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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 26. Spieltag | 3. Liga

In unserer wöchentlichen Spieltagsanalyse rund um den vergangenen Spieltag der 3. Liga haben wir dieses Mal einige Szenen, welche wir genauer betrachten mussten. Im Gesamtpaket liegt leider ein eher schwacher Spieltag hinter einigen Schiedsrichtern. Wir schauten uns die strittigsten Szenen genauer an:

SR-Experte Felix Stark

Von: Felix Stark

FC Ingolstadt – SC Freiburg II 2:3 (SR: Tom Bauer)

Szene 1: Leon Guwara streckte im eigenen Strafraum seinen Arm sehr weit vom Körper ab und berührte damit den Ball. Schiedsrichter Tom Bauer ließ das Spiel weiterlaufen und lag damit falsch. Hier lag ein äußerst unbeholfenes Handspiel vor, was die Sache für Unparteiische häufig schwerer macht. Dabei geht es immer um die mögliche Absicht, die für gewöhnlich so gut wie nie vorliegt. Ab wann man diese aber unterstellen muss, da so gravierend ins Spiel eingegriffen wird, ist die Frage. Hier lag wohl eher ein strafbares Handspiel vor, da der Ball erwartbar war und ohne die Berührung mit dem Arm bei einem weiteren Freiburger angekommen wäre. [TV-Bilder – ab 1:10 Minute]

Szene 2: Fabian Rüdlin schob Jannik Mause im eigenen Strafraum leicht weg, worauf Schiedsrichter Bauer auf Strafstoß entschied. Leider lag er auch hier daneben. Das war viel zu wenig, um hier auf Strafstoß zu entscheiden. Darüber beschwerte sich Freiburgs Co-Trainer Uwe Stein in dem er in konfrontierender Absicht auf das Spielfeld lief. Schiedsrichter Bauer zückte nach dem Halbzeitpfiff noch Rot. Auch wenn er Recht hat, kann er den Unparteiischen nicht so derart angehen, denn Trainer haben eine besondere Vorbildfunktion. Da der Referee sich noch auf dem Feld befand, kann er auch noch Karten zeigen. [TV-Bilder – ab 2:00 Minuten]

Szene 3: Der bereits verwarnte Bryang Kayo riss Mika Baur im Mittelfeld zu Boden und verhinderte damit einen aussichtsreichen Angriff. Bauer hatte gar keine andere Wahl, als den Ingolstädter mit der gelb-roten Karte vom Platz zu schicken. [TV-Bilder – ab 2:30 Minuten]

Arminia Bielefeld – SpVgg Unterhaching 1:2 (SR: Mario Hildenbrand)

Szene 4: Raphael Schifferl brachte einen Ball aufs Bielefelder Tor, den Jonas Kersken erst hinter der Linie klären konnte. Assistent Philipp Hofheinz signalisierte zurecht, dass ein korrektes Tor vorlag. [TV-Bilder – ab 0:36 Minute]

Szene 5: Nils Ortel traf im eigenen Strafraum das Bein von Fabian Klos, worauf Schiedsrichter Mario Hildenbrand zurecht auf Strafstoß entschied. Der Hachinger wollte den Ball wegschlagen, traf aber nur Klos in den Hacken. [TV-Bilder – ab 2:29 Minuten]

Szene 6: Maximilian Großer traf Aaron Keller kurz vor dem eigenen Strafraum am Bein. Schiedsrichter Hildenbrand zeigte dem Bielefelder die gelbe Karte. Jedoch lag zum Zeitpunkt des Foulspiels eine klare Torchance vor, sodass die rote Karte die richtige Entscheidung gewesen wäre. [TV-Bilder – ab 2:58 Minute]

Szene 7: Niclas Shipnoski kratzte einen Ball von der Torausilinie, worauf das Spielgerät im Hachinger Tor landete. Assistent Hofheinz sah den Ball allerdings schon im Aus, weshalb das Tor nicht zählte. Anhand der Position des Bielefelders kann man aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Ball noch im Spiel gewesen wäre. Fehlentscheidung. Das Tor hätte zählen müssen. Für Hofheinz allerdings auch schwierig dies von seiner gegenüberliegenden Seite den Ball in der Luft im Aus zu sehen. [TV-Bilder – ab 3:38 Minute]

