You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 19. Spieltag | 2. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 19. Spieltag | 2. Liga

Die 2. Bundesliga verlief recht ereignisreich. Wir analysieren unter anderem einen fehlenden, einen zu harten Strafstoß, einen fehlenden Platzverweis und ein Abseits-Tor….

SpVgg Greuther Fürth – 1.FC Nürnberg 1.0 (SR: Tobias Stieler)

Szene 1: Florian Hübner trat Dickson Abiama im eigenen Strafraum auf den Fuß, Schiedsrichter Tobias Stieler ließ aber laufen. VAR Sören Storks griff ein und schickte den Referee vor den Bildschirm. Dort erkannte er das Foulspiel und entschied zu Recht auf Strafstoß für Fürth. [TV-Bilder – ab – 00:10 Minute]

Szene 2: Florian Hübner hielt Simon Asta fest und hätte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Schiedsrichter Stieler entschied auf Handspiel der Fürthers und VAR Sören Storks griff aufgrund der Nähe von Jan Gyamerah nicht ein. Das ist nachvollziehbar, da der Ball in dessen Richtung lief und die Distanz sehr gering war. Daher war es in Ordnung nicht von einer klar fehlenden „Notbremse“ zu sprechen. Definitiv wäre aber die gelb-rote Karte für Hübner fällig gewesen. [TV-Bilder – ab 02:55 Minute]

FC St. Pauli – Hannover 96 2:0 (SR: Timo Gerach)

Szene 3: Maximilian Beier wurde von zwei Verteidigern in die Zange genommen. Dabei spielte keiner den Ball, wohl aber brachte Karol Mets den Gästestürmer zu Fall. Schiedsrichter Timo Gerach ließ weiterlaufen und VAR Patrick Alt griff nach kurzer Prüfung auch nicht ein. Das ist eine Szene, bei der dem Schiedsrichter am Video nicht viel neues gezeigt werden kann. Den klaren Fußkontakt bewertete Gerach im Feld schon als nicht ausreichend, sodass hier keine neuen Erkenntnisse geliefert werden können. Allerdings muss man sagen, dass der Verteidiger schlicht und einfach statt dem Ball den Fuß traf und damit spricht schon viel für einen Strafstoß. [TV-Bilder – ab 00:15 Minute]

VAR-Drama: Hannover tobt wegen Abseits-Tor

Höchst umstrittene Entscheidung, es sieht nach Abseits aus.

Szene 4: Connor Metcalfe traf zum 2:0, Assistent Tobias Endriß signalisierte allerdings eine Abseitsstellung. VAR Alt überprüfte und korrigierte die Entscheidung, was Fragen aufwirft. In den TV-Bildern wird eine Linie gezeigt, die nicht korrekt erscheint. Mit solch technischen Dingen sind wir sehr vorsichtig, allem Anschein nach zählte hier aber ein Tor aus Abseitsposition. [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

Szene 5: Der bereits verwarnte Phil Neumann kam zu spät und grätschte seinen Gegenspieler um. Wegen der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs zeigte ihm Gerach die gelb-rote Karte. [TV-Bilder – ab 03:30 Minute]

SC Paderborn – Fortuna Düsseldorf 4:1 (SR: Tobias Reichel)

Szene 6: Julian Justvan grätschte Michal Karbownik ab, sodass Schiedsrichter Tobias Reichel auf Strafstoß für Düsseldorf entschied. VAR Benjamin Brand überprüfte die Entscheidung, korrigierte aber nicht. Das war eher falsch, da der Paderborner schon kompromisslos grätschte, aber zuerst den Ball spielte und dabei nicht mit übermäßiger Härte agierte. Glück für Düsseldorf, dass der Strafstoß bestehen blieb. (06:00)

Michal Karbownik verfehlte im eigenen Strafraum den Ball und traf stattdessen Julian Justvan an der Wade. Schiedsrichter Reichel gab wieder Strafstoß, der dieses Mal vertretbar war. Der Kontakt war zwar nicht allzu heftig, rechtfertigt aber einen Pfiff. [TV-Bilder – ab 08:10 Minute]

SSV Jahn Regensburg – Arminia Bielefeld 1.3 (SR: Sven Waschitzki)

Szene 7: Ramos und Owusu krachten beide mit den Köpfen zusammen. Vorab. Diese strittige Entscheidung ist in keiner der verfügbaren TV-Highlights zu sehen. Wir haben uns daher den Hintergrund und die DFB-Meinung geben lassen. Die Nr. 3 von Bielefeld und die Nr. 9 von Regensburg prallen mit den Köpfen zusammen. Da sagen die Schiedsrichter immer Kopf an Kopf. So auch hier und Schiedsrichter-Ball. Die Nr. 9 Regensburg köpfte den Ball minimal vor der Kopfberührung. dadurch noch in Ordnung auf Kopf an Kopf zu entscheiden. Die zwei kommen vielleicht 2 Zehntelsekunden zu spät und treffen dadurch den Ball nicht mehr. Aufgrund diesen engen zeitlichen Zusamenhangs wird dies so noch akzeptiert, aber viel größer hätte der zeitliche Abstand nicht sein dürfen..

Hansa Rostock – Hamburger SV 0:2 (SR: Tobias Welz)

Szene 8: Der vermeintliche Ausgleich durch John Verhoek zählte wegen einer Abseitsstellung nicht, obwohl ein Hamburger zuletzt am Ball war. Hier zeigte sich die veränderte Abseitsauslegung. Richtig, die Abseitsposition als strafbar zu bewerten, da der Hamburger den Ball nicht kontrolliert spielte. [TV-Bilder – ab 04:10 Minute]

Szene 9: Der bereits verwarnte Damian Rossbach kam Bakery Jutta nicht hinterher und warf sich diesem dann in den Laufweg. Schiedsrichter Tobias Welz zeigte dem Rostocker wegen der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs die gelb-rote Karte. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 04:50 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.