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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 2. Spieltag | 2. Liga

In der 2. Bundesliga hatten die Unparteiischen gut zu tun und lösten die Aufgaben zu einem großen Teil zufriedenstellend. Nur in Nürnberg lief es nicht so rund.

Hertha BSC – SV Wehen Wiesbaden 0:1 (SR: Florian Lechner)

Szene 1: Florian Carstens berührte einen Schuss im eigenen Strafraum mit dem angelegten Arm. Schiedsrichter Florian Lechner entschied auf Strafstoß, VAR Patrick Hanslbauer griff allerdings schnell ein und korrigierte. So gab es den Handelfmeter für Berlin zu Recht nicht, da keine strafwürdige Vergrößerung der Körperfläche vorlag. [TV-Bilder – ab 04:40 Minute]

Bewertung im kicker: 

Den zunächst gegebenen Handelfmeter (58., Carstens nach Reese-Schuss) nach Ansicht der Videobilder zurückzunehmen, war die richtige Entscheidung (Arm war angelegt, Nahdistanz). Auch nachvollziehbar, den bereits verwarnten Fechner für sein Foul an Tabakovic (51.) nicht mit Gelb-Rot zu sanktionieren. Note: 2,5.

FC Schalke 04 – 1.FC Kaiserslautern 3:0 (SR: Harm Osmers)

Szene 2: Andreas Luthe lief mit schlechtem Timing aus seinem Tor und brachte Tomas Ouwejan zu Fall. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte aufgrund der Verhinderung einer klaren Torchance die rote Karte für den Schalker Torhüter. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:35 Minute]

Szene 3: Der bereits verwarnte Boris Tomiak hielt Cedric Brunner auf dessen Weg in den Strafraum fest. Schiedsrichter Osmers hatte wenig andere Wahl, als dem Lauterer die gelb-rote Karte zu zeigen. Es ist immer schade, dass für klare Szenen „Fingerspitzengefühl“ gefordert wird. Es sollte viel mehr gefragt werden, warum der Spieler diese Aktion begeht. Korrekte Entscheidung, den Platzverweis zu verhängen! [TV-Bilder – ab 03:55 Minute]

Szene 4: In der Folge verwehrte Osmers den Lauterern allerdings eine Ecke, worauf im Gegenstoß das 2:0 fiel. Das ist schade, aber selbstverständlich nichts für den Videobeweis. Dieser darf bei falschem Start in die fragliche Spielsequenz nicht genutzt werden! Außerdem ist es ein völlig normales Verhalten, als Schiedsrichter bei Zweifeln nicht auf Eckstoß, sondern auf Abstoß zu entscheiden, da aus diesem zumindest nicht unmittelbar ein Tor folgen wird. Dass hier natürlich falsch entschieden wurde und im Gegenzug ein Tor fiel, ist natürlich unglücklich.

Bewertung im kicker:

Die beiden Platzverweise waren korrekt, aber auch völlig unstrittig, die allgemeine Linie überschritt häufig das Maß an Großzügigkeit. Note: 3,5.

FC St.Pauli – Fortuna Düsseldorf 0:0 (SR: Daniel Schlager)

Szene 5: Karol Mets trat Jona Niemiec mit der offenen Sohle gegen das Knie und erhielt von Schiedsrichter Daniel Schlager die glatt rote Karte! Eine äußerst gefährliche Aktion, die zurecht mit einem Platzverweis sanktioniert wurde! [TV-Bilder – ab 05:55 Minute]

Bewertung im kicker:

Lag in einer kniffligen Partie fast immer richtig, zog sich St. Paulis Zorn auch beim völlig unstrittigen Platzverweis für Mets (rüder Tritt gegen Niemiec, 83.) zu Unrecht zu. Note: 1,5.

Holstein Kiel – SpVgg Greuther Fürth 2:1 (SR: Tobias Reichel)

Szene 6: Jonas Urbig verfehlte im eigenen Strafraum den Ball und traf stattdessen Shuto Machino. Schiedsrichter Tobias Reichel entschied auf Strafstoß für Kiel und hatte damit auch recht. Sicher nahm Machino den Kontakt dankend an, tat aber selbst nichts im Sinne eines Abgestellten Fußes oder ähnlichem. [TV-Bilder – ab 04:55 Minute]

Bewertung im kicker:

Sorgte für viele Diskussionen ob seiner Zweikampfauslegung. Die Elfmeter-Entscheidung nach Urbig-Foul an Machino (69.) war sehr zweifelhaft, der VAR schritt aber nicht ein. Note: 3,5.

