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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 12. Spieltag | 2. Liga

Nach einem intensiven Spieltag in der 2. Bundesliga bleibt eine frühe rote Karte im Hamburger Stadtderby in Erinnerung. Daneben analysieren wir den Umgang mit den Torhütern.

FC St. Pauli – Hamburger SV 3:0 (SR: Deniz Aytekin)

Szene 1: Sebastian Schonlau unterschätzte einen weiten Abschlag und schubste den startenden Etienne Ameniydo zu Boden. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte aufgrund der Verhinderung einer klaren Torchance die rote Karte. Korrekte Entscheidung, da kein weiterer Verteidiger eingreifen konnte und der Hamburger ganz bewusste den Arm einsetzte, als er bemerkte, dass er die Situation nicht mehr anders lösen konnte. [TV-Bilder – ab 02:20 Minute]

Szene 2: Ransford-Yeaboah Königsdörffer ging im Strafraum der Hausherren nach Kontakt mit Jakov Media zu Boden, Schiedsrichter Aytekin ließ aber weiterlaufen. Mit Recht, da der Hamburger erkennbar erst zu Boden ging, als er bemerkte, dass er den Ball nicht mehr erreichen würde. So ein Fallmuster ist absolut unnatürlich und kann keinen Strafstoß zur Folge Haben. [TV-Bilder – ab 02:55 Minute]

SpVgg Greuther Fürth – FC Hansa Rostock 2:2 (SR: Nicolas Winter)

Szene 3: John Verhoek setzte seinen Arm im Kopfballduell gegen Max Christiansen ein und erhielt hierfür die gelb-rote Karte. Korrekte Entscheidung, da der Ellenbogen bei diesem Gesichtstreffer verwarnungswürdig als Werkzeug eingesetzt wurde. [TV-Bilder – ab 07:10 Minute]

Szene 4: Kurz vor Ende kam Fürths Keeper Andreas Linde nicht an den Ball. Im weiteren Verlauf traf Max Christiansen Svante Ingelsson am Fuß, sodass Winter auf Strafstoß entschied. Das Fußfoul war klar, Fürth reklamierte allerdings ein Foul am Keeper. Allerdings zu Unrecht, da es keinen speziellen Schutz für Torhüter gibt und diese im Luftduell wie ein normaler Feldspieler behandelt werden. Damit ist eine solche Berührung nicht als Foulspiel zu bewerten und die Strafstoßentscheidung war korrekt.[TV-Bilder – ab 08:25 Minute]

Fortuna Düsseldorf – 1.FC Nürnberg 0:1 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 5: Im eigenen Strafraum sprang Jens Castrop der Ball an den Arm, Schiedsrichter Wolfgang Haslberger erhörte die Düsseldorfer Strafstoßforderungen allerdings nicht. Hier lag auch bei weitem kein strafbares Handspiel vor, da der Ball vom eigenen Körper an den in natürlicher Position hängenden Arm sprang. [TV-Bilder – ab 02:20 Minute]

Karlsruher SC – SV Darmstadt 98 1:2 (SR: Alexander Sather)

Szene 6: Patric Pfeiffer ging robust ins Luftduell mit dem Karlsruher Keeper Marius Gersbeck. Er eroberte dabei den Ball und traf ins Tor. Allerdings berührte der Ball zuvor noch Aaron Seydel am Arm. VAR Bastian Dankert überprüfte damit, was Schiedsrichter Alexander Sather auf dem Feld wohl schon geahnt hatte. Damit zählte das Tor zurecht nicht. Wäre es nur um den Körpereinsatz von Pfeiffer gegangen, hätte ein gültiges Tor vorgelegen, da Keeper, wie vorher bereits ausgeführt, im Luftduell einem Feldspieler gleichgestellt werden. [TV-Bilder – ab 04:10 Minute]

Hannover 96 – DSC Arminia Bielefeld 2:0 (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)

Szene 7: Cedric Teuchert traf für Hannover, VAR Daniel Siebert ließ aber ein mögliches Foulspiel an Christian Gebauer prüfen. Im Livebild fast nicht zu sehen, traf der Torschütze den Bielfelder leicht an der Ferse, sodass dieser zu Boden fiel. Damit gab Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck nach Ansicht der Bilder das Tor zurecht nicht. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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