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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 24. Spieltag | 2. Liga

Am vergangenen Wochenende war in der 2. Bundesliga einiges los. Wir analysieren unter anderem den Unterschied zwischen Nachtreten und Nachtreten, sowie einen ganz eindeutig verpassten VAR-Eingriff.

1.FC Kaiserslautern – SV Sandhausen 2:1 (SR: Dr. Max Burda)

Szene 1: Kevin Kraus versuchte, gegen Alexander Esswein zu klären, traf dabei aber den Gegner. Das sieht sehr verdächtig nach einem strafstoßwürdigen Foulspiel aus, dachte sich wohl auch VAR Markus Schmidt und prüfte die Szene. Allerdings stellen sich hier einige Fragen im Bezug auf den Ort des Vergehens und den eigentlichen Kontakt. Deshalb ging es nach dem Check auch ohne Strafstoß weiter, was für den Fall, dass die vorliegenden Fernsehbilder die einzig verfügbaren sind, auch nachvollziehbar ist. Es braucht eben den letzten bildlichen Beleg, den es so einfach nicht geben kann. Umgekehrt hätte wohl auch eine Strafstoßentscheidung Bestand gehabt. [TV-Bilder – ab 00:20 Minute]

Szene 2: Boris Tomiak traf für Kaiserslautern, es wurde aber eine Abseitsstellung von Philipp Hercher gecheckt, welcher vor Patrick Drewes stand. Möglicherweise stand der Lauterer in der ‚line of Vision‘, was aber wieder nicht wirklich bildlich belegt werden konnte. Die klare und eindeutige Aktion konnte dagegen ausgeschlossen werden. So blieb Schiedsrichter Dr. Max Burda erneut nichts anderes übrig, als bei der ursprünglichen Entscheidung zu bleiben. [TV-Bilder – ab 01:40 Miute]

Szene 3: Hamadi Al-Ghaddioui sprang nach einer Ecke mit dem Ellenbogen zum Ball und berührte diesen. Wieder schaltete sich VAR Schmidt ein und konnte dieses Mal zu einem eindeutigen Ergebnis kommen. Das war ein klares und eindeutiges Handspiel, sodass es zurecht den Strafstoß für Kaiserslautern gab. [TV-Bilder – ab 02:45 Minute]

Arminia Bielefeld – SV Darmstadt 98 3:1 (SR: Dr. Felix Brych)

Szene 4: Filip Stojikovic verlor den Ball und trat dann in Richtung von Sebastian Vasiliadis aus. Dabei trat der Darmstädter nur in die Luft, sodass Schiedsrichter Dr. Felix Brich die Beteiligten lediglich beruhigte. Laut Regelwerk ist auch der Versuch einer Tätlichkeit strafbar, allerdings ist das kein Weg, der im Profibereich eingeschlagen wird. Das hat zwar wenig regeltechnischen Hintergrund, ist aber nunmal die Auslegung, die sich mit der Zeit entwickelt hat. Dennoch wäre ein Zeichen in Form der gelben Karte eindeutig angebracht gewesen. [TV-Bilder – ab 00:20 Minute]

FC St.Pauli – SpVgg Greuther Fürth 2:1 (SR: Felix Zwayer)

Szene 5: Gideon Jung vertändelte den Ball gegen Lukas Daschner und hielt diesen fest. Da der Angreifer zum Zeitpunkt des Foulspiels eine klare Torchance inne hatte, zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer die glatt rote Karte. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

Fortuna Düsseldorf – 1.FC Heidenheim 1:1 (SR: Daniel Schlager)

Szene 6: Nach einem Ballverlust trat Denis Thomalla gegen Andre Hoffmann nach und sah von Schiedsrichter Daniel Schlager die rote Karte. Im Gegensatz zur Szene in Bielefeld wurde hier der Gegenspieler nunmal getroffen, sodass es sich hier um eine Tätlichkeit und eine rote Karte handelte. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

Hannover 96 – Hansa Rostock 1:1 (SR: Daniel Siebert)

Szene 7: Maximilian Beier traf zur Hannoveraner Führung, allerdings spielte Sebastian Ernst den Ball zuvor auf Kopfhöhe von Nico Neidhart. Korrekt von VAR Timo Gerach, hier einzugreifen, sodass Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer zurecht aberkennen konnte. [TV-Bilder – ab 00:20 Minute]

Karlsruher SC – Hamburger SV 4:2 (SR: Sascha Stegemann)

Szene 8: Javi Montero lief Fabian Schleusener in die Hacken, sodass dieser zu Boden ging. Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte dem bereits verwarten Hamburger die gelb-rote Karte. Allerdings hatte der Karlsruher bei unmittelbar bevorstehender Ballkontrolle eine klare Torchance vor sich. Hier hätte es die rote Karte geben müssen [TV-Bilder – ab 04:15 Minute]

Szene 9: Fabian Schleusener traf zum 4:2, allerdings hatte Jerome Gondorf den Ball zuvor im Mittelfeld eindeutig strafbar mit der Hand in der Angriffsphase gespielt. Schiedsrichter Stegemann stand hinter der Szene und sah den Ball hier ziemlich sicher nicht, VAR Bastian Dankert hätte allerdings zwingend korrigierend eingreifen müssen!

Szene 10: Nach dem Tor benahm sich HSV-Coach Tim Walter ganz deutlich daneben! Was er sagte, wissen wir nicht. Dann schubste er allerdings Assistent Christof Günsch, was ihm eine Ein-Spiel-Sperre einbrachte. Bei allen Emotionen, aber das geht hinsichtlich der Vobildwirkung nicht! [TV-Bilder – ab 05:00 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Wenn jemand noch Videomaterial hat (an diesem Wochenende insb. aus St.Pauli und Karlsruhe), dann reichen wir gerne eine Analyse nach.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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