Szene 8: Raphael Schifferl ließ im eigenen Strafraum gegen Nassim Boujellab das Bein stehen, worauf der Bielefelder zu Boden ging. Hildenbrand ließ das Spiel weiterlaufen und lag leider daneben. Hier ließ es sich vom seltsamen Fallmuster des Bielfelders täuschen, welches schon recht unnötig theatralisch aussah. Nichts desto trotz lag ein Foulspiel vor und es hätte den Strafstoß für Bielefeld geben müssen. [TV-Bilder – ab 4:10 Minuten]

Szene 9: Gibson Nana Adu ging im Bielefelder Strafraum zu Boden, nachdem er von Maximilian Großer am Fuß getroffen wurde. Hildenbrand entschied auf Strafstoß für Unterhaching und lag damit unstreitig richtig. [TV-Bilder – ab 4:50 Minuten]

RW Essen – SSV Ulm 0:2 (SR: Frank Willenborg)

Szene 10: Dennis Chessa traf zur vermeintlichen Ulmer Führung, Assistent Fabian Porsch signalisierte allerdings eine Abseitsstellung. Eine enge, aber nach Ansicht der Bilder wohl falsche Entscheidung. [TV-Bilder – ab 0:23 Minute]

Szene 11: Felix Götze wurde nach einem Eckstoß im Ulmer Strafraum recht robust bearbeitet und reklamierte ein Foulspiel. Das war Schiedsrichter Frank Willenborg allerdings deutlich zu wenig, um hier auf Strafstoß zu entscheiden. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 36:30 Minuten]

Szene 12: Andreas Wiegel verfehlte im eigenen Strafraum den Ball und traf stattdessen seinen Gegenspieler. Schiedsrichter Willenborg gab Strafstoß für Ulm und lag damit absolut richtig. [TV-Bilder – ab 3:14 Minuten]

MSV Duisburg – Viktoria Köln 1:0 (SR: Fabienne Michel)

Szene 13: Alexander Esswein gab Christoph Greger an der Seitenlinie einen unnötigen Stoß mit, worauf dieser mit dem Knie auf dem Beton außerhalb des Spielfeldes aufschlug. Schiedsrichterin Fabienne Michel bewertete den Vorgang absolut richtig mit der gelben Karte für den Duisburger. Alles andere ist dieser unnötigen Betonumrandung des Spielfeldes geschuldet. [TV-Bilder – ab 0:50 Minute]

SV Sandhausen – SSV Jahn Regensburg 6:3 (SR: Florian Badstübner)

Szene 14: Tobias Einsenhuth traf David Otto im eigenen Strafraum unglücklich am Fuß, worauf Schiedsrichter Florian Badstübner auf Strafstoß für Sandhausen entschied. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 4:20 Minuten]

SV Waldhof Mannheim – 1.FC Saarbrücken 0:2 (SR: Florian Lechner)

Szene 15: Saarbrückens Torhüter Tim Schreiber nahm ein vermeintlich bewusstes Zuspiel von Lukas Boeder mit den Händen auf. Schiedsrichter Florian Lechner ließ allerdings weiterlaufen und lag damit richtig. Von der Regel umfasst sind nur wirklich bewusst gespielte Pässe, wie sie auch zwischen Feldspielern ohne Druck gespielt werden. Das war hier nicht der Fall. [TV-Bilder – ab 30:40 Minuten]

Erzgebirge Aue – Dynamo Dresden 2:1 (SR: Timo Gerach)

Szene 16: Von rechts zog Tim Danhof in die Mitte und spielte  dann einen klugen Steckpass rechts in den Strafraum auf Auer Derbydosenöffner Marcel Bär. Aus spitzen Winkel blieb der Stürmer am herausstürmenden Keeper Kevin Broll hängen, zudem ging die Fahne von Assistent Christof Günsch nach oben. Das war jedoch eine Fehlentscheidung, ein eventueller Treffer hätte zählen müssen. [TV-Bilder – ab 0:28 Minuten]

Szene 17: Park flankte von links an den Fünfmeterraum. Dort stieg Dynamos blass gebliebener Sturmtank Stefan Kutschke hoch, scheiterte mit seinem Kopfball jedoch an einer tollen Fußabwehr von Aue-Keeper Männel. Auch hier ging aber, fälschlicherweise, die Fahne hoch. Gleiche Höhe beim Anspiel auf Park. [TV-Bilder – ab 1:00 Minuten]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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