Infektionsrisiko untereinander zu minimieren. Unsere Patienten betreten die Praxis einzeln, geben gezielt Auskunft über ihren Gesundheitszustand und werden dann direkt in das Behandlungszimmer geleitet, damit es nicht zu unnötigen Kontakten im Wartezimmer kommt.

Einen positiven Corona-Fall habe es in der Praxis nicht gegeben. „Dennoch sind wir vorbereitet und haben entsprechende Schutzausrüstungen in Form von Masken, Handschuhen, Kitteln, Schutzvisieren und Kopfhauben bereitgetsellt, um jeden behandeln zu können.

Die Hygienestandards in Zahnarztpraxen seien ohnehin schon immer sehr hoch gewesen, sagt Benedikt Kempkes. „Im Baumarkt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln ist meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit von kontaminierten Flächen viel größer.“

Der Unparteiische kenne niemanden persönlich, der infiziert oder krank sei. „Die Infektionszahl in meinem Heimatkreis ist sehr gering. Ich selbst halte mich an die Regeln und hatte außerhalb der Praxis und meiner Familie keinen Kontakt.“

Apropos Familie: Diese habe von der Krise profitiert – denn während der spielfreien Zeit hatte Kempkes wieder mehr Zeit für seine Frau und die beiden Kinder. „Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, sind gemeinsam Rad gefahren oder haben mit den Kindern im Garten gespielt.“

Ein Fitnessstudio hat er zum Glück im Haus – und als Joggingpartner diente Hündin Nala. So war auch Kempkes topfit, als der Ball im Mai wieder rollte.

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