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Lange Sperre nach Kopfstoß gegen Trainer

Erst etwa fünf Wochen nach der Schlägerei fand gestern die Sportgerichtsverhandlung im Kreis Heinsberg statt. Wer kann sich nach fünf Wochen noch genau erinnern?

Damals ging es um einen Spielabbruch bei einem Kreisligaspiel in Scherpenssel mit fünf Verletzten und einer Messerattacke.

Die beteiligten Vereine während der etwa dreistündigen Sportgerichtsverhandlung waren der SV Scherpenseel und Germania Hilfahrt. Es wurden neben einem Beschuldigten von Hilfahrt (ein weiterer Beschuldigter war gar nicht erschienen) einige „wenige“ Zeugen gehört. Bei einem solchen Vorfall nur einige wenige Zeugen? Auch ein Schiedsrichterbeobachter hatte neben dem Schiedsrichter einen schriftlichen Bericht verfasst. Beide Berichte wurden verlesen.

Der Kreis Heinsberg hatte sich der Verhandlung beiladen lassen, um Anträge zu stellen. Aber Fragen wurden von den Beigeladenen nicht gestellt.

Aus Zeugenberichten wurde klar festgestellt, dass ein Zuschauer mit einem ausziehbaren Schlagstock bewaffnet auf das Spielfeld rennen wollte. Dieser wurde aber von einem Zeugen festgehalten und am Betreten des Platzes gehindert. Lt. Zeugenaussage: „Er wolle ja seinen Sohn schützen!“ Mit einem Schlagstock? Warum nimmt man zu einem Amateurfussballspiel einen Schlagstock mit? Geht’s noch? Von einem Zeugen wurde sogar von einem Messer berichtet.

Zu Beginn der Schlägerei nach dem Schlusspfiff wurde vom SV Scherpenseel das Außentor geschlossen und abgesperrt. Auch unbeteiligte Zuschauer, wie Frauen mit Kindern konnten so nicht vom Platz flüchten. Es wurde von dem verantwortlichen Schließer argumentiert, man hätte die Täter bis zum Eintreffen der Polizei nicht flüchten lassen wollen. Vor dem Tor kam es dann zu einem gewaltigen Andrang, wo dann das Tor letztendlich aufgebrochen wurde und vorher einige sogar über das Tor geklettert sind. Ist das Schließen des Tores für die Unbeteiligten schon eine Freiheitsberaubung? Ist das vereinbar mit dem Jedermannsrecht, einen Täter auch ohne Polizei festnehmen zu können. Siehe: § 127 StPO: Die Unbeteiligten waren doch keine Täter. War das Schließen des Tores verhältnismäßig?
Das Sportgericht ging auf diese Frage nicht ein. Glücklicherweise ist vor dem Tor in der Fluchtpanik dann nichts weiter passiert.

Das Sportgericht ging auch nicht auf die Fragestellung ein, ob überhaupt Platzordner am Platz waren. Die Frage wurde vom Sportgericht sogar gar nicht gestellt. Hätten gekennzeichnete Platzordner den Platzsturm der Zuschauer verhindern können? Welche Auflagen gibt es für Kreisligspiele im Kreis Heinsberg bzw. FVM zu der Frage der Stellung von Platzordnern? Keine Antwort und Frage bei der Sportgerichtsverhandlung.

Der Angriff auf den Schiedsrichter übte ein Zuschauer im Trainingsanzug aus. Lt. dem nachstehenden Video der Sprung und der Schlag mit der Faust. Es wurde von Seiten der Vereine und Zeugen mitgeteilt, der Zuschauer wäre nicht bekannt. Tatsächlich KEINE weitere Nachfrage seitens des Sportgerichtes oder des beigeladenen Fußballkreises Heinsberg. Ein Zuschauer der Gäste mit Trainingsanzug, der zu einem Auswärtsspiel seiner Mannschaft mit fährt, ist nicht bekannt? Wem will man das denn verkaufen? Unglaublich!

