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Tim Sharke bekam bei der Ballannahme den Ball an den Armgeschossen.

Die drei Eingriffe von Bremen: Warum Badstübner nicht glücklich sein kann

Eigentlich ein völlig normales Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und dem Schlusslicht Darmstadt 98. Nicht so für Schiedsrichter Florian Badstübner. Gleich dreimal greift VAR Patrick Hanslbauer ein, um dessen Entscheidungen zu korrigieren.

Von Dieter Albrecht

Kein Kontakt des Torhüters

Zuerst profitiert der Tabellenletzte. Badstübner erkennt ein Foul an Bremens Stürmer Ducksch, entscheidet spontan auf Strafstoß. Hanslbauer greift ein. Nach Ansicht der Bilder wird der verhängte Elfmeter zurückgenommen. Stattdessen wird Ducksch für seine gekonnte „Schwalbe“ mit Gelb „belohnt“.

Die letzte Viertelstunde wird zum Albtraum für Darmstadt. Stürmer Skarke wird zum absoluten Pechvogel. Beim Stand von 1:1 trifft Skarke ins Netz. Eine Fußspitze im Abseits verhindert die Anerkennung. Kurz vor Ablauf der Nachspielzeit nutzt er einen schweren Patzer von Werder-Schlussmann Zetterer zum vermeintlichen 2:1-Siegtor. In den grenzenlosen Jubel der Gäste- Fans kommt die erneute Intervention des VAR. Vor seinem Treffer bekommt Skarke den Ball an die Hand. Der Treffer wird annulliert.

Auf der Tribüne rastet der gesperrte 98-Trainer Torsten Lieberknecht total aus, brüllt „Skandal“. Nach sich weiter anschließenden Schimpfkanonaden findet der zumeist  emotional agierende Coach erst in der Pressekonferenz seine Fassung wieder, kritisiert vehement die Handspielregel, erhält dabei Unterstützung von seinem Bremer Trainerkollegen Ole Werner, der die Regel auch „nicht geil“ findet. „Den Erfinder dieser Regel möchte ich gerne mal kennenlernen – aber nicht heute“, schimpft  Lieberknecht.

Wie auch immer: Die Entscheidung ist regeltechnisch eindeutig richtig. Bei einer Torerzielung ist jedes vorherige Handspiel strafbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Absicht vorliegt oder nicht. Bleibt festzuhalten, dass der VAR drei fehlerhafte Entscheidungen von Badstübner korrigieren muss, was einen entscheidenden Einfluss auf das Spielergebnis genommen hat. Kein guter Tag für den Schiedsrichter aus Bayern.

Auch die „DFB-Schiris meldeten sich noch am gleichen Tag auf „X„, mit der sie die alternativlose Aberkennung des Tores für Darmstadt kommentierten.

Man muss aber auch sagen, dass bei zwei VAR-Eingriffen, die auf der Seite der Schiedsrichter liegen, dieser zwei klare Fehlentscheidungen gemacht hat, die erst nach Videobeweis korrigiert wurden, was in der Beobachtung nach früheren Notenspiegel eine 7,4 bedeutet und man international ein halbes Jahr nicht mehr pfeifen würde. Auch wenn die Entscheidungen letztlich richtig sind. 

Dieter Albrecht

41 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

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