SV Elversberg – Hansa Rostock 1:2 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 7: Semih Sahin bekam den Ball im eigenen Strafraum an den Arm, Schiedsrichter Dr. Robert Kampka ließ das Spiel aber weiterlaufen. Zu Recht, da der Arm des Elversbergers angelegt war. [TV-Bilder – ab 01:40 Minute]

Szene 8: Sapreet Singh fiel im eigenen Strafraum in Luca Schnellbacher hinein, worauf Schiedsrichter Kampka auf Strafstoß für Elversberg entschied. Vertretbarer Pfiff, was auch VAR Michael Bacher so sah und nicht korrigierte. Rostocks Keeper Kolle konnte den Strafstoß allerdings parieren, worauf Wahid Faghir in den Strafraum lief und das vermeintliche 2:0 erzielte. Allerdings meldete sich nun VAR Bacher: Faghir lief zu früh in den Strafrum, sodass der Treffer nicht zählen konnte und es mit einem indirekten Freistoß für Rostock weiterging. [TV-Bilder – ab 03:40 Minute]

Bewertung im kicker:

Lag bei allen kniffligen Entscheidungen richtig, gute Spielführung, die Nachspielzeit von fast 15 Minuten war allerdings diskutabel. Note: 2,5.

Herzlichen Glückwunsch zum Schiedsrichter des Spieltags, Dr. Robert Kampka. 🤝👌👍

Karlsruher SC – Hamburger SV 2:2 (SR: Dr. Felix Brych)

Szene 9: Levin Öztunali bekam den Ball im eigenen Strafraum an den Arm, Schiedsrichter Dr. Felix Brych ließ allerdings weiterlaufen. Zu Recht, da im Moment des Kontakts keine Vergrößerung der Körperfläche vorlag. [TV-Bilder – ab 02:50 Minute]

Bewertung im kicker:

Souveräne Spielleitung, war konsequent und zeigte trotzdem das nötige Fingerspitzengefühl, als er Ramos nach dessen Foul an Heise nicht Gelb-Rot zeigte (52.); einziger Makel, dass er Hadzikadunic für dessen Foul an Rossmann nicht mit der Gelben Karte verwarnte (10.). Note: 2,5.

1.FC Nürnberg – Hannover 96 2:2 (SR: Patrick Alt)

Szene 10: Johannes Geis erwischte Nicolo Trisoldi im eigenen Strafraum am Bein. Schiedsrichter Patrick Alt entschied auf Strafstoß. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 00:25 Minute]

Szene 11: Jamie Lawrence grätschte im eigenen Strafraum gegen Cedric Teuchert, worauf Schiedsrichter Alt erneut auf Strafstoß entschied. VAR Christian Dingert bat zum Videostudium, da der Nürnberger eine Menge Ball getroffen hatte. Am Bildschirm blieb Alt allerdings bei seiner Entscheidung, die eher falsch ist. [TV-Bilder – ab 01:45 Minute]

Szene 12: Daichi Hayashi ging gegen Bright-Arrey Mbi zu Boden, worauf Alt zum dritten Mal auf Strafstoß entschied. Erneut bat VAR Dingert den Unparteiischen nach außen und auch in dieser Szene blieb Alt bei seiner Entscheidung. In diesem Fall handelte es sich allerdings um eine klare Fehlentscheidung! Hayashi stellte sein Bein vor den Gegner und ließ sich fallen. Das ist niemals ein Foulspiel! [TV-Bilder – ab 05:05 Minute]

Bewertung im kicker:

Beeinflusste mit einer unfassbaren Fehlentscheidung trotz Videocheck beim Nürnberger Elfmeter (FCN-Spieler Hayashi hatte in Wirklichkeit Arrey-Mbi gefoult) den Spielausgang, auch zuvor ohne erkennbare Linie. Note: 6.

Quelle: ig-schiedsrichter.de/fs

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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