Die Schiedsrichter der 3. Liga hatten viele enge Entscheidungen zu treffen. Meist gelang es ihnen gut. Wir analysieren Foul- und Handspiele, Ausbälle und dunkler eingefärbte Karten.
VfL Osnabrück – 1.FC Saarbrücken 2:2 (SR: Patrick Schwengers)
Szene 1: Richard Neudecker ging im gegnerischen Strafraum nach Duell mit Maxwell Gyamfi zu Boden, Schiedsrichter Patrick Schwengers ließ aber weiterlaufen. Hier gab es durchaus einen Kontakt, im TV-Bild ist aber auch gut erkennbar, dass der Saarbrücker darauf bedacht war, irgendwie den Kontakt herzustellen. Das Bein des Osnabrückers stand hier sicherlich nicht ganz geschickt, die bessere Entscheidung war aber dennoch, weiterspielen zu lassen, da es schon wie ein gewollter gesuchter Kontakt wirkte. [TV-Bilder – ab 01:38:00 Minute]
FC Ingolstadt 04 – SV Wehen Wiesbaden 2:3 (SR: Florian Exner)
Szene 2: Ingolstadts Torhüter Marius Funk versuchte, einen hohen, seiner Meinung nach schon im Toraus befindlichen Ball zu fangen. Assistent Jan Dennemärker war allerdings der Meinung, dass sich der Ball erst dann im Aus befand, als Funk wenige Schritte später zum stehen kam. So gab es dann den Eckstoß, aus dem das 2:3 resultierte. Leider lag der Assistent mit seiner Einschätzung daneben, da sich der Ball bereits beim ersten Kontakt durch den Keeper im Aus befand. [TV-Bilder – ab 01:46:00 Minute]
Szene 3: Benedict Hollerbach traf Dominik Franke mit sehr hohem Bein am Kopf. Schiedsrichter Florian Exner zeigte dem Wiesbadener hierfür die gelbe Karte. Man kann im Video sehr gut erkennen, dass sich Exner bei der Farbe der Karte nicht allzu sicher war. Verständlich, denn hier spricht einiges für einen Platzverweis. Bei Treffer am Kopf läuten die Alarmglocken immer, dennoch wirkte das Foulspiel auch irgendwie unglücklich und nicht gewollt. Am Ende muss man aber trotzdem sagen, dass die rote Karte die etwas bessere Wahl gewesen wäre. [TV-Bilder – ab 01:51:50 Minute]
SV Elversberg – SV Waldhof Mannheim 1:0 (SR: Mitja Stegemann)
Szene 4: Der bereits verwarnte Kevin Conrad kam zu spät und trat Bentley Baxter Bahn auf den Knöchel. Schiedsrichter Mitja Stegemann zeigte dem Elversberger die gelb-rote Karte. Richtige Entscheidung nach diesem eindeutig rücksichtslosen Foulspiel. [TV-Bilder – ab 02:51 Minute]
Viktoria Köln – TSV 1860 München 1:1 (SR: Tom Bauer)
Szene 5: Leandro Morgana konnte im eigenen Strafraum gegen Simon Stehle nicht klären und grätschte den Kölner anschließend um. Schiedsrichter Tom Bauer entschied sofort auf Strafstoß für Köln. Recht klar korrekte Entscheidung aufgrund des Beinstellens. [TV-Bilder – ab 0:53 Minute]
Szene 6: Deutlich komplizierter wurde es, als Joseph Boyamba an Jamil Siebert vorbei ging und zu Fall kam. Hier ließ Schiedsrichter Bauer weiterlaufen, worauf dann eine Rudelbildung folgte und der Münchener, sowie Patrick Sontheimer, die gelbe Karte sahen. Man kann dem Unparteiischen hier wieder folgen, da keine aktive Bewegung des Kölners erkennbar ist. Außerdem ist der Kontakt auch nur zu erahnen, sodass man zu dem Schluss kommen kann, dass Boyamba hier einfach einen Strafstoß erzwingen wollte, auch wenn ein Strafstoß wegen des Kontakts, der durchaus reichen könnte, vertretbar wäre. [TV-Bilder – ab 2:02 Minute]
SpVgg Bayreuth – RW Essen 1:1 (SR: Mario Hildenbrand)
Szene 7: Felix Bastians berührte den Ball im Essener Strafraum mit seiner hoch erhobenen Hand, Schiedsrichter Mario Hildenbrand ließ das Spiel aber weiterlaufen. Sehr knifflige Situation, da der Ballkontakt unstrittig ist, dabei aber die Frage ist, ob es sich um eine Balancebewegung nach dem Kopfballduell handelte. Allerdings muss man schon fragen, ob der Arm dann voll durchgestreckt nach oben zeigen muss. Schwer zu bewerten, den Strafstoß hätte man aber durchaus geben können. [TV-Bilder -ab 48:00 Minute]
Szene 8: Der bereits verwarnte Moritz Römling trat Marcel Götz unglücklich gegen das Knie und erhielt von Schiedsrichter Hildenbrand die gelb-rote Karte. Absolut vertretbare Entscheidung, da man bei einem Tritt in dieser Höhe schnell von einem rücksichtslosen Foulspiel ausgehen kann und ein Treffer am Knie eine hohe Verletzungsgefahr mit sich bringt. [TV-Bilder – ab 02:00:00 Minute]
Szene 9: Christoph Menninger holte an der Seitenlinie Cedric Harenbrock rüde von den Beinen und erhielt die gelbe Karte. Der wild protestierende Essener Ersatzkeeper erhielt dabei zudem die verdiente Verwarnung. Gute Präsenz von Hildenbrand hier, der so die wohl sichere Rudelbildung verhinderte. Auch die Verwarnung für den Bayreuther war angemessen, da der Ball noch spielbar war und der Treffer nicht brutal war. [TV-Bilder – ab 02:06:50 Minute]
Hallescher FC – SV Meppen 1:1 (SR: Nico Fuchs)
Szene 10: Sören Reddemann befand sich vor einem Eckstoß im Gerangel mit Christoph Hemlein. Der Meppener ging in der Folge extrem theatralisch zu Boden und es entwickelte sich ein wildes Rudel. Schiedsrichter Nico Fuchs sah sich das Geschehen in aller Ruhe an und verhängte zwei Verwarnungen. Gute Reaktion des Schiedsrichterteams! Die ursprüngliche Aktion gegen Hemlein war auch absolut keine Tätlichkeit, da sich der Hallenser nur losreißen wollte und keine Schlagbewegung zu sehen ist. [TV-Bilder – ab 02:20:30 Minute]
also muss ein Tritt erst brutal sein und eine Verletzung nach sich ziehen, um eine rote Karte wert zu sen. Ansonsten kann man nach herzenslaune auf den Knochen rumtrampeln….
Umkerschluß aus der Reaktion auf das Menninger-Foul. Selbst Bayreuther Zuschauer meinten, dass das bis Rehio in jeder Liga zum fliegen reicht, aber nicht in der 3. Liga