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Jannis Neher ist ein aufstrebender Schiedsrichter im Fußballkreis Bergstraße; sein Traum ist es, einmal Spiele der Hessenliga zu leiten.

Schiedsrichter Neher kann auch anders

Jannis Neher ist ein aufstrebender Schiedsrichter im Fußballkreis Bergstraße; sein Traum ist es, einmal Spiele der Hessenliga zu leiten.

Schon als Kind schlummerte in Jannis Neher der Wunsch, den Fußball aus mehreren Perspektiven kennenzulernen. „Die Aufgaben des Schiedsrichters haben mich schon immer interessiert und so habe ich mit 13 Jahren einen Neulingslehrgang besucht“, erinnert sich der Schüler des Starkenburg-Gymnasiums in Heppenheim an die Anfänge seiner Schiedsrichterlaufbahn zurück. Dass dies eine gute Entscheidung war, lässt sich heute relativ leicht belegen. Jannis Neher pfeift für den TSV Hambach, leitet mit 17 Jahren bereits Spiele bis zur Kreisoberliga und ist an der Linie als Schiedsrichter-Assistent bis zur Verbandsliga im Einsatz.

Bereits in der Grundschule zeichnete sich ab, dass Jannis einen besonderen Sinn für Recht und Ordnung hat. „Mir hat es schon immer gelegen, dafür zu sorgen, dass niemand benachteiligt wird und alle gleich behandelt werden. Das war irgendwie schon immer meine Aufgabe“, sieht der Jungschiedsrichter eine maßgebende Parallele seiner Persönlichkeit zu seinem Hobby, dem Pfeifen.

Neben der Tätigkeit als Schiedsrichter auf den verschiedenen Sportplätzen der Region kickt er auch noch selbst bei den A-Junioren des FC 07 Bensheim und hält sich dadurch fit. Zudem ist er begeisterter Skifahrer und verbringt seine Urlaube am liebsten in den österreichischen Skigebieten.

Kommunikative Art hilft

Sich selbst beschreibt Jannis Neher auf dem Platz als Kumpeltyp. Der Umgang auf Augenhöhe mit Spielern, Trainern und Betreuern ist ihm wichtig. „Ich versuche, das Spiel laufen zu lassen und mich selbst nicht in den Vordergrund zu drängen. Wenn die Spieler jedoch die Grenzen überschreiten, kann ich auch anders“, macht er deutlich.

Trotzdem hält er nichts davon, Entscheidungen des Schiedsrichters um jeden Preis als goldrichtig verkaufen zu müssen. „Wir Schiedsrichter machen Fehler, wie alle anderen auf dem Platz auch. Über 90 Minuten gibt es immer Situationen, über die man streiten kann. Ich versuche, viel mit den Spielern zu sprechen, das kommt gut an“, bringt Jannis trotz seines Alters bereits einen gewissen Erfahrungsschatz mit.

An sein erstes Seniorenspiel mit 15, an die Leitung des Kreispokalfinales der A-Junioren im Gespann und an sein erstes Spiel als Assistent in der Verbandsliga erinnert er sich besonders gerne zurück. „Das waren absolute Highlights bisher. Mein erstes Verbandsligaspiel als Assistent vor zwei Jahren in Viernheim vor 700 Zuschauern bleibt mir für immer in Erinnerung“, blickt der 17-Jährige stolz zurück.

Unterstützung für Schiedsrichter

Das neu ins Leben gerufene „Projekt Bergstraße“ soll dem Schiedsrichtermangel entgegenwirken und junge Schiris unterstützen. Erfahrenere Schiedsrichter arbeiten als Mentoren mit jüngeren Kollegen zusammen, fahren mit zu Spielen, geben Feedback und stehen mit Rat und Tat zur Seite. „Ich werde ebenfalls gecoacht und erhalte so ständig Tipps und Verbesserungsvorschläge rund um meine Partien“, weiß Jannis das in der Form einzigartige Projekt zu schätzen. Unterteilt wird in die Begleitung der neuen Schiedsrichter und in das Coaching aufstrebender Referees, die durch das Programm für Aufgaben in höheren Spielklassen vorbereitet werden sollen.

Jannis Neher ist ein Anwärter auf den Aufstieg in die Gruppenliga, sieht sich allerdings noch am Anfang seiner Entwicklung und ist geduldig. „Ich mache mir da keinen Druck, Spaß steht für mich im Vordergrund, wenngleich die Leitung von Spielen der Hessenliga als höchste Amateurspielklasse in Hessen ein langfristiges Ziel ist. Das wäre ein absoluter Traum für mich.“

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