Auf konkrete Nachfrage nach der Verhandlung: Antwort von einem Beisitzer des Sportgerichtes. „Den Zuschauer interessiert das Sportgericht nicht. Um den soll sich die Polizei kümmern!“ Trainingsanzug und Auswärtsspiel: Also kein Vereinsmitglied, womöglich Spieler einer anderen Vereinsmannschaft von Hilfahrt? Kein Interesse beim Sportgericht? Sperre oder Strafe für einen evtl. Spieler oder Vereinsmitglied nicht interessant?

Aufzug aus dem Abschlußstatement des Vorsitzenden des Sportgerichtes nach dem Urteil:

„Wortwahl und Verrohung auf den Sportplätzen nimmt zu!“

Das Urteil:

1) Täter = Spieler von Hilfahrt, Kopfstoß gegen Trainer = ab 11. April 2022 = 30 Monate Sperre, Wiederholungstäter,
2) Täter = Spieler von Hilfahrt, Schlagen Gegenspieler, = ab 11. April 2022 = 12 Spiele Sperre. (lt. Rechts- und Verfahrensordnung hätten es max. 16 Spiel sein können).
3) Germania Hilfahrt, Ordnungsgeld wegen Verhalten der Zuschauer = 300 Euro.
4) Germania Hilfahrt, nächste drei Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit = ohne Zuschauer,
5) SV Scherpenseel, Ordnungsgeld = 150 Euro wegen Verhalten der Zuschauer,
6 + 7) gegen zwei weitere Spieler wird ein neues Verfahren eröffnet.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Alle Beteiligten haben sich eine Rechtsmittelbelehrung mitgeben lassen. Auch der Fussballkreis Heinsberg als Verfahrensbeteiligter.

Zum Thema Platzordner kein Urteil, gleichlautend zum Schließen des Tores. Skandalös ist, dass zu dem Zuschauer keine Ermittlungen des Sportgerichtes erkennbar waren. Ob das Urteil zu milde ist, mag gerne kommentiert werden.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Rolf Scheib

    Was soll man da sagen. Wenn man so weiter macht mit den milden Urteilen braucht man sich nicht zu wundern wenn es da keine Besserungen gibt. Für mich gäbe es knallharte Strafen und zwar: Lebenslängliche Sperren für die Spieler, strafrechtliche wird es ohnehin geben, wenn die Geschädigten hoffentlich klagen. Hoffentlich finden die auch einen Richter der mal einen in den Knast schickt und eine hohe Geldstrafe verhängt. Als Richter würde ich auch ggf. wenn das möglich wäre, den Führerschein beschlagnahmen und das Fahrzeug der Schläger. Weiterhin hohe vierstellige Strafe für den Verein der Wiederholungstäter spielen läßt und wenn noch ein Vorfall sofortiger Ausschluß vom laufenden Spielbetrieb, ggf. für einige Jahre. Würde ich als Arbeitgeber vom Verhalten eines oder solcher Mitarbeiter erfahren würde ich einen Grund finden um die Weiterbeschäftigung zu beenden. Es helfen nur drastische Strafen, sonst wird sich da nichts bessern.

    1. Marco

      Viel zu milde urteile, solche Leute dürften nie wieder Spielen. Ich bin selber Schiedsrichter, und wurde von Spielern als Rassist bezeichnet und verprügelt, bis die Polizei kam. Strafe für die Täter 12 Monate. Solche Typen dürften nie wieder spielen.

      1. Eine Mutter

        Meine Jungs waren bis letztes Jahr auch Schiedsrichter, sie haben beide zum Glück aufgehört wegen solcher Vorfälle.

      2. Dato S.

        Warum nannte Sie jemand „Rassist“ – so etwas ist interessant.

  2. SV mi

    Tja. So sind die vollbärtigen Ausländer. Es sind immer die gleichen. Hier muss man wirklich alle in einen Topf werfen. Da braucht mir auch keiner zu kommen, das ich Rassist bin oder das man nicht alle gleich verdächtigen kann. Es ist bei diesen Spieler immer die ausrede, das die Ehre verletzt wurde bla bla bla. ES SIND IMMER DIE GLEICHEN.

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