Das Aufeinandertreffen von Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt im Oktober 2024 entfachte hitzige Diskussionen. Felix Brych blickt zurück.
Leverkusen/Frankfurt – Am siebten Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison diskutierten Medien und Experten primär über die Schiedsrichterleistung von Dr. Felix Brych im Duell von Bayer Leverkusen gegen Eintracht Frankfurt.
Der Unparteiische entschied in der Anfangsphase zweimal auf Elfmeter, wobei Victor Boniface an Kevin Trapp scheiterte (9.) und Omar Marmoush vom Punkt aus die zwischenzeitliche Führung für die Eintracht erzielte (16.).
Nachdem Leverkusen in Minute 71 durch Boniface in Führung gegangen war, hatte Hugo Ekitiké in der 91. Minute die Chance auf den Ausgleich – doch Jonathan Tah schubste den Franzosen, der ins freie Tor hätte köpfen können. Die Pfeife blieb diesmal stumm, die Eintracht erhielt keinen Elfmeter.
„Den einen (Elfmeter, d. Red.), den er in der Nachspielzeit geben muss, der wird nicht gegeben“, echauffierte sich Dietmar Hamann bei Sky über die Entscheidung und betonte, der Eintracht sei auch wegen des Leverkusener Elfmeters „übel mitgespielt“ worden. SGE-Coach Dino Toppmöller sagte, er sei „sprachlos“ ob der Schiedsrichterleistung, während Sportvorstand Markus Krösche die Rückendeckung für Brych von Schiedsrichter-Boss Knut Kircher kritisierte.
Selbstkritik nach Frankfurt-Spiel
Brych, der infolge eines im November 2023 erlittenen Kreuzbandrisses ausgefallen war, sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Das Spiel war das einzige nach meiner Rückkehr, mit dem ich nicht zufrieden bin“. Es sei „die Aufgabe eines Schiedsrichters, berechenbar zu sein“, doch dieser sei er nicht nachgekommen. „Man ist großzügig oder kleinlich, man läuft immer raus oder selten raus. Da habe ich gemerkt, dass man nach einer langen Verletzung erst wieder Sicherheit bekommen muss.“
Gleichzeitig wünschte sich Brych mehr Verständnis für die ersten Auftritte nach seiner Rückkehr. „Ich hatte auch das Gefühl, dass ich von Teilen der Medien nicht die nötige Zeit bekommen habe. Ich wurde, wie ich finde, ziemlich hart kritisiert“, sagte der Jurist. „Manche haben als Vergleich meine Leistung von der Euro 2021 hergenommen, aber das ist drei Jahre her, und nach einem Kreuzbandriss mit fast 50 ist es unmöglich, sofort wieder dasselbe Niveau zu erreichen.“
Zeit nach Kreuzbandriss