You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 12. Spieltag | 3. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 12. Spieltag | 3. Liga

Am vergangenen Wochenende standen in der 3. Liga zahlreiche Konfliktsituationen zwischen den Spielern im Mittelpunkt. Außerdem ging es mal wieder ums Handspiel.

Rot-Weiß Essen – Dynamo Dresden 1:1 (SR: Tom Bauer)

Szene 1: Jonathan Meier zog Andreas Wiegel lange am Trikot, ehe sich dieser losriss und mit seinem Bein nachtrat. Schiedsrichter Tom Bauer zeigte dem Dresdener die unproblematische gelbe Karte und schickte den Essener mit der roten Karte vom Feld. Viele stellten sich nun die Frage, ob die Aktion des Esseners die rote Karte wirklich wert war. Dies ist zu bejahen, da beim losreissen das Bein nicht wirklich dazugehört. Damit ist die rote Karte wegen Nachtretens vertretbar, auch wenn das Vergehen nicht sonderlich hart war. [TV-Bilder – ab 2:25 Minute]

Szene 2: Daniel Heber berührte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand, Schiedsrichter Bauer ließ aber weiterlaufen. Eine sehr knifflige Szene. Man könnte durchaus zu dem Schluss kommen, dass der Armkontakt aus der Laufbewegung des Esseners resultierte und somit keine Absicht vorliegt. Aber tendenziell sehen wir dennoch eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche, weil er mit der Armhaltung schon bewusst das Risiko eingeht, den Ball zu blocken. Da würde selbst ein Video-Assistent sicher nicht reingehen, wenn ich nur solche Bilder dem Schiedsrichter zeigen kann. Trotzdem hätte es hier für uns einen Handelfmeter geben müssen.  Damit war es wohl falsch, das Spiel laufen zu lassen. [TV-Bilder – ab 02:04:20 Minute]

Borussia Dortmund II – MSV Duisburg 2:0 (SR: Felix Bickel)

Szene 3: Franz Pfanne blockte einen Ball im eigenen Strafraum mit dem Ellenbogen, Schiedsrichter Felix Bickel ließ das Spiel aber weiterlaufen. Allerdings führte der Dortmunder seinen Arm hier aktiv zum Ball. Damit lag ein strafbares Handspiel vor und es hätte den Strafstoß für Duisburg geben müssen. [TV-Bilder – ab 1:25 Minute]

Szene 4: Vorweg. Diese Situation sind in beide Richtungen auslegbar. Sowohl Rot wegen Nachtretens und eine Gelbe Karte wegen Unsportlichkeit ist möglich. Hier ist die Entscheidung des Schiedsrichters zu akzeptieren. Sebastian Mai kickte in einer Spielruhe Abdoulaye Kamara gegen das Bein und erhielt hierfür die gelbe Karte. Von der Beschreibung ausgehend kann man hier auf ein feldverweiswürdiges Vergehen schließen. Allerdings sieht der Tritt im Video nicht besonders hart aus und der Ball ist doch in spielbarer Nähe. Was Mai da Unnötiges mit dem Ball tun wollte, dafür haben wir keine Erklärung, er verfehlte diesen aber schlichtweg und traf dabei seinen Gegenspieler. Die Einstufung als einfache Unsportlichkeit ist damit aus unserer Sicht auch wegen uneindeutiger Bilder gerade noch zutreffend undvertretbar. Man kann hier aber auch durchaus ein Nachtreten und damit eine rote Karte begründen. [TV-Bilder – ab 01:23:55 Minute]

VfL Osnabrück – TSV 1860 München 0:2 (SR: Richard Hempel)

Szene 5: Leandro Morgalla agierte im eigenen Strafraum recht ungestüm gegen Felix Higl und traf diesen an der Ferse. Osnabrück forderte einen Strafstoß, Schiedsrichter Richard Hempel pfiff aber nicht. Das hätte er aber besser getan, denn hier lag ein klares Fußfoul vor, weshalb der Strafstoß zu verhängen gewesen wäre. [TV-Bilder – ab 1:34 Minute]

1.FC Saarbrücken – FSV Zwickau 3:2 (SR: Eric Weisbach)

Szene 6: Eine bittere Fehlentscheidung dann kurz vor der Halbzeit. Als Jänike eine von der linken Seite in den Strafraum geschlagene Flanke mit dem weit vom Körper abgespreizten blockte. Das ist ein strafbares Handspiel und hätte demzufolge Handelfmeter für Zwickau geben müssen. [TV-Bilder – ab 1:31 Minute]

Szene 7: Robin Ziegele wurde von Julian Günther-Schmidt längere Zeit am Arm festgehalten und revanchierte sich mit einem kräftigen Schubser. Schiedsrichter Eric Weisbach agierte konsequent und verwarnte beide Spieler. Da der Zwickauer bereits verwarnt war, wurde er mit der gelb-roten Karte vom Feld geschickt. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 2:27 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.