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Bayern entzaubert PSG auch im Rückspiel

Die Bayern gewinnen auch das Rückspiel in der UEFA Champions League gegen PSG mit 2:0 durch die Treffer von Eric-Maxim Choupo-Moting (61.) und Serge Gnabry (89.). Die Münchner ziehen somit insgesamt mit einem 3:0 ins Viertelfinale ein. PSG muss trotz des Star-Esembles ein weiteres (zu frühes) Ausscheiden in der Königsklasse hinnehmen.

Das Rückspiel pfiff der italienische UEFA-Schiedsrichter Daniele Orsato. Der Finalschiedsrichter von 2020 leitete die Partie in der Allianz Arena gemeinsam mit Ciro Carbone und Alessandro Giallatini. Vierter Offizieller war Maurizio Mariani. Im Videoassist-Center der UEFA in Nyon saß VA-Spezialist Massimiliano Irrati mit Paolo Valeri.

Die Partie startete von Anfang an körperbetont, aber weitestgehend fair. Entsprechend wählte Daniele Orsato auch eine passende Linie, in der er nicht zu viel rauspfiff, aber in den entscheidenden Momenten eingriff. Die ersten Foulpfiffe im Spiel waren allesamt vertretbar und angemessen. Spielerisch starteten sowohl die Bayern als auch Paris mutig nach vorne. Zu Beginn hielten sich die konkreten Torchancen allerdings noch in Grenzen. Der PSG-Superstart Mbappe lief in der 14. Minute in Bayern Torwart Yann Sommer rein, der den weiten Ball kurz vor dem Angreifer abfangen konnte. Orsato pfiff zurecht den zwingenden Freistoß für die Münchner und gab Mbappe aber keine Verwarnung für die Kombination aus Foulspiel und anschließendem Ballwegschießen. Auf dem Niveau mit der Linie gerade noch vertretbar, aber sicherlich kein gutes Vorbild für den Amateurfußball. Die riesen Chance der ersten Halbzeit hatten die Gäste in der 38. Minute, als Yann Sommer den Ball im eigenen Strafraum verspielt und Bayern-Innenverteidiger De Ligt den anschließenden Schuss von Vitinha aufs unbesetzte Tor wenige Zentimeter vor der Linie rausgrätschen konnte. Die Bayern waren in der Offensive ebenfalls aktiv, verpassten es jedoch oft vor dem Strafraum den letzten passenden Ball an den zentralen Angreifer (meisten Choupo-Moting) zu bringen.

In Hälfte zwei hatten die Bayern durch ihren Neuner Eric-Maxim Choupo-Moting die beste Chance in der 51. Minute. Doch der Angreifer zögerte zu lange und verpasste den Abschluss im Pariser Strafraum. Doch direkt im Anschluss ist ein Kopfball von Choupo drin. Die Fahne vom ersten Assistenten Ciro Carbone ging hoch und das zurecht. Der Assistent erkannte super, dass Choupo-Moting zunächst nicht im Abseits stand, bei seinem Kopfball jedoch Thomas Müller, der den Ball wohl nicht spielte, aber deutlich zum Ball ging, diesen Spielen wollte und dabei auch einen Gegenspieler hatten. Die Irritation des Pariser Schlussmannes Donnarumma ist hier wohl selbst ausreichend für eine aktive Abseitsposition. Die Entscheidung auf dem Feld war korrekt und wurde vom Videoassistenten nach kurzer Überprüfung auch gecheckt und für korrekt befunden. Starke Teamarbeit hier im Gespann, die zur richtigen Entscheidung schon auf dem Platz geführt hat. Hätte Videoassistent Irrati Zweifel an der aktiven Abseitsstellung von Müller gehabt, hätte er seinem „Chef“ Orsato ein On-Field-Review am Monitor empfohlen.

Doch die Bayern blieben hartnäckig und spielten in der heimischen Allianz Arena auf die Führung. Die gelang ihnen schließlich in der 61. Minute, als Goretzka und Müller klasse am Pariser Strafraum gegen Verratti pressten und den Ball eroberten. Der kam direkt zu Goretzka, der am Torraum zu Choupo-Moting quer legte, welcher den Ball entspannt ins linke untere Eck schieben konnte. Die verdiente und absolut korrekte Führung. Orsato erkannte wieder richtig, dass beim Pressing gegen Verratti alles mit rechten Dingen zuging. In der 70. Minute hatten die Münchner die Chance den Deckel drauf zu machen, als Coman und Sane im Zwei gegen Eins auf das Pariser Tor zuliefen. Am Ende spielten es die beiden nicht gut genug aus, sodass der Ball geklärt werden konnte. Die Bayern hatten bis auf einen Kopfball von Ramos weiterhin die meisten Chancen. Schiedsrichter Orsato beurteilte einige Zweikämpfe im Bayern-Strafraum korrekt und hielt weiterhin eine angemessene Linie. In der 82. Minute kommt Ramos bei einem Eckball von PSG wieder zum Kopfball und wieder wird es sofort gefährlich. Der Kopfball geht wenige Zentimeter links am Tor vorbei. Bayern-Trainer Nagelsmann ließ am Schluss nochmal die Muskeln spielen und brachte Sane, Mane, Cancelo und Gnabry. Hier zahlte sich einfach der in der Breite deutlich besser besetzte Kader der Bayern in der Champions League aus. Und genau Cancello und Gnabry spielten in der 89. Minute einen Angriff der Münchner perfekt aus zur 2:0 Führung und Entscheidung. In der Nachspielzeit zog Orsato die ersten und einzige Verwarnung aus der Tasche für ein unnötig hartes Foul gegen Kimmich. Auch die Entscheidung absolut nachvollziehbar und korrekt. Ein Tor von Mane zählte korrekt nicht. Auch hier hat es der SRA 1 auf dem Platz wieder korrekt gesehen. Nach fünf Minuten extra auf der Uhr blieb es beim verdienten 2:0 Sieg der Bayern.

Fazit: Daniele Orsato lieferte im Rückspiel insgesamt eine gute bis sehr gute Leistung ab. Die entscheidenden Szenen wurden allesamt korrekt bewertet. Die Zweikampfbewertungen passte und die Linie war von Anfang an korrekt gewählt. Die Persönlichkeit Orsato auf dem Platz ist eine absolute Autorität, die trotz kniffligerer Spielercharaktere die volle Akzeptanz behielt.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas Guffart

    So stelle ich mir eine saubere Schiedsrichterleistung vor. Souverän, ohne sich in Vordergrund zu stellen und das Spiel dennoch geleitet